Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
des Kopfendes riesige Stücke Holz herausgerissen waren.
»Hmm.« Ich runzelte die Stirn. »Das hätte ich doch eigentlich hören müssen.«
»Dir scheint so einiges zu entgehen, wenn deine Aufmerksamkeit anderweitig in Anspruch genommen ist.«
»Ich war ziemlich vertieft«, gab ich zu und merkte, dass ich knallrot wurde.
Er berührte meine glühende Wange und seufzte. »Das werde ich wirklich vermissen.«
Ich starrte ihn an und suchte nach Anzeichen für die Wut oder Zerknirschtheit, die ich gefürchtet hatte. Gleichmütig erwiderte er meinen Blick, die Miene gelassen, aber undurchdringlich.
»Und wie geht es dir?«
Er lachte.
»Was ist?«, sagte ich.
»Du siehst so schuldbewusst aus â als hättest du ein Verbrechen begangen.«
»Ich fühle mich auch schuldig«, murmelte ich.
»Du hast deinen nur allzu willigen Ehemann verführt. Das ist kein Kapitalverbrechen.«
Offenbar wollte er mich aufziehen.
Meine Wangen wurden noch heiÃer. »Das Wort verführen unterstellt einen gewissen Vorsatz.«
»Vielleicht war es der falsche Ausdruck«, lenkte er ein.
»Du bist mir nicht böse?«
Er lächelte kläglich. »Ich bin dir nicht böse.«
»Warum nicht?«
»Nun ja â¦Â« Er hielt inne. »Erstens habe ich dir nicht wehgetan. Es fiel mir diesmal leichter, mich zu beherrschen, meine Leidenschaft zu steuern.« Sein Blick huschte wieder zu dem kaputten Bettgestell. »Vielleicht weil ich schon in etwa wusste, was mich erwartet.«
Ein hoffnungsvolles Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. »Ich hab dir doch gesagt, es ist reine Ãbungssache.«
Er verdrehte die Augen.
Mein Magen knurrte und Edward lachte. »Brauchen die Menschen unter uns jetzt ihr Frühstück?«
»Ja, bitte«, sagte ich und sprang aus dem Bett. Doch ich hatte mich zu schnell bewegt und torkelte wie eine Betrunkene, um das Gleichgewicht wiederzufinden. Er fing mich auf, bevor ich gegen die Kommode stolperte.
»Geht es dir gut?«
»Wenn ich in meinem nächsten Leben keinen besseren Gleichgewichtssinn hab, tausche ich es wieder um.«
An diesem Morgen bereitete ich das Frühstück, ich brutzelte ein paar Eier â der Hunger war zu groÃ, um irgendetwas Komplizierteres zu bewerkstelligen. Ungeduldig warf ich sie schon nach wenigen Minuten auf einen Teller.
»Seit wann brätst du die Spiegeleier nur auf einer Seite?«, fragte er.
»Seit heute.«
»WeiÃt du, wie viele Eier du in der letzten Woche vertilgt hast?« Er zog den Mülleimer unter der Spüle hervor â er war voller leerer blauer Kartons.
»Verrückt«, sagte ich, nachdem ich einen glühend heiÃen Bissen hinuntergeschluckt hatte. »Dieser Ort bringt meinen Appetit durcheinander.« Und meine Träume und meinen ohnehin schon fragwürdigen Gleichgewichtssinn. »Trotzdem, hier gefällt es mir. Aber wir müssen wohl bald wieder abreisen, oder, wenn wir rechtzeitig in Dartmouth sein wollen? Mann, dann müssen wir ja auch noch eine Wohnung suchen und so.«
Er setzte sich neben mich. »Du kannst jetzt mit dem College-Theater aufhören â du hast deinen Willen bekommen. Und wir haben keinen Handel geschlossen, es gibt also keine weiteren Bedingungen.«
Ich schnaubte. »Das war kein Theater, Edward. Ich verbringe meine Freizeit nicht damit, Pläne auszuhecken, wie gewisse andere Leute das tun. ⺠Was können wir heute tun, um Bella müde zu kriegen? ⹠«, sagte ich und versuchte dabei seine Stimme nachzumachen. Er lachte schamlos über meine armselige Imitation. »Ich hätte wirklich gern noch ein bisschen mehr Zeit als Mensch.« Ich beugte mich zu ihm und fuhr ihm mit der Hand über die nackte Brust. »Ich habe noch nicht genug davon.«
Er sah mich zweifelnd an. » Darum gehtâs dir?«, fragte er und packte meine Hand, als sie an seinem Bauch hinabwanderte. »Sex war die ganze Zeit die Lösung? Warum bin ich darauf nicht eher gekommen?«, murmelte er sarkastisch. »Das hätte mir einige Auseinandersetzungen erspart.«
Ich lachte. »Ja, kann schon sein.«
»Du bist so menschlich«, sagte er wieder.
»Ich weiÃ.«
Die Andeutung eines Lächelns umspielte seine Lippen. »Wir gehen nach Dartmouth? Wirklich?«
»Bestimmt komme ich nicht mal durch das erste Semester.«
»Ich gebe
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