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BELLAGIO -- Roman (German Edition)

BELLAGIO -- Roman (German Edition)

Titel: BELLAGIO -- Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bia May
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festgehalten, ihn erst angeschaut und gesagt: „Wir waren gestern sturzbetrunken.“
    „Ja, ich weiß.“ Alex lachte.
    „Trotzdem will ich, dass du weißt, dass ich jedes Wort ernst gemeint habe. Wenn du Hilfe brauchst, dann helfe ich dir. Mit jedem Betrag.“
    Alex war sprachlos. Er fing sich allerdings schnell wieder.
    „Stefan, das ist mehr als lieb. Aber ich habe das im Griff.
    Es ist eine schwierige Zeit, aber ich werde mich da durch beißen.“                                                   
    Stefan schaute ihn verstehend an. „Alles Gute Alex.“                                          „Dir auch.“     
    „Mein Angebot steht.“     
    Alex lächelte seinen Freund an. Hartnäckig war Stefan schon immer gewesen. Aber Alex wusste, dass er so viel Anständigkeit und Freundschaft gar nicht wert war. Deswegen nickte er Stefan nur zu, fast demütig.
    Dann stieg er in den Wagen und brauste davon.
     
     
     

X X X
     
     
     
     
     
    Ela hatte sich nach ihrer Dusche hingelegt und war eingenickt. Als sie wieder aufwachte, war es draußen schon stockdunkel und sie bemerkte, dass sie hungrig war. Sie hüpfte in ihre neuen, sündhaft teuren Markenjeans, in dem ihr Hintern aussah wie der von JLo und legte etwas Farbe auf. Die schicke rote Bluse drüber, in ihre neuen schwarzen Plateau-Highheels reingeschlüpft, die schwarze Clutch geschnappt und sie war ausgehfertig.
    Sie bummelte ein wenig an der Uferpromenade entlang, dann setzte sie sich in eines der kleinen Restaurants, aß Pesto-Spaghetti und trank ein Glas Rotwein dazu.
    Dann war sie schon wieder so müde, dass sie zurück ins Hotel ging. Sie durchquerte die Halle gähnend, rempelte leicht einen gut aussehenden Mann an, der aus einem der Gänge heraus kam, murmelte kurz ‚Sorry’ und stolperte mehr, als sie ging, hinauf in ihr Zimmer. Dort zog sie ihr neues Seidennachthemd, ach quatsch, ‚negligé’ hieß das, an, schminkte sich ab und sank ins Bett.
    Am nächsten Morgen wachte sie sehr früh auf, es war erst sechs Uhr, und jetzt war sie ausgeruht und voller Tatendrang. Sie stand auf, zog ihren neuen schicken Jogging-Glam-Suit an und ging hinaus zum Joggen.
    Die Luft war kühl und klar, der See roch frisch und sauber.
    Auf ihrer Tour durch Bellagio kam sie an der ältesten Kirche von Bellagio vorbei.
    ‚ Basilika San Giacomo’
    stand draußen auf einem Schild.
    Die Tür der Kirche stand weit offen. Es war Ela, als lockte sie irgendetwas unwiderstehlich hinein. Sie ging über die eine Stufe hinein in den dunklen Raum, der nach Weihrauch roch. Wahrscheinlich noch von der 6-Uhr-Messe. Drinnen war es sehr still. Still und dunkel. Niemand war da. Sie war die einzige.
    Hinten am Altar wurde das Kreuz von hellem Licht angestrahlt. Rechts und links von ihr, nahe des Eingangs, standen die Heiligenfiguren, um die herum viele Lichter aufgestellt waren, die Menschen für ihre Lieben angezündet hatten.
    Ela war schon Ewigkeiten nicht mehr in einer Kirche gewesen, wohl seit ihrer Konfirmation nicht mehr. Ihr Vater hatte darauf bestanden, dass sie evangelisch erzogen wurde. Als Kind und als Jugendliche konnte sie mit Glaube und diesem Klimbim nichts anfangen. Doch jetzt war das anders. Sie machte sich in letzter Zeit oft Gedanken über den Sinn des Lebens und über den Tod. Diese Dinge waren mit Psychologie allein nicht zu erklären. Da war mehr. Weit mehr.
    Ela ging das Kirchenschiff entlang nach vorne, auf das Kreuz zu. Sie setzte sich in die erste Kirchenbank. Ohne es bewusst zu wollen, ganz von selbst, fing sie an, murmelnd  und stockend vor sich hin zu beten, den Blick auf Jesus am Kreuz fixiert.     
    „Herr Jesus, ich habe schon lange nicht mehr gebetet und ich weiß auch nicht, wie das geht. Aber jetzt komme ich zu dir. Ich habe eine Bitte. Ich möchte, dass du Chris segnest und ihm hilfst, ruhig zu werden und beherrscht. Und dass du mir hilfst, mein Leben in den Griff zu bekommen. Damit es doch noch ein gutes Leben wird. Und kein verschwendetes. Ich würde gerne den Mann meines Lebens finden und mit ihm glücklich alt werden. Und ich würde gerne etwas Sinnvolles tun, das mir Spaß macht. Bitte, erhöre mein Gebet. Und wenn ich etwas für dich tun soll, dann lass es mich wissen. Aber verlang bitte nicht zu viel von mir. Und tu mir bitte nicht weh. Ich glaube, ich werde erst gerade wieder gesund.“
    Ela atmete tief durch, nachdem sie

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