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Belsazars Ende

Titel: Belsazars Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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alten Lünterhoff ist wirklich unter aller Sau«, sagte Norbert. »Absolut überhaupt keine Information. Sie werden hier für Ihren Kopf bezahlt, Mädchen, nicht für Ihre Moral. Das zumindest müßten Sie inzwischen gelernt haben. Sie sind schließlich nicht erst seit ein paar Tagen hier.«
    Jetzt hatte Astrid ihre Sprache wiedergefunden. »Ich bin nicht Ihr Mädchen«, schrie sie, »und auch nicht Ihr liebes Kind! Und wenn man dabei so zynisch wird wie Sie, dann hoffe ich, daß ich das niemals lernen werde!«
    Man hörte gut, daß sie nur mühsam die Tränen unterdrückte.
    »Jetzt aber mal halblang«, dröhnte Breitenegger dazwischen, dann leiser: »Das ist ja alles gut und schön, Norbert, aber wir haben alle mal angefangen, und außerdem weißt auch du, daß jeder von uns schon mal einen Fall gehabt hat, der ihm ganz schön an die Nieren g in g«
    Toppe warf ihm einen dankbaren Blick zu.
    »Man hätte die Sache wirklich besser machen können«, stimmte er van Appeldorn zu, »aber dazu braucht man einfach ein bißchen mehr Routine.«
    »Na, dann ist es doch ganz einfach«, meinte Breitenegger. »Ich mach’ einen Vorschlag; ich fahre zusammen mit Astrid nach Düsseldorf, und die Lünterhoffs, die nehmen wir uns einfach noch einmal gemeinsam vor. Kommen Sie«, nickte er Astrid zu, »ist doch alles halb so wild.«
    »Ja, in Ordnung«, sagte Toppe schnell, »so können wir’s machen. Fahrt ihr zwei morgen zusammen nach Düsseldorf.«
    Astrid saß da mit rotem Gesicht und betrachtete ausgiebig ihre Fingernägel.
    Van Appeldorn hob beide Hände. »Tschuldigung, wenn ich Ihnen zu nahe getreten bin, Astrid, aber so geht es einfach nicht. Es tut mir leid, aber auch das mußte gesagt werden.« Dabei sah er Toppe an und packte seinen Kram zusammen. »Ich bin dann weg.«
    »Warte, ich komme mir«, beeilte sich Breitenegger. Keine drei Minuten später waren beide verschwunden.
    Astrid weinte nicht, wie Toppe es eigentlich erwartet hatte. »Van Appeldorn hat recht, nicht wahr?« fragte sie ihn leise ohne aufzusehen.
    Er legte ihr die Hände auf die Schultern und hockte sich vor sie. »Ja«, antwortete er nur.
    Sie nickte. »Ich bin emotional viel zu sehr beteiligt. Es nimmt mich wirklich richtig mit. Aber das hätte er mir auch ein bißchen anders sagen können.« Ihre Augen blitzten schon wieder.
    »Du kennst doch Norbert«, lachte Toppe. »Aber ich will dir sagen, was Norbert nicht bedacht hat. Du hast eine ganze Menge über van Veldens Charakter aus dem Mädchen rausgekriegt. Ich glaube nicht, daß sie einem von uns Männern gegenüber so offen gewesen wäre. Und ich finde, wir haben durchaus ein paar Fakten mehr über diese Orgien.«
    Sie lächelte und küßte ihn weich.
    Er ließ es passieren.
    »Mußt du sofort nach Hause?«
    »Ja«, antwortete er.
    Sie nickte: »Okay« und stand auf, aber er hielt sie zurück.
    »Astrid.«
    »Hm?«
    »Es tut mir leid, aber ich kann nicht. Ich würde wahnsinnig gern mit dir schlafen, und das weißt du auch, aber ich bin verheiratet, und ich möchte meine Familie nicht aufs Spiel setzen.«
    »Das will ich auch nicht.«
    »Was soll dabei rauskommen, wenn wir miteinander schlafen?«
    »Spaß.«
    Er schüttelte den Kopf. »Es würde dir weh tun.«
    »Würde es nicht! Es ist mir egal, ob du verheiratet bist, Helmut, und ich will überhaupt keine Entscheidung von dir zwischen mir und deiner Frau.«
    »Und wenn du dich in mich verliebst?«
    Sie lachte bitter auf. »Das ist bereits passiert.«
    Er nahm sie in die Arme und merkte, daß sie jetzt doch weinte.
    »Laß mir Zeit, ja?« sagte er ruhig. »Ich bin völlig durcheinander.«
    »Okay«, sagte sie wieder. »Vielleicht?«
    »Vielleicht.«

19
    So kam Toppe an diesem Abend tatsächlich einmal pünktlich nach Hause.
    Gabi verlor nach wie vor kein Wort über ihren Krach, aber auch ihr schien er noch in den Knochen zu stecken. Er hatte das Gefühl, daß ihr Gewissen schlug, denn sie präsentierte ihm strahlend seine Leibspeise, und so aß er zum zweitenmal an diesem Tag,Fleischrolle spezial’.
    Sie wollte offenbar die ganze Geschichte ungeschehen machen, lachte und redete viel über Alltäglichkeiten, die Nachbarn, die Kinder, verrückte Patientengeschichten.
    Er versuchte, nicht allzu einsilbig zu sein und spielte mit, obwohl er das Problem eigentlich lieber angegangen wäre.
    Aber in seinem Kopf herrschte ein Durcheinander unausgegorener Gedanken; er wußte nicht, wo anfangen, und vor allem sah er auch keine Lösung für ihrer beider

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