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Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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Teufels.
     
    Mir blieben kaum zwei Sekunden, um diese Worte zu verdauen, bevor ich einen festen Ruck an meiner Seele verspürte und gegen meinen Willen zurück in meinen Körper gerissen wurde.

13
     
     
    Ich schnappte nach Luft. Meine Lungen fühlten sich an wie leere Luftballons, die schmerzhaft in meiner Brust schlackerten. Ich hatte nicht das Gefühl gehabt, besonders lange fort gewesen zu sein, doch angesichts von Jarvis’ furchtsamer Miene – und des Sauerstoffmangels bei meiner Rückkehr –, war ich mir da nicht mehr so sicher. So oder so glaubte ich zwar nicht, irgendwelche dauerhaften Hirnschäden erlitten zu haben, war aber auch nicht wild darauf, so etwas in nächster Zeit noch mal mitzumachen.
    »Geht es dir gut?«, fragte Jarvis. Sein Gesicht war angespannt vor Sorge, und er sah ausgelaugt und müde aus. Selbst sein Schnurrbart wirkte mitgenommen.
    Ich nickte, während ich noch immer versuchte Atem zu schöpfen und mich wieder auf meinen Körper einzustellen. Dann zerriss das Krachen von Metall auf festem Stein um uns herum die Luft. Wir fuhren gleichzeitig herum und wurden Zeuge der Todeszuckungen eines gerüsteten Wächters, der hinter Jarvis an der Kalksteinwand herabsackte und zu Füßen des Fauns zu einem Häufchen zusammenschrumpelte. Zwei Sekunden später tat Suris fliegender Körper es ihm gleich und landete mit solcher Gewalt, dass er durch die mit Perserteppichen ausgelegte Halle ditschte wie ein Stein über Wasser. Doch die junge Frau blieb nicht lange liegen. Wie eine gewandte Marionette kam sie sofort wieder auf die Beine, wobei ihre Gliedmaßen einrasteten, als würden sie auf geheimnisvolle Weise von unsichtbaren, miteinander verbundenen Schnüren gelenkt.
    Mit wildem Blick stieß Suri einen durchdringenden Kriegsschrei aus, bei dem sich mir die Haare auf den Armen aufstellten, und stürzte sich erneut ins Getümmel. Ich schaute ihr nach. Mittlerweile waren acht gerüstete Ritter am Kampf beteiligt, die allesamt schwere Schwerter oder Streitäxte schwangen. Sie führten ihre Waffen mit einer Mühelosigkeit, als wären sie aus Styropor und nicht aus Stahl.
    Der Schatten stand inzwischen auf einem langen Tisch, umgeben von den massigen Rittern, doch er ließ sich nicht davon entmutigen, dass sie ihm zahlenmäßig neun zu eins überlegen waren. Ich hörte einen weiteren Kriegsschrei und sah zu, wie Suri einen Salto schlug und kaum einen Meter von der Tischkante entfernt aufsetzte. Nur ihre an der Seite geballten Fäuste verrieten, wie aufgebracht sie war.
    Mit einem Mal spürte ich erneut den heißen Blick des Schattens auf mir. Ich hob den Kopf, und es rumorte in meinem Magen, als sein Blick den meinen traf. Ich verspürte ein Ziehen im Kopf, und dann kämpfte ich gegen meine eigene Seele an, die sich von meinem Körper lösen und erneut davontreiben wollte.
    Hilf mir, wisperte es drängend in meinem Kopf. Es war dieselbe Stimme, die ich gehört hatte, als ich körperlos gewesen war. Zuvor hatte ich mir nicht besonders viele Gedanken darüber gemacht, zu wem sie gehören mochte, aber diesmal hörte ich genau hin und wartete auf ein Zeichen, das meinen Verdacht bestätigen würde.
    Bitte hilf mir, Callie.
    Ich kannte diese Stimme.
    »Daniel«, hauchte ich. Kaum lauter als ein Flüstern huschte das Wort über meine Lippen, doch es genügte, um die Verbindung zu zerreißen. Unvermittelt befand ich mich wieder im Besitz meines Körpers. Ich atmete erleichtert auf, und als mir klar wurde, wie kurz davor ich gestanden hatte, die Kontrolle über meine Seele zu verlieren, fing ich an zu zittern.
    Man musste kein Neurochirurg sein, um sich zusammenzureimen, was hier vorging. Irgendwie hatte Daniel seine Seele vom Körper getrennt, was es Letzterem ermöglicht hatte, sich in die Totenhalle zu schleichen und seine eigene Totenakte zu stehlen. Ich konnte nur vermuten, dass die seltsame Seelenverschmelzung, die wir vor Monaten vollzogen hatten, der Grund dafür war, dass unsere Seelen einander immer noch rufen und so intim miteinander kommunizieren konnten.
    Es war schwer, den Schatten mit dem Bild des Daniels, den ich gekannt hatte, in Einklang zu bringen. Trotzdem erkannte etwas in meinem Herzen dieses Ding als Daniel. Ich musste mir also einfach anhören, was die kleine Stimme in meinem Kopf wollte, und darauf vertrauen, dass letztlich alles in Ordnung kommen würde.
    Jarvis hörte mich ausatmen und schaute fragend zu mir auf. Ich schüttelte den Kopf, in der Hoffnung, dass er meine wortlose

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