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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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gelangen?«
    Sebastian lächelte. »Auch bei einer festen Brücke muss  man die Resonanz der Landschaft teilen, um überzutreten.«
    Er verstand die Botschaft. »Du meinst, ich teile die Resonanz des Pfuhls.«
    Sebastian neigte zustimmend den Kopf. »Wie ich dir letzte Nacht bereits gesagt habe, niemand kommt durch einen Fehler in den Pfuhl. Sollen wir gehen?«
    Michael sah das Zeichen nicht, das Sebastian den Dämonenrädern gab, doch als sie sich einem hübschen Häuschen näherten, schwenkten die Kreaturen zur Seite und hielten sich am Rand des freigelegten Anwesens, bevor sie sich dem Wald zuwandten. Die Räder folgten einem Fußweg - die Art von Abkürzung, die Freunde und Nachbarn angelegt hatten, um die Häuser der anderen zu erreichen, ohne den langen Weg außen herum nehmen zu müssen. An einer Weggabelung folgten sie dem Pfad, der sich nach rechts schlängelte. Als der Pfad endete, zögerte Sebastian, dann drehte er von dem Haus und dem Gelände ab, die das gewohnte Ziel gewesen sein mussten, um auf einen anderen Pfad zu gelangen, der durch ein weiteres Waldstück führte.
    Schließlich hielten die Dämonenräder am Rande einer Lichtung an, auf der ein Steinpaar stand, das sich als Brücke herausstellte.
    »Wessen Haus war das?«, fragte er.
    Sebastian stieg ab, lief auf die Steine zu und ließ Michael wenig Wahl, außer ihm zu folgen.
    »Das Haus meiner Tante«, erwiderte Sebastian. »Mein Cousin Lee hat ein kleines Cottage in der Nähe.«
    Wahrscheinlich an der Weggabelung den linken Pfad hinunter. »Und dein Haus liegt bei der Brücke zwischen Aurora und dem Pfuhl.« Als Sebastian nickte, fühlte Michael einen Stich im Herzen. Eine Familie, die im gleichen Dorf lebte, ihre Häuser verbunden über viel genutzte Wege durch den Wald. Fern genug, um die Privatsphäre zu wahren, nah genug, um füreinander da zu sein. Und  nicht aus Notwendigkeit oder Pflichtgefühl, sondern weil sie die Gesellschaft des anderen genossen. Wie wäre es, so zu leben, anstatt dem Weg eines wurzellosen Wanderlebens zu folgen?
    »Das ist eine Resonanzbrücke«, sagte Sebastian und deutete auf den Raum zwischen den Steinen. »Konzentriere dich auf den Grund, aus dem du die Heiligen Stätten erreichen willst, dann solltest du dort ankommen.«
    Michael hörte auf, die Riemen des Reiserucksacks zurechtzurücken, den Sebastian ihm geliehen hatte. »Sollte?«
    »Eine Resonanzbrücke kann dich in jede Landschaft führen, deren Resonanz du im Herzen trägst.«
    »Ich denke, das ist tröstlich«, sagte Michael und beäugte die Steine.
    »Ist es das? Kennst du jede Facette deines Herzens, Magier?«
    Michael erzitterte, als er plötzlich das Ausmaß seines Vorhabens begriff.
    Das Moorherz trat näher. »Du bist dessen würdig, was du suchst, Magier. Denke daran.« Er tippte über dem Herzen an Michaels Brust. »Hier drin.«
    Die Erinnerung gab ihm Halt, obschon er sich nicht sicher war, warum das so war. »In Ordnung. Ich bin bereit.«
    »Na, dann mach dich auf.«
    Michael wartete einen Herzschlag lang. »Du kommst nicht mit?«
    Sebastian schüttelte den Kopf. »Du musst die Heiligen Stätten alleine finden. Wenn du übertrittst, siehst du in der Nähe ein großes Gebäude. Das ist ein Gästehaus. Irgendjemand dort wird in der Lage sein, dir zu helfen, den nächsten Schritt zu gehen.«
    Michael streckte seine Hand aus. »Danke für alles, was du getan hast. Und für den Rucksack. Du bekommst ihn wieder.« Irgendwie.
    »Ist ein Freundschaftsdienst«, erwiderte Sebastian, als er Michaels Hand schüttelte. Dann trat er zurück. »Reise leichten Herzens.«
    »Woher kennst du den Segen des Reisenden?«, fragte Michael erstaunt.
    »In diesem Teil der Welt nennt man ihn den Segen des Herzens«, antwortete Sebastian. Dann lächelte er. »Es besteht noch Hoffnung für dich, Magier.«
    Hoffnung. Die Hoffnung des Herzens liegt in Belladonna. Ich muss Belladonna finden.
    Michael holte tief Luft, atmete langsam wieder aus und trat zwischen die Steine.
     Sebastian starrte auf die leere Stelle zwischen den Steinen. »Wahrer des Lichts und Wächter des Herzens, wenn er der ist, für den ich ihn halte, beschützt ihn auf dieser Reise.«
    Er wandte sich von den Steinen ab und lief zurück zu den Dämonenrädern. »Ich besuche jetzt meine Tante, also solltet ihr zwei in den Pfuhl zurückkehren.«
    Er konnte die Spannung beinahe fühlen, die entstand, als Teilchen des Dämonenrad-Gehirns aneinander rieben, um einen Gedanken zu

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