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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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sagte er und senkte den Blick. «Tut mir Leid.»
    «Wer, meinen Sie, hat ihr Auto so verunziert?», fragte Moon.
    «Jemand aus dem Krankenhaus?»
    «Jemand, der sie kannte und wusste, was für ein Auto sie
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    fuhr.»
    «Vielleicht ein Arzt?»
    «Keine Ahnung.» Er zuckte mit den Achseln. «Möglich.»
    «Sie machen mir hier nichts vor?»
    Er reagierte überrascht auf die Frage. «Scheiße, nein, tu ich nicht.»
    «Sie glauben also, jemand aus dem Krankenhaus könnte das Wort in den Lack ihres Autos gekratzt haben. Und warum?»
    «Vielleicht war jemand wütend auf sie.»
    «Hat sie oft Leute wütend gemacht?»
    «Nein», sagte er und schüttelte heftig den Kopf. «Sara war eine nette Frau. Sie hat immer mit allen geredet.» Er schien vergessen zu haben, dass er gerade noch behauptet hatte, Sara sei eingebildet gewesen. Wright fuhr fort: «Sie hat mich auf dem Flur immer begrüßt. Sie müssen wissen, nicht nur ‹Wie geht's?›
    oder so was Ähnliches, sondern: ‹Ach, da sind Sie ja›. Die meisten Leute, die sehen einen, sehen einen aber dann doch nicht. Wissen Sie, was ich meine?»
    «Sara ist eine nette Frau», sagte Moon, weil sie nicht wollte, dass er zu sehr abschweifte. «Wer würde denn ihren Wagen so zerkratzen?»
    «Kann sein, dass jemand wegen irgendwas sauer auf sie war?»
    Jeffrey legte die Hand auf die Scheibe und spürte, wie sich seine Nackenhaare sträubten. Moon schien ebenfalls hellhörig zu werden.
    Sie fragte: «Weswegen?»
    «Ich weiß nicht», antwortete Wright. «Ich sag ja nur, dass ich das nicht auf ihren Wagen gekratzt hab.»
    «Da sind Sie ganz sicher?»
    Wright musste schlucken. «Sie haben doch gesagt, für das
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    hier vergessen Sie die Pistole?»
    Moon sah ihn erbost an. «Kommen Sie mir nicht so, Jack. Ich habe Ihnen im Voraus gesagt, das sei der Deal. Also, was haben Sie für uns?»
    Wright schielte zum Spiegel. «Das ist alles, was ich weiß.
    Dass ich ihren Wagen nicht zerkratzt hab.»
    «Und wer war es dann?»
    Wright zuckte die Achseln. «Ich hab doch gesagt, das weiß ich nicht.»
    «Meinen Sie, derselbe Kerl, der ihren Wagen zerkratzt hat, macht auch diese Sachen in Grant County?»
    Wieder ein Achselzucken. «Ich bin doch kein Detektiv. Ich sag Ihnen nur, was ich weiß.»
    Moon verschränkte die Arme über der Brust. «Wir lassen Sie übers Wochenende hinter Schloss und Riegel. Wenn wir uns dann Montag unterhalten, können Sie ja sehen, ob Sie eine Ahnung haben, wer die Person sein könnte.»
    Wright kamen die Tränen. «Ich sage Ihnen die Wahrheit.»
    «Wir werden ja sehen, ob es Montagmorgen noch dieselbe Wahrheit ist.»
    «Schicken Sie mich nicht dahin zurück, bitte nicht.»
    «Ist doch nur vorläufige Haft, Jack», erklärte Moon. «Ich werde dafür sorgen, dass Sie Ihre eigene Zelle bekommen.»
    «Lassen Sie mich doch einfach nach Hause.»
    «Nein», ent gegnete Moon. «Wir lassen Sie einen Tag schmoren. Da haben Sie Zeit, sich zu besinnen, worauf es ankommt.»
    «Das weiß ich doch. Ganz bestimmt.»
    Moon wartete nicht mehr länger. Sie ließ Wright in dem Raum zurück. Er hielt den Kopf in den Händen und weinte.

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    SONNABEND

    FÜNFUNDZWANZIG

    Sara schreckte aus dem Schlaf hoch, und für eine kurze Sekunde der Panik wusste sie nicht, wo sie sich befand. Sie sah sich in ihrem Schlafzimmer um und ließ den Blick nicht von den gediegenen Dingen, von Dingen, die Trost spendeten. Die alte Kommode, die ihrer Großmutter gehört hatte, der Spiegel, den sie bei einem privaten Räumungsverkauf gefunden hatte, der Schrank, der so breit gewesen war, dass ihr Vater ihr dabei geholfen hatte, die Schlafzimmertür aus den Angeln zu heben, damit sie ihn reinbekommen konnten.
    Sie setzte sich im Bett auf und sah durch die Fensterfront hinaus auf den See. Vom Unwetter der letzten Nacht waren noch kabbelige Wellen geblieben, die die Wasseroberfläche unruhig machten. Der Himmel war von einem warme n Grau, das die Sonne verbarg und sich mit dem Bodennebel mischte. Im Haus war es kalt, und Sara stellte sich vor, dass es draußen noch kälter sein musste. Sie nahm den Quilt vom Bett mit auf den Weg ins Bad und zog die Nase kraus, als sie barfuß über den kalten Fußboden tapste.
    In der Küche stellte sie die Kaffeemaschine an, blieb vor ihr stehen und wartete, bis eine Tasse gefüllt war. Sie ging zurück ins Schlafzimmer und schlüpfte in ein Paar kurze Jogginghosen, über die sie noch eine alte Trainingshose streifte. Der Hörer lag seit Jeffreys Anruf letzte Nacht noch

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