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Bellas blutige Rückkehr

Bellas blutige Rückkehr

Titel: Bellas blutige Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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halber Mensch.«
    »Das ist wohl wahr.«
    Glenda streifte ihren dünnen Sommermantel ab. Darunter kam eine der jetzt wieder modernen Rüschenblusen zum Vorschein, die lange Jahre out gewesen waren. Dazu trug sie einen brombeerfarbenen Rock, eben auch in der modernen Herbstfarbe, wobei von Herbst noch keine Rede sein konnte, denn der Sommer kämpfte mit aller Macht gegen sein Sterben an und hatte eine widerliche Schwüle über die Stadt verteilt. Angeblich sollte sie in den Abendstunden verschwinden, denn dann stand der Wetterwechsel bevor. Glauben konnte ich das so recht nicht.
    Glenda hatte schon den Kaffee aufgesetzt und drehte sich zu mir um. »Na, was denkst du?«
    »Ich denke, dass ich froh über einen Wetterwechsel sein werde. Diese Schwüle ist unnatürlich. Früher kam das Wetter vom Atlantik her. Das war zwar auch nicht immer das Wahre, aber heute ist es schlimmer, wenn die Luft aus Süden kommt.«
    »Du wirst eben alt.«
    »Ha, ha...«
    »Ich habe kein Problem mit dem Wetter.«
    »Das glaube ich dir gern, denn du bist auch einmalig, Glenda.«
    »Super, John, genau das wollte ich hören.«
    »Ich bin eben immer nett.«
    Sie räusperte sich so laut, dass ich schnell im Büro verschwand, wo Suko bereits seinen Platz eingenommen hatte und mit dem rechten Zeigefinger auf das Telefon deutete.
    »Ich denke, wir sollten Purdy mal anrufen. Oder willst du zuerst mit Eric sprechen?«
    »Das ist mir gleich. Du kannst es ja versuchen. Es ist auch möglich, dass sich beide noch im Haus aufhalten...«
    Jemand öffnete die Tür zum Vorzimmer. Ich schaute gar nicht hin, weil ich damit rechnete, dass Glenda Kaffee und Tee brachte. Jemand brachte auch Getränke, aber es war nicht Glenda Perkins. Zwei Besucher betraten unser Büro, und uns blieb vor Staunen der Mund offen.
    Purdy Prentiss trug meinen Kaffee. Eric La Salle hatte sich für den Tee entschieden.
    »Das ist doch nicht wahr«, flüsterte ich.
    »Wieso nicht?«, fragte Purdy. Sie stellte die Tasse vorsichtig ab. Für sich hatte sie ebenfalls eine mitgebracht.
    »Könnt ihr Gedanken lesen?«
    »Nein, das nicht.«
    Die beiden hatten endlich Zeit, uns zu begrüßen. Ich umarmte Purdy und merkte, dass sie sich stark gegen mich drückte. Für mich stand fest, dass dieser Besuch nicht dazu diente, um mal guten Tag zu sagen. Nein, da steckte mehr dahinter.
    »Wieso hätten wir Gedanken lesen können oder sollen?«, erkundigte sich Eric.
    »Weil wir euch gerade anrufen wollten«, klärte Suko auf.
    Purdy und Eric schauten sich an. Aus den Blicken, die auch uns nicht entgingen, war einiges zu entnehmen, und ich wusste jetzt, dass wir das Richtige getan hätten.
    Eric holte sich noch einen zweiten Stuhl und streckte die Beine aus. Er sah aus wie immer, denn auf seine Lieblingsfarbe Schwarz hatte er nicht verzichtet. Jacke, Hemd, Hose, Socken, Schuhe – alles war schwarz und passte sich seinem Haar an.
    Purdy trug ein helles Sommerkostüm und darunter ein dunkles Shirt. So war sie auch perfekt für ihren Beruf angezogen. Während sie an ihrem Kaffee nippte, schaute sie über den Rand der Tasse hinweg in meine Augen. Sie wartete auf eine Bemerkung, und ich enttäuschte sie nicht.
    »Kennt ihr die blutige Bella?«, fragte ich.
    Da war ich direkt mit der Tür ins Haus gefallen. Purdy war leicht zusammengezuckt, aber sie hatte keinen Kaffee verschüttet, und jetzt ließ sie ihre Tasse langsam sinken.
    »Wie kommst du auf sie, John?«
    »Suko und ich haben von ihr gehört.«
    »Und wir haben sie gesehen«, sagte Eric. »Sie hat uns in der Nacht besucht, um mich umzubringen. Ist sie auch bei dir gewesen, John? Hast du auch mal mit ihr geschlafen, was aber mehr als zehntausend Jahre her ist?«
    »Unsinn.«
    »Was hat sie dann mit dir zu tun?«
    »Sie nicht direkt, aber Myxin, der Magier.«
    Jetzt war Eric La Salle erstaunt. Sogar sprachlos.
    »Ich denke, wir sollten uns mal wie Erwachsene unterhalten«, meinte Suko.
    Der Ansicht waren wir auch. Zuerst gab ich meine Erklärung ab, dann hörten wir zu, was uns Purdy und Eric zu berichten hatten.
    Wir waren erstaunt darüber, dass das Schicksal mal wieder einen Kreis geschlagen hatte. Aber auch deshalb, weil alles so schnell gegangen war. Myxin’s Warnung hatte uns fast zeitgleich mit dem Erscheinen dieser blutigen Bella bei unseren Freunden erreicht.
    »Fest steht«, sagte Suko, »dass sie überlebt hat und jetzt wieder unterwegs ist.«
    Ich stimmte zu.
    »Und weiterhin steht fest, dass sie Eric umbringen will und wahrscheinlich auch

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