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Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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Letzte, was ich gebrauchen konnte, war eine Höllenkreatur, die mir nachlief. Ganz egal, was für einen niedlichen Hund sie hatte. »Callie. Callie Reaper-Jones. Und wie heißt du?«
    Das Monster blieb stehen, und Rabauke, der auf dem Arm seines Herrchens saß, gab ein weiteres kurzes Kläffen von sich. »Die bist du?«, fragte das Ungeheuer und schaute mich voll fehlgeleiteter Bewunderung an. Seine vier Augenpaare blinzelten im Schnellfeuertakt.
    »Welche die bin ich?« Ich fühlte mich scheußlich und stinkig und elend, und ich wollte das Gespräch mit Mr Monster nicht weiter fortsetzen.
    Warum konnte nicht einfach der Weiße Riese kommen und mich in sein Zauberreich der Sauberkeit entführen? Hä?
    »Du bist das Mädchen, das den Teufel geschlagen und Daniels Leben zurückgewonnen hat.«
    »Wie bitte?« Das würde das Monster noch etwa zehn Mal genau so wiederholen müssen, damit ich es verarbeiten konnte. »Sag das noch mal, aber langsamer und mit mehr Informationsgehalt.«
    Das Monster nickte. »Ich bin übrigens Chuck, und ich habe gesagt, dass du die Dame bist …«
    »Ich bevorzuge das Wort ›Mädchen‹«, unterbrach ich ihn, »doch red ruhig weiter.«
    »Wie? Ach so, in Ordnung«, fuhr Chuck ein wenig verwirrt durch meinen Sarkasmus fort. »Tja, du bist das Mädchen, das den Teufel geschlagen hat – und das schafft keiner. Du hast Daniels Leben zurückgewonnen, sodass er die Hölle verlassen und an seinen rechtmäßigen Platz aufsteigen konnte – und das schafft auch keiner.«
    Damit schloss Chuck, hochzufrieden mit seinen Fähigkeiten in Sachen Informationsvermittlung. Ich bedachte ihn mit einem ermutigenden Lächeln, aber innerlich hätte ich mir am liebsten die Haare gerauft. Offenbar hatte das Ungeheuer keine Erfahrung darin, die genauen Umstände einer Situation zu erläutern, denn ich war immer noch genauso schlau wie vorher.
    Grr!
    »Als du sagtest, dass Daniel an seinen rechtmäßigen Platz aufsteigen konnte …«, setzte ich an, doch ich wurde von einem lauten, kreischenden Geräusch irgendwo tiefer im Wald unterbrochen.
    Chuck erstarrte und lauschte. Dann erklärte er mit niedergeschlagener Miene: »Das ist meine Mama, die mich ruft. Ich muss los.«
    »Warte«, protestierte ich. »Ich möchte dir bloß noch ein paar Fragen stellen …«
    Chuck schien mir nicht mehr zuzuhören. Offenbar wollte er so schnell wie möglich nach Hause, bevor seine Mutter noch wütender wurde.
    »Es war nett, dich kennenzulernen, Callie Reaper-Jones«, sagte Chuck und grinste wie der kleine Junge, der er war. »Warte bloß, bis ich meinen Freunden erzähle, dass ich dich getroffen habe!«
    Und damit traten Chuck und Rabauke zwischen die Bäume und verschwanden.
    »Verdammt noch mal!«, maulte ich, setzte mich auf den Erdboden und legte den Kopf in die Hände, um das Pochen in meinem Kinn zu unterdrücken. Ich war so sehr darauf versessen gewesen, Informationen aus Chuck herauszuholen, dass ich vergessen hatte, wie sehr mir der Kiefer wehtat.
    Das nervt echt, dachte ich, während ich mitten auf dem Pfad hockte, ohne mich darum zu kümmern, wem ich dabei vielleicht im Weg war. Glücklicherweise tauchten keine weiteren unangekündigten Gäste auf, und so saß ich eine ganze lange Weile in der Stille des Waldes da.
    Das war ja echt ein hammermäßiger Tag, dachte ich griesgrämig … und er hatte gerade erst angefangen.

7
     
     
    Ich folgte dem geschlängelten Pfad durchs Tal des Todes, passierte den Styx und kam ohne weitere Zwischenfälle am Nordtor an. Auf dem Weg hielt ich die Augen nach entlaufenen Hunden und im Wald herumirrenden Monsterkindern offen. Es hätte mich kein bisschen gewundert, wenn Chuck beschlossen hätte, ein paar von seinen kleinen Monsterfreunden zusammenzutrommeln und mich aufzuspüren, damit er ihnen »die Dame, die den Teufel geschlagen hat und so weiter und so weiter« zeigen konnte, aber ich hatte keinerlei Absicht, irgendjemandem als Vorführexemplar zu dienen, vielen Dank auch.
    Das Nordtor sah noch ziemlich genau so aus wie bei meinem letzten Besuch in der Hölle – und diesmal wartete sogar eine Gruppe von drei Seelen darauf, eingelassen zu werden! Ich hatte noch nie persönlich und aus der Nähe gesehen, wie eine Seele in den inneren Höllenbereich eingelassen wurde, und deshalb platzte ich nicht einfach in die Sache hinein, sondern hielt mich zwischen den Bäumen, schaute zu und wartete darauf, dass sie durchs Tor gingen.
    Ich hatte völlig vergessen, dass das Nordtor vor allem für

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