Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
Tränen aus den Augen, hin- und hergerissen. »Oh, Edward â¦Â«
»Sag es mir, Bella«, bat er, sein Blick rasend vor Sorge, als er den Schmerz in meiner Stimme hörte.
Aber ich konnte es nicht erzählen. Stattdessen schlang ich wieder die Arme um seinen Hals und drückte meinen Mund wild auf seinen. Das war keine Begierde â es war ein Bedürfnis, so heftig, dass es wehtat. Er erwiderte meinen Kuss sofort, doch ebenso schnell kam seine Abfuhr.
Er wehrte sich, so sanft es ihm in seiner Verwirrung möglich war, hielt mich auf Abstand, fasste mich an den Schultern.
»Nein, Bella«, sagte er und schaute mich an, als hätte er Angst, dass ich den Verstand verloren hatte.
Ich lieà die Arme sinken, gab auf, die dummen Tränen strömten erneut über mein Gesicht, wieder stieg ein Schluchzen in meiner Kehle auf. Er hatte Recht â ich musste verrückt sein.
Er starrte mich an, verwirrt und gepeinigt.
»Es tut mir l-l-leid«, stammelte ich.
Doch da zog er mich an sich, drückte mich fest an seine Marmorbrust.
»Ich kann nicht, Bella, ich kann nicht!« Er stöhnte voller Qual.
»Bitte«, sagte ich, und meine Stimme wurde von seiner Haut gedämpft. »Bitte, Edward?«
Ich wusste nicht, ob ihn die Tränen rührten, die in meiner Stimme bebten, ob ich ihn überrumpelt hatte oder ob sein Verlangen in diesem Moment ganz einfach ebenso unerträglich war wie meins. Warum auch immer, er legte seine Lippen wieder auf meine und ergab sich mit einem Stöhnen.
Und dann begannen wir dort, wo mein Traum geendet hatte.
Als ich am nächsten Morgen erwachte, rührte ich mich nicht und versuchte ganz regelmäÃig zu atmen. Ich hatte Angst, die Augen zu öffnen.
Ich lag über Edwards Brust, aber er bewegte sich nicht und hielt mich nicht in den Armen. Das war ein schlechtes Zeichen. Ich hatte Angst, zuzugeben, dass ich wach war, und mich seiner Wut zu stellen â ganz gleich, gegen wen sie sich diesmal richtete.
Vorsichtig linste ich durch die Wimpern. Er starrte an die dunkle Zimmerdecke, die Arme unter dem Kopf verschränkt. Ich stützte mich auf einen Ellbogen, damit ich sein Gesicht besser sehen konnte. Es war glatt und ausdruckslos.
»Wie viel Ãrger kriege ich?«, fragte ich kleinlaut.
»GroÃen Ãrger«, sagte er, doch er wandte den Kopf und grinste mich an.
Ich seufzte erleichtert. »Es tut mir wirklich leid«, sagte ich. »Ich wollte nicht ⦠Also, ich weià auch nicht genau, was das letzte Nacht war.« Ich schüttelte den Kopf bei der Erinnerung an die irrationalen Tränen, den furchtbaren Kummer.
»Du hast mir immer noch nicht erzählt, wovon dein Traum handelte.«
»Stimmt, hab ich nicht â aber ich hab dir gezeigt , wovon er handelte.« Ich lachte unsicher.
»Ach so«, sagte er. Seine Augen wurden groÃ, dann kniff er sie zusammen. »Interessant.«
»Es war ein sehr schöner Traum«, sagte ich leise. Als er nichtantwortete, fragte ich ein paar Sekunden später: »Verzeihst du mir?«
»Ich werde es mir überlegen.«
Ich setzte mich auf, um mich zu untersuchen â wenigstens gab es diesmal keine Federn. Doch als ich mich bewegte, schlug ein eigenartiges Schwindelgefühl zu. Ich schwankte und sank zurück aufs Kissen. »Huch ⦠bei mir dreht sich alles.«
Da nahm er mich in die Arme. »Du hast lange geschlafen. Zwölf Stunden.«
»Zwölf?« Wie merkwürdig.
Ich schaute so unauffällig wie möglich einmal schnell an mir herunter, während ich sprach. Ich sah ganz gut aus. Die Blutergüsse an meinen Armen waren eine Woche alt und gelblich. Ich reckte mich versuchsweise. Ich fühlte mich auch ganz gut. Sogar besser als ganz gut.
»Alles in Ordnung?«
Ich nickte verlegen. »Die Kopfkissen scheinen alle überlebt zu haben.«
»Was man von deinem, äh, Nachthemd leider nicht behaupten kann.« Er machte eine Kopfbewegung zum FuÃende des Betts, wo mehrere Fetzen schwarzer Spitze über die seidenen Bettbezüge verstreut waren.
»Wie schade«, sagte ich. »Ich fand es ganz schön.«
»Ich auch.«
»Sonst noch irgendwelche Verluste?«, fragte ich ängstlich.
»Ich werde Esme ein neues Bettgestell kaufen müssen«, gestand er mit einem Blick über die Schulter. Ich folgte seinem Blick und sah mit Entsetzen, dass aus der linken Seite
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