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Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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die Gewissheit darüber verspürte, wie richtig es gewesen war, sie zu behalten. Das Schicksal wollte es so … und ich erfüllte nicht nur seinen Willen, sondern sah auch noch toll dabei aus.
    Als ich nun in der Küche von Haus Meeresklippe stand und darauf wartete, dass Jarvis ein Wurmloch im Gewebe des Raumes öffnete, wurde mir klar, dass das heute Morgen nicht das Werk des Schicksals gewesen war – oder wenn doch, dann war das Schicksal ein mieses Drecksstück, und ich stellte mich darauf ein, ihm meine tiefste Abneigung dafür entgegenzubringen, dass es meine neuen Stiefel aufs Spiel setzte, indem es mich damit in die Hölle schickte.
    »Bist du dir sicher, dass du allein gehen willst?«, fragte Clio, während sie an einem Zimt-Rosinen-Toast rumknabberte, den sie gerade aus dem Toaster gezogen hatte.
    Sie war vor ein paar Minuten runtergekommen, um mir mitzuteilen, dass alle Totenakten im Fegefeuer verwahrt wurden und man ein Schreiben des Vorstands der Jenseits GmbH brauchte, um sie einzusehen. Das war gut zu wissen, insbesondere, weil ich ein halbwegs freundschaftliches Verhältnis zur Göttin Kali hatte, die im Vorstand saß. Vor ein paar Monaten war sie ein entscheidender Faktor bei der Rettung meines Vaters gewesen, und wir hatten im Laufe unserer Bemühungen eine Art Freundschaft geschlossen. Ich hatte die Erfahrung gemacht, dass sie launisch wie ein störrischer Esel sein konnte. Es war nicht leicht, mit ihr zurechtzukommen, doch im Endeffekt war sie ziemlich anständig. Hilfe von ihr zu erhalten, würde ein schwieriges, aber letztlich lohnendes Unterfangen sein.
    »Ich glaube, Zerberus wäre vielleicht sauer, wenn ich noch jemanden mitbringe«, sagte ich, obwohl das nur die halbe Wahrheit war. Ich wollte mich auf meine Art mit dein Höllenhund befassen und mir keine Sorgen darüber machen müssen, ob ich dabei andere Leute in Gefahr brachte.
    »Wenn du meinst.« Clio biss in ihren Toast. »Aber Kümmerchen gehört nicht nur dir, also überlass sie ihm nicht kampflos.«
    Kümmerchen, die ihren Namen gehört hatte, wedelte mit dem Schwanz und stupste meine Hand an.
    »Ich zwinge dich nicht, in die Hölle zurückzukehren, es sei denn, du willst es«, sagte ich und tätschelte ihr den seidigen Kopf. Dann wandte ich mich an Clio. »Vertrau mir einfach, in Ordnung?«
    Clio nickte, obwohl sie sichtlich besorgt war. Mir wurde klar, dass sie mir nach allem, was wir gemeinsam durchgemacht hatten, immer noch nicht hundertprozentig vertraute. Wahrscheinlich ist es schwer, sich darauf zu verlassen, dass jemand anders das Richtige tut und keinen Mist baut … besonders, wenn das unmittelbar mit dem Schicksal eines geliebten Wesens (Kümmerchens) zu tun hatte.
    Ich nahm Clios Hand und drückte sie fest. »Ich verspreche, ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um dafür zu sorgen, dass Kümmerchen dorthin kommt, wo sie sein möchte, und nicht dorthin, wo ihr Vater sie hinschickt«, sagte ich und schaute Clio dabei in die Augen.
    Sie nickte, und ich sah, dass sie die Tränen zurückhielt.
    »Das verspreche ich, Clio.«
    Ich wollte meine kleine Schwester nicht weinen sehen. Normalerweise war sie die Standhafte und ich das emotionale Wrack. Es war komisch, dass die Rollen plötzlich vertauscht waren.
    Anscheinend wurden die Begriffe »erwachsen werden« und »Verantwortung« schnell zu meinen neuen Losungen – obwohl ich bewusst versucht hatte beide zu ignorieren. Ich wollte nicht für irgendjemand anders verantwortlich sein (die meiste Zeit über wollte ich ja nicht mal für mich selbst verantwortlich sein), aber je mehr ich gegen die Verantwortung ankämpfte, desto mehr wurde sie mir aufgedrängt.
    »Ich vertraue dir, Cal«, sagte Clio und drückte ihrerseits meine Hand.
    Blöde Verantwortung, dachte ich sarkastisch. Jetzt musste ich dafür sorgen, dass Kümmerchen bei uns im Haus Meeresklippe blieb, sonst würde Clio mich das nächste Jahrhundert lang hassen.
    »Willst du ein bisschen Toast?«, fragte sie und unterbrach meine Gedanken, indem sie mir ein Stück von ihrem Zimttoast hinhielt.
    Lachend schüttelte ich den Kopf. »Nein, danke, du weißt doch, wie schlecht mir von Wurmlöchern wird.«
    Ich war nicht besonders gut darin, durch Raum und Zeit zu reisen und so. Ich hatte einen sehr empfindlichen Magen, und da alles im Körper umherschwappte, wenn man sich in einem Wurmloch befand, hatte ich immer das Gefühl, als müsste ich nicht nur mein Frühstück erbrechen, sondern dazu meine Bauchspeicheldrüse

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