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Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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sich eingepinkelt hatte.
    Wahrscheinlich hatte ich dem Hündchen genauso viel Angst eingejagt wie es mir.
    »He, mein Kleiner«, flüsterte ich und hockte mich neben ihm hin. »Alles klar?«
    Das Tierchen zitterte bloß, ohne auf meine Worte zu reagieren. Ich streckte die Hand aus, um es zu trösten, überlegte es mir jedoch sofort wieder anders, als mir einfiel, wie schrecklich getrocknete Pisse stank … auf einem Missoni noch dazu.
    »Ach, Mist. Was soll’s«, brummte ich, nahm das kleine Geschöpf auf den Arm und drückte es an mich. Der Hund schaute immer noch zitternd zu mir auf und leckte mir durchs Gesicht. Dann gab er ein leises Winseln von sich und versuchte sich aus meinem Griff zu befreien.
    »He, ganz ruhig Junge, keine Panik«, sagte ich und hielt ihn fester. Das Tierchen wand sich noch mehr, und diesmal brachte es seine Krallen zum Einsatz.
    »Hör auf«, sagte ich und verstummte, als ein kalter, bedrohlicher Schatten über mich fiel. Langsam hob ich den Blick und riss die Augen auf, als ich sah, wovor genau das kleine Hündchen so dringend Reißaus nehmen wollte.
    Keinen halben Meter von mir entfernt stand eines der übelsten Monster, die ich je gesehen hatte. Es hatte vier Augenpaare, von denen zwei an den Schläfen saßen, und ein breites, sabberndes Maul. Dazu war es mindestens doppelt so groß wie ich und verfügte über einen beweglichen Schwanz, der sogar noch länger war. Während ich zuschaute, schoss dieser Schwanz vor, in der Absicht, mir das Hündchen direkt aus den Händen zu pflücken.
    »Den kriegst du nicht!«, schrie ich das fiese Biest an und hielt den Hund hastig außer Reichweite.
    Das Ungeheuer ging in die Hocke, sodass es Auge in Auge mit mir war. Die beiden Menschenbeine knickten nach hinten ein anstatt nach vorne, wie man es hätte erwarten sollen. Es öffnete den Mund und entblößte zwei Reihen kantiger, viereckiger Zähne.
    »Aber das ist mein Hund«, sagte das Geschöpf mit einer sehr gewöhnlichen, wenn nicht gar kindlichen Stimme.
    »Wie bitte?«, flüsterte ich benommen. Hatte das Ungeheuer gerade ein Schwätzchen mit mir angefangen? Waren solche Mensch-Monster-Interaktionen in der Hölle etwa normal?
    »Das ist dein Hund?«, fragte ich und schaute auf das gelbe Tierchen hinab, das in meinen Armen zappelte. »Bist du dir da sicher?«
    Das Monster nickte und streckte die beiden haarigen Arme aus. »Komm her, Rabauke«, sagte es, und sofort begann das Hündchen, mit dem Schwanz zu wedeln, und versuchte erneut sich meinem Griff zu entwinden.
    »Du frisst ihn doch nicht auf, oder?«, vergewisserte ich mich vorsichtig, worauf das Monster zu lachen anfing, ein lautes, trötendes Geräusch, das tief aus seinen Nasenhöhlen kam. Ich war versucht, es zu fragen, was für eine Art von Wesen es war, aber andererseits wollte ich nicht, dass es beleidigt sein und mich auffressen würde, also äußerte ich mich erst mal nicht zu dem Thema.
    Stattdessen versuchte ich mittels logischen Denkens herauszufinden, was ich da vor mir hatte. Anscheinend handelte es sich um einen Mischmasch verschiedenster Tiere, die man wahllos zusammengeschmissen hatte. Es sah zwar bedrohlich aus, hatte aber eine samtige schwarze Knopfnase und flauschige Teddyohren, die ebenso wie die vier braunen, glänzenden Augenpaare in einem direkten Niedlichkeits-Missverhältnis zu seinen sonstigen Körpermassen standen.
    »Warum sollte ich meinen Hund fressen?«, fragte das Monster, als es mit Lachen fertig war.
    »Ich weiß nicht«, stammelte ich verlegen. »Manche Leute essen Hunde. Angeblich schmecken sie nach Hühnchen.«
    Das brachte das Wesen nur erneut zum Lachen. Weil ich mir dumm vorkam, ließ ich den Hund namens Rabauke los, der sofort in die wartenden Arme seines Herrchens flitzte. Der Schwanz des Ungeheuers schoss vor und streichelte den Hund hinter den Ohren.
    »Danke, dass du mir geholfen hast, ihn zu finden«, sagte das Monster, als Hund und Herrchen schließlich mit ihren Zuneigungsbekundungen fertig waren.
    »Kein Problem«, antwortete ich und erhob mich mit schmerzenden Füßen. Immer wenn ich in die Hölle kam, war ich hinterher zerkratzter als vorher. »Man sieht sich … nehme ich an«, rief ich ihm über die Schulter zu, während ich mich wieder auf den Weg machte und dabei in Gedanken über meine Dummheit und den Umstand schimpfte, dass ich nun nach getrockneter Hundepisse roch.
    »He!«, meinte das Monster und holte mich innerhalb von zwei Sekunden locker ein. »Wie heißt du?«
    Ich seufzte. Das

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