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Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Titel: Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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hatte, ging er wieder ins Hotel.
    April durchquerte gerade die Lobby und kam auf ihn zu. Sie wirkte heute Morgen wie eine Eisprinzessin mit ihrem akkurat hochgesteckten Haar, dem makellosen Make-up und dem Hosenanzug aus kühler blauer Seide. Luke versuchte zu entscheiden, ob diese Perfektion eine Maske war, hinter der sie etwas verbarg. Aber es gab keinen Weg herauszufinden, ob es wirklich so war.
    Plötzlich stand ein Mann in dem neben der Eingangshalle gelegenen Salon auf und begann auf April zuzugehen. Luke beschleunigte seine Schritte und stellte sich zwischen April und diese neue Bedrohung. Er hob eine Hand, um April zu bedeuten, dass sie stehen bleiben sollte, und drehte sich dann zu dem Mann um.
    „April!“ rief der Kerl. „Ich wusste es doch, dass du irgendwann auftauchst, wenn ich nur lange genug warte. Hält man es für möglich, dass sie nicht bereit waren, mir deine Zimmernummer zu nennen, obwohl ich ihnen sagte, dass ich dein Mann bin?“
    „Exmann“, sagte sie scharf.
    Luke erkannte erst jetzt, dass es sich bei dem Mann um Martin Tinsley handelte, den miesen Kerl, den sie in einem verzweifelten Versuch, aus Turn-Coupe wegzukommen, geheiratet hatte. Als er Tinsley vor Jahren zum ersten Mal gesehen hatte, hatte er ihn als gut geölte Maschine eingestuft, und er sah keinen Anlass, seine Meinung jetzt zu ändern. Tinsley war mittelgroß, mit schwarzen Haaren und dunklen Augen; ein Windhund mit manikürten Fingernägeln, einem superteuren Haarschnitt und der Art von glattem, gutem Aussehen, das leider sogar Frauen, die weitaus mehr zu bieten hatten als er, umhaute. Aber Luke registrierte angenehm überrascht, dass Aprils Stimme, wenn sie mit ihrem Mann sprach, sogar um noch ein paar Grade kühler wurde.
    „Ja, schön, dann eben Exmann“, sagte Tinsley mit etwas, das er offenbar für ein gewinnendes Lächeln hielt, „aber das kann sich jederzeit ändern. Du brauchst nur ein Wort zu sagen.“
    Als Tinsley um ihn herumzugehen versuchte, schnitt Luke ihm den Weg ab. Aprils Ex warf ihm einen bösen Blick zu, den Luke jedoch ignorierte. Gleichzeitig speicherte sein Gehirn die interessante Information, dass der Bursche über seine Scheidung offenbar alles andere als glücklich war.
    „Was willst du?“ fragte April ungeduldig.
    „Du könntest dich wirklich ein bisschen mehr freuen“, beschwerte sich Tinsley. „Wo ich extra deinetwegen aus der Innenstadt gekommen bin.“
    Sie hob eine Augenbraue. „Ich warte lieber, bis ich weiß, warum du dir diese Mühe gemacht hast.“
    Dieselbe Frage hatte Luke sich auch schon gestellt. Ebenso wie er sich gefragt hatte, was Tinsley wohl in der vergangenen Nacht getrieben haben mochte, und ob er heute vielleicht in der Hoffnung aufgetaucht war, dass April nervös genug war, um seine Begleitung zu akzeptieren.
    „Nachdem ich mich schlau gemacht hatte, wo du abgestiegen bist, dachte ich mir, tja, warum eigentlich nicht?“ Tinsley breitete in einer weit ausholenden Geste die Arme aus, wie um ihr zu sagen, dass sie ganz nach Belieben über ihn verfügen könne. Und doch erreichte die zur Schau getragene Sorglosigkeit seine Augen nicht ganz. Er schien ihre Reaktionen genau einzuschätzen, ebenso wie die von Luke.
    „Wenn du vorher angerufen hättest, hätte ich dir die Fahrt ersparen können“, gab sie zurück.
    „Genau aus diesem Grund habe ich es nicht getan. Wie wärs mit einem schönen Frühstück?“
    „Luke und ich haben bereits gefrühstückt“, erwiderte sie spitz.
    Das war eine Lüge, wie Luke wusste. April hatte keinen Bissen von dem Frühstück angerührt, das er aufs Zimmer bestellt und aus seiner eigenen Tasche bezahlt hatte. Aber immerhin bewies es, wie wenig Lust sie hatte, noch mehr Zeit in Tinsleys Gesellschaft zu verbringen. Und es bewirkte, dass ihr Exmann seine Aufmerksamkeit auf Luke verlagerte.
    „Ist das nicht einer von diesen Benedicts?“ Die Augen des Mannes verengten sich, während er sich verspätet herabließ, Luke zur Begrüßung die Hand hinzustrecken. „Ich entdecke da eine Familienähnlichkeit, obwohl ich mich nicht an den Vornamen erinnern kann.“
    „Wir haben uns bei der Hochzeit kennen gelernt.“ Luke drückte Tinsley nur flüchtig die Hand, obwohl Aprils Exgatte versuchte, den Händedruck in einen Wettkampf im Knochenbrechen zu verwandeln. Luke wusste genau, dass sich der Kerl sehr gut an ihn erinnerte. Sein Versuch, es zu bestreiten, war nur Teil seines Spiels, allen anderen immer um eine Nasenlänge vorauszusein.
    „Ich

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