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Benson, Ann - Alejandro Canches 02 - Die brennende Gasse

Titel: Benson, Ann - Alejandro Canches 02 - Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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preiszugeben; einige davon könnten denjenigen, der mein Haus angezündet hat, wer immer das war, dann veranlassen, noch unangenehmer zu werden.«
    »Schscht«, machte Myra. »Sagen Sie so etwas nicht!«
    »Es ist schrecklich, daran zu denken, aber ich muß. Ich habe einen guten Freund bei – der Polizei; er sagt, wenn das Journal in irgendeine Art Verbrechen verwickelt wäre, könnte alles, was daran gefunden wird, mit Polizeiausrüstung sequenziert werden. Und zwar sofort, weil man es zum Beweisstück in einer Verbrechensermittlung erklären könne, und damit kommt es in eine kürzere Warteschlange. Es bräuchte also nichts weiter zu passieren, als daß sie der Polizei von einem Bruch der Sicherheitsmaßnahmen berichten und melden würden, jemand, der ›verdächtig‹ aussah, hätte das Journal berührt. Sie werden alle Kriterien sammeln, und dann wird dieser Freund mir die Einzelheiten mitteilen. Ich bekomme, was ich brauche, ohne irgend jemanden darauf aufmerksam zu machen, daß ich immer noch hinter diesem Gen her bin. Ganz einfach.«
    »Ich glaube nicht, daß es so einfach ist. Was wäre, wenn dem Journal etwas passiert?«
    »Dem wird nichts passieren. Sie werden die Ausrüstung zu Ihnen bringen und sehr vorsichtig ihre Proben entnehmen; der Band wird das Depository überhaupt nicht verlassen. Und jetzt ist er ja auch versichert, oder?«
    Myra schwieg einen Moment und sagte dann leise: »Nicht zu seinem vollen Wert.«
    »Ich meine, Sie hätten etwas von zweihundertfünzigtausend Dollar verlauten lassen.«
    »So ist es. Aber inzwischen kommen die Vergleichsschätzungen seines Wertes herein. Und die liegen etwas höher als dieser Betrag.«
    Janie zwang sich, die Hände ruhig im Schoß zu falten. »Vielleicht sollten Sie mir mitteilen, wie hoch …«
    Myra legte ihre Gabel hin und sah Janie direkt in die Augen.
    »Wie klingt achthunderttausend?«
    »Gibt’s ja nicht!«
    »Und wenn Ihnen das nicht gefällt, haben wir noch eine Zahl: eins Komma eins Millionen.«
    Janie blieb fast die Luft weg. »Das ist unglaublich.«
    »Nun, glauben Sie es ruhig. Das sind Meinungen von Experten. Aber ich unterstütze das, was Sie hier versuchen; also bin ich bereit, Ihnen bei Ihrem kleinen Abenteuer zu helfen. Mir wäre lieber gewesen, wenn Sie mich um eine andere Art von Hilfe gebeten hätten, aber wenn Sie diese verrückte Sache beschließen, an die Sie denken – was natürlich Ihr Recht ist, dann sollten Sie meiner Ansicht nach sehr vorsichtig sein.«
    Das war ein guter Rat. »Werde ich«, versicherte Janie.
    Am Ende der Mahlzeit, als Janie die Rechnung erbat, sagte sie zu Myra: »Ich möchte Ihnen danken, daß Sie mitmachen. Leider war das Gespräch nicht unbedingt erfreulich, mir aber trotzdem eine große Hilfe. Es erinnert mich fast an das letzte Mal, als ich mit Mom hier war.«
    »Wie nett, daß Sie das sagen, meine Liebe.« Myra wandte einen Moment den Blick ab, und als sie Janie wieder ansah, hatte sie Tränen in den Augen.
    »Sie hatten großes Glück, an einem so hübschen Ort mit ihr Zusammensein zu können«, sagte sie leise.
    »Ich weiß«, bestätigte Janie.
    »Weil ich mich kaum daran erinnern kann, wann ich das letzte Mal mit meiner Mutter an einem Tisch saß. Ich war noch ganz klein. Wir befanden uns in Auschwitz.« Rasch faßte sie sich wieder, lächelte wehmütig und tupfte sich dann mit der Serviette die Lippen ab. »Aber ich erinnere mich sehr deutlich, daß das Essen nicht so gut war.«

    Ängstlich zählte Janie das Läuten. Als Michael endlich ans Telefon kam, überschüttete sie ihn förmlich mit Fragen.
    »Nun mal langsam!« bremste er sie. »Es ist gut gelaufen. Der Detective, der auf den Anruf antwortete, sagte, die Dame sei sehr professionell und kooperativ gewesen. Sogar hilfsbereit. Normalerweise sind Zivilisten einfach bloß hinderlich.«
    »Na ja, ich habe sie ziemlich sorgfältig vorbereitet. Offensichtlich hat es gewirkt.« Sie zögerte einen Moment und biß sich nervös auf die Lippen. »Und – was habt ihr gefunden?«
    »Ziemlich viel, fürchte ich.«
    »Oh, gut! Warte – wieso sagst du, du fürchtest? «
    »Wir haben dreiundzwanzig komplette menschliche Positive und etliche nicht komplette, von denen einige Bruchstücke der kompletten sein könnten. Sie könnten aber auch von anderen Individuen stammen.«
    »Nun, eines davon muß Alejandro sein.«
    »Ich bin sicher, daß du recht hast, aber das Problem ist: welches?«
    »Nun, zunächst mal kannst du alle weiblichen Positive

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