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Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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und vielleicht noch die Milz.
    Es ist eine ziemlich schnelle und einfache Art zu reisen, so einfach, wie etwas in einen Mixer zu stecken und ihn anzuschalten, doch diese Effizienz hat ihren Preis … man wird selbst püriert!
    »Bist du bereit?« Jarvis’ Stimme klang gepresst. Er sammelte sich für die anstrengende Wurmloch-Beschwörung. Jarvis war ein echter Profi: Im Prinzip musste er nur mit den Fingern schnippen, damit der Äther um ihn zu wirbeln begann. Ein oder zwei Minuten darauf würde sich dann ein ausgewachsenes Wurmloch mitten in der Küche befinden.
    Ich sah zu, wie Jarvis die Augen schloss und sich zu konzentrieren begann. Während ich wartete, konnte ich nur an eines denken: Wie kläglich und dumm war es eigentlich, dass ich nicht selbst ein Wurmloch beschwören konnte! Selbst Clio war dazu in der Lage, und sie war erst siebzehn. Warum war ich so wenig geneigt gewesen, dieses kleine bisschen Magie zu lernen, das einem das Leben verdammt viel einfacher machen konnte? Ich wusste keine Antwort darauf. Wahrscheinlich brauchte ich Madame Papillom Hilfe sehr viel nötiger, als mir bisher bewusst gewesen war. Was mich daran erinnerte, dass ich meinen Eltern wahrscheinlich dafür hätte danken sollen, dass sie die alte Dame überhaupt erst zu mir geschickt hatten … aber offenbar musste das warten, bis sie aus Schottland zurück waren.
    Ohne mein Wissen hatten sie sich auf eine Art Feinschmeckertour beziehungsweise auf die zweiten Flitterwochen in die schottischen Highlands begeben und würden mehrere Wochen lang außer Landes sein. Natürlich hatte es niemand für nötig befunden, mir davon zu erzählen. Junge, wie ich mir wünschte, dass ich diese Seite vom Job meines Vaters hätte erleben dürfen … Nach all dem Familien- und Arbeitsmist, mit dem ich es in letzter Zeit zu tun gekriegt hatte, konnte ich definitiv einen anständigen Urlaub vertragen.
    Ein lautes »Pling« erklang, und plötzlich war das Wurmloch da, eine schwarze, wabernde Masse, deren schiere Macht mich anzog. Ich schluckte schwer, und meine Kehle zog sich zusammen, sodass ich kaum noch Luft bekam. Ich wollte auf gar keinen Fall dieses Ding betreten, obwohl ich vom Kopf her begriff, warum ich genau das tun musste. Es war komisch, aber jedes Mal, wenn ich auf diese Art reisen musste, wollte ich insgeheim doch lieber die Treppe nehmen.
    Vielleicht konnte ich einfach – wie schon einmal – den Expressfahrstuhl des Teufels in die Hölle benutzen und auf die Konsequenzen pfeifen? Ich schaute mich um, in der Hoffnung, dass irgendeine höhere Macht mein Flehen erhören und meinen Wunsch in Erfüllung gehen lassen würde, doch natürlich erschien vor mir kein Expressfahrstuhl aus dem Nichts. Halblaut fluchte ich auf mein Schicksal und tat das Einzige, was ich in dieser Situation tun konnte:
    Ich betrat das Wurmloch.
     
    Es war genau so, wie ich es in Erinnerung gehabt hatte: schrecklich.
    Die Reise war so schlimm, dass ich, kaum dass wir in der Hölle waren, genau das tat, was mein Magen seit jeher angedroht, aber bislang noch nie in die Tat umgesetzt hatte: Ich kotzte Jarvis’ köstliches Ziegenkäse-Tomaten-Sandwich über meine neuen Stiefel. Genau: Als ich aufhörte zu würgen, sah ich, dass meine hochhackigen Steve-Madden-Stiefel voll mit Erbrochenem waren (größtenteils zerkaute sonnengetrocknete Tomaten).
    »Nicht die Schuhe!«, jaulte ich verzweifelt. Ich versuchte sie mit Sand sauberzurubbeln, doch es half nichts. Anstatt das Erbrochene zu beseitigen, hinterließen die Sandkörner bloß durchscheinende Kratzer im weichen Leder, durch die die Kotze einziehen konnte.
    Mist!
    Nach einigen Augenblicken intensiver Trauer um meine neuen Schuhe begann ich damit, meine Umgebung in Augenschein zu nehmen. Anscheinend hatte Jarvis sich verrechnet, denn ich war nicht im richtigen Abschnitt der Hölle rausgekommen. Irgendwie war ich im superheißen, superekligen Wüstenteil eingetroffen und nicht in dem Marc-Rydenmäßigen Waldstück am Nordtor, wo Zerberus wohnte. Früher hatte ich hier genug Zeit verbracht, um zu wissen, dass ich besser so schnell wie menschenmöglich aus dieser Wüste verschwinden sollte, und das ging nur zu Fuß.
    Ich brauchte drei Stunden und eine Menge Glück, doch ich schaffte es. Meine Füße schmerzten vom langen Gehen im Sand, ich stank nach Kotze und Schweiß und hatte die siebenundvierzig Minuten Zeit bis zu meinem Treffen mit Zerberus weit überschritten. Das sieht nicht gut aus, dachte ich, als ich zwischen den

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