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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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mein musikalisches Gehör dem Klang des Weltenfressers gegenüber taub gemacht.« Er wartete einen Herzschlag lang, dann neigte er den Kopf zur Seite und deutete auf den Bach. »Also, was fühlst du hier, Glorianna Belladonna?«
    »Das hier ist der Zugangspunkt des Weltenfressers, wenn Er in diese Landschaft kommt«, sagte sie.
    »Wie diese kleinen Stücke, die du in deinem Garten hast?« Er wartete auf ihr Nicken. »Also hat Er einen Garten geschaffen?«
    Der verschlossene, nachdenkliche Ausdruck auf ihrem Gesicht ließ ihn schweigen.
    »Er hat die Schule zu Seinem Garten gemacht«, sagte sie schließlich. »Die Schule ist jetzt voll von seinen Kreaturen, also wäre dies der sicherste Ort, um Seine eigenen dunklen Landschaften zu unterhalten.«
    »Ist es das, was aus Dunberry geworden ist? Eine Seiner dunklen Landschaften?«
    »Es gibt hier eine Menge Dunkler Strömungen. Mehr, als für diesen Ort natürlich ist. Doch trotz dieser Strömungen glaube ich nicht, dass er schon zu einer der Landschaften des Weltenfressers geworden ist. Noch nicht.« Glorianna erhob sich und entfernte sich vom Ufer, ihre Hand noch immer in der seinen. »Landschaften wie Menschen können sich verändern, Magier. Dieser Ort hat nicht so angefangen. Er muss nicht so bleiben.«
    »Was ist damit?« Er benutzte ihre verschränkten Hände, um auf den Bach zu zeigen.
    Sie lächelte. »Frag das Wilde Kind.«
    Er sah sie einen Moment lang an und erkannte, dass sie sich nicht über ihn lustig machte. Frag das Wilde Kind. Frag Ephemera. Die Herrin hab Erbarmen, hatte er nicht gesehen, was sie tun konnte, indem sie die Welt bat, sich selbst neu zu erschaffen?
    »Das fühlt sich albern an.«
    »Dann ist Albernheit alles, was daraus entstehen wird«, erwiderte Glorianna. »Du bist hier noch immer das Fundament. Die Verbindung ist nicht vollständig durchtrennt worden. Ephemera wird dir geben, was dein Herz der Welt gebietet. Wenn du glaubst, du wirst scheitern, dann wird genau das geschehen - denn in diesem Augenblick ist es deine Wahrheit, dass du scheitern willst. Vielleicht sogar scheitern musst, weil du für den nächsten Abschnitt deiner Reise noch nicht bereit bist.«
    Er konnte die Wahrheit ihrer Worte nicht leugnen, selbst wenn ihm ihr Klang nicht gefiel. »Würde es dir dann etwas ausmachen, dich dort drüben hinzustellen? Das hier ist eine private Unterhaltung.«
    Sie blickte auf ihre verschränkten Hände, dann hoch zu ihm - und er bemerkte, dass er sie noch immer festhielt, weil es ihm widerstrebte, sie loszulassen. Er gab ihre Hand frei und sah zu, wie sie sich ein paar Schritte entfernte; der höfliche Abstand, den man einem Menschen einräumte, der einen Moment lang ungestört sein wollte.  Es fühlte sich zu weit an. Viel zu weit. Denn er wusste, stünde sie nicht weiter von ihm entfernt als jetzt, aber in einer anderen Landschaft, wäre er nicht in der Lage, sie zu sehen oder überhaupt zu wissen, dass sie da war.
    Mit einem Kopfschütteln, um den Gedanken zu vertreiben, lief er zurück zum Bach und ging am Ufer in die Hocke.
    »Wildes Kind«, rief er sanft. »Kannst du mich hören?«
    Er wartete, rief beinahe noch einmal. Dann fühlte er es - dasselbe Gefühl, das er manchmal in den Wirtshäusern hatte, der Eindruck, ein Kind stünde in einer Ecke und lausche der Musik. Doch jetzt fühlte es sich eher so an, als verstecke sich das Kind hinter ihm, um nicht von etwas gesehen zu werden, das ihm Angst machte.
    »Dieser Zugangspunkt«, sagte er, deutete auf den Bach und wünschte sich, er hätte Glorianna gebeten, ihm die genaue Stelle zu zeigen. »Er ist schlecht.«
    Es gab keine Uneinigkeit in diesem Punkt.
    »Kannst du ihn loswerden?«
    Zögern. Verwirrung. Sogar ein wenig Angst? Nun ja, der Feind war schließlich der Weltenfresser.
    Noch immer in der Hocke drehte er sich auf den Fußballen herum, bis er Glorianna sehen konnte. »Was geschieht, wenn wir den Zugangspunkt nicht entfernen, sondern nur versuchen, Dunberry zu verändern?«
    Sie kam zu ihm zurück. »Je nachdem, wie oft der Weltenfresser die Landschaften des Tageslichts überprüft, die Er zu dunklen Landschaften macht, wird Er eine Dissonanz spüren und zurückkehren, um das Gleichgewicht wieder zu Seinen Gunsten zu verschieben.«
    Was bedeutete, ganz gleich was er tat, es würde den Menschen im Dorf nicht helfen.
    »Den Zugangspunkt zu entfernen, bringt Ihn um Seine Abkürzung zu diesem Ort«, sagte Glorianna. »Er könnte noch immer zurückkehren, doch Er würde über

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