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Bennys Blutgericht

Bennys Blutgericht

Titel: Bennys Blutgericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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heller geworden. Ein breiter Streifen drückte die Dunkelheit der Nacht zurück und würde sich immer mehr Platz verschaffen.
    Um die Wagen herum herrschte nach wie vor Ruhe. Angesehen vom Weinen eines kleinen Kindes. Es klang für uns sehr fern. Zudem waren wir auch in Gedanken versunken, und es war wieder Suko, der mir eine Frage stellte.
    »Kannst du mit dem Namen Benny Benson nichts anfangen, John?«
    »Doch.«
    »Wie?«
    »Nein!«
    »Was soll das denn?«
    Ich schüttelte unwillig den Kopf. »Du kannst mich steinigen oder was auch immer tun, aber ich habe den Eindruck, als hätte ich diesen Namen irgendwann schon einmal gehört.«
    »Wann und wo?«
    Mein Lachen klang nicht eben fröhlich. »Wenn ich das wüßte, Suko, wäre mir wohler.«
    Er ließ nicht locker. »Ein noch junger Mann. Um die zwanzig Jahre alt. Könnte dir das nicht auf die Sprünge helfen?«
    »Ja, ja… schon.«
    »Und weiter?«
    Ich deutete auf meine Stirn. »Das Brett ist noch nicht weg, aber es wird verschwinden, das schwöre ich dir. Zunächst müssen wir uns um eine andere Person kümmern.«
    »Madame Greta…«
    »Bingo.«
    ***
    Selten hatten wir Glenda so überrascht gesehen wie an diesem Morgen, als sie das Büro betrat, den Duft des Kaffees bereits roch, den wir gekocht hatten, und dann in unsere leicht grinsenden Gesichter schaute.
    »Bin ich im Kino?« fragte Glenda leise.
    »Nein.«
    »Aber wo bin ich dann? In einem Traum oder so?«
    »Nein, Glenda, es ist alles okay. Wir befinden uns schon etwas länger hier im Büro.«
    »Dann hat man euch rausgeschmissen? Wollte Shao dich nicht mehr haben, Suko? Suchst du dir jetzt eine neue Bleibe?«
    »Ganz und gar nicht, Glenda. Wir sind nur eben früh hier angekommen. Das ist alles.«
    Glenda fragte nicht mehr weiter. Sie hängte den Mantel auf, der bisher über ihrem Arm gelegen hatte. Diesmal brachte ich ihr eine Tasse Kaffee, was sie kaum fassen konnte.
    »Das glaube ich nicht, John. Das ist ja, als fiele Weihnachten und Ostern auf einen Tag.«
    »Wenn wir schon die Chance haben, dann müssen wir sie auch nützen!« erklärte ich.
    Glenda, die zwei kleine Schlucke nahm, hatte sich erst jetzt gefaßt. »Dann würde mich wirklich mal interessieren, was euch so früh aus den Betten getrieben hat.«
    »Ein gewisser Calypso.«
    Glenda lächelte. »Sag nur nicht, daß ich ihn kennen muß.«
    »Er ist ein Voodoo-Meister. Zumindest nennt er sich so.«
    »Hätte euch der nicht schlafen lassen können?«
    »Möglich, aber es war sein Spiel. Egal, Glenda, wir haben ihn besucht.« Während Glenda den heißen Kaffee trank, erfuhr sie von uns die ganze Geschichte. Sie hatte sie nicht so direkt erlebt wie wir, deshalb konnten wir ihr auch keinen Vorwurf machen, daß sie uns die Dinge nicht so hundertprozentig abnahm. Sie war skeptisch und konnte uns so leicht nicht glauben.
    »Das ist doch Unsinn, meine ich.«
    »Du hast ihn nicht erlebt«, sagte Suko. »Dieser Mann kam uns beiden nicht vor wie ein Scharlatan.«
    »Darin wollt ihr euch einhaken?«
    »Natürlich.«
    »Und diese Puppenmutter finden«, sagte Suko.
    Glenda stand auf. »Wie hieß sie gleich noch?«
    »Greta.«
    Auf halbem Weg zwischen mir und Suko blieb sie stehen.
    Den Kopf hielt sie leicht gesenkt und hatte dabei die Stirn in kleine Falten gelegt. So sieht jemand aus, der sehr nachdenklich ist.
    »Hast du was?« fragte ich.
    »Ja und nein. Greta.« Sie murmelte den Namen. »Das hört sich ja ungewöhnlich an. So ungewöhnlich, daß man den Namen sogar behält, wenn man ihn einmal gelesen hat.«
    »Hast du das?«
    Sie blickte mich mit leicht vergrößerten Augen an. »Ich denke schon, John.«
    »Wann und wo?«
    »Nicht so eilig. Laß mich mal nachdenken. Er ist mir untergekommen, und es ist noch gar nicht so lange her. Bestimmt nicht in einem positiven Zusammenhang.«
    »Persönlich kennst du die Frau nicht?«
    »Nein, auf keinen Fall.« Sie ging auf und ab, dann schnippte sie mit den Fingern. »Ich hab’s. Im Gegensatz zu euch lese ich ja regelmäßig die Berichte, die uns auf den Schreibtisch flattern. Da habe ich ihren Namen gelesen. Leider nicht in positivem Zusammenhang. Ich denke, daß diese Greta nicht mehr lebt…«
    »Ermordet?« flüsterte ich.
    »Ja.«
    Ich schaute für einen Moment auf den Boden. Wir hätten es uns denken können, denn dieser Fall, der seine Ursprünge in der Voodoo-Magie hatte, konnte einfach nicht harmlos sein. Trotzdem war es eine Überraschung. Ich sah, wie Glenda sich an den Computer setzte und die

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