Beraten, Trainieren, Coachen
das Coaching für Sie erfolgreich war?
Wie planen Sie, hilfreiche Gedanken und Ideen aus dem Coaching fest- und nachzuhalten?
Mit Interessenkonflikten zwischen Coachee und Auftraggeber umgehen
Als Coach werden Sie hin und wieder in die Situation kommen, dass Ihr Coachee an einem Thema arbeiten will, das den Vorstellungen des Auftraggebers von den Coaching-Inhalten widerspricht. Nehmen wir an, Ihr Coachee möchte mit Ihnen ein Verhandlungsgespräch mit seinem Vorgesetzten (der auch Auftraggeber ist) vorbereiten mit dem Ziel einer Gehaltserhöhung. Bereiten Sie Ihren Coachee auf das Gespräch vor und machen ihn fit für die Gehaltsverhandlung, so laufen Sie natürlich Gefahr, Ihren Auftraggeber unangenehm zu überraschen. Dieser trägt die Kosten für das Coaching und soll nun auch noch seinem Mitarbeiter ein höheres Gehalt zahlen.
Vermeiden Sie nach Möglichkeit, sich so zwischen die Stühle zu setzen. Stellen Sie sich die Situation vor, dass Ihr Coachee Sie bittet, ein Gehaltsverhandlungsgespräch mit dem direkten Vorgesetzten (der auch Ihr Auftraggeber ist) vorzubereiten. Dass Sie diesem Wunsch in einem vom Auftraggeber bezahlten Coaching nachkommen, würde diesem sicherlich nicht sonderlich gefallen. Sprechen Sie in diesem Fall den Interessenkonflikt, der entsteht, deutlich an. Bieten Sie dem Coachee unter Umständen an, ein Erwartungsklärungsgespräch vorzubereiten, in dem der Coachee seine Führungskraft nach Bedingungen fragt, die sich an eine höhere Gehaltsstufe knüpfen.
Diese Alternative ist zulässig, da eine Erwartungsklärung Auftraggeber und Coachee zugutekommen werden. Sicher wird es Ihnen Ihr Auftraggeber nicht verübeln, wenn er besondere Leistungen des Mitarbeiters mit Anreizen hinterlegen kann. Dies geschieht in den meisten Unternehmen ja ohnehin im Rahmen des jährlichen Zielvereinbarungsprozesses. Vorsichtig sollten Sie selbstverständlich sein, wenn Sie wissen, dass im Unternehmen oder der Organisation nicht mit individuellen Zielvereinbarungen gearbeitet wird. Hier würden Sie vermutlich in ein Wespennest stechen.
Im Fazit heißt das: Eine saubere Auftragsklärung ist die Basis für einen guten Coaching-Prozess. Was Sie bei der Auftragsklärung versäumt haben, kehrt immer wieder in negativer Form zu Ihnen zurück.
Kienbaum Expertentipp: Stärken Sie die Beziehung zwischen Ihrem Coachee und dem Auftraggeber
Machen Sie sich in der Auftragsklärung und im weiteren Verlauf nicht zum Spielball der Interessen zwischen Auftraggeber und Coachee. Stärken Sie lieber die Beziehung zwischen beiden Parteien, indem Sie dafür sorgen, dass Lösungen gefunden werden, die für beide Seiten akzeptabel sind. Dies ist nicht immer leicht, wird Ihnen aber sicherlich gedankt werden, wenn es gelingt.
4.3 Wichtige Coaching-Instrumente und -Methoden
„ Die differenziertesten Theorien, die ausgeklügeltsten Techniken haben in der systemischen Beratung keine Wirkung, wenn die Haltung der Berater nicht stimmt.“
Roswitha Königswieser, systemische Organisationsberaterin
Nachdem Sie die Auftragsklärung erfolgreich hinter sich gebracht haben, benötigen Sie Handwerkszeug und Methoden für das Coaching selbst. Bei den beiden Begriffen denkt man schnell an „Tools“ und Kniffe, an ausgefeilte Methoden und Instrumente. Beginnen möchten wir dieses Kapitel dagegen mit einem sehr grundlegenden und überhaupt nicht technischen „Handwerkszeug“ für das Coaching: mit der inneren Haltung des Coachs. Was Roswitha Königswieser über systemische Beratung im Allgemeinen ausdrückt, trifft natürlich ebenso auf das Coaching zu.
Welche Haltung sollten Sie als Coach einnehmen?
Sie können als Coach hunderte verschiedener Techniken, Instrumente und Methoden erlernen. Das allein wird Sie nicht zu einem guten Coach machen, wenn Ihnen Ihre innere Haltung nicht bewusst und diese darüber hinaus möglicherweise für das Coaching nicht hilfreich ist. Gedanken im Coaching könnten zum Beispiel sein: „Was für ein unangenehmer Coachee“ oder „Der ist doch selber schuld!“ oder „Was macht er denn wegen dieser Kleinigkeit so einen Aufstand?“. Getreu dem alten Sprichwort „A fool with a tool is still a fool“ werden Sie und ebenso Ihr Coachee mit solchen Gedanken Schiffbruch erleiden, selbst wenn Sie mit den neuesten Coaching-Instrumenten aufwarten.
Aber wie sieht die richtige Haltung aus, die es als Coach zu entwickeln gilt? Woran merke ich, dass ich Haltung habe? Gibt es gute und schlechte Haltung?
Die innere
Weitere Kostenlose Bücher