Beraten, Trainieren, Coachen
zu erklären und zu diskutieren oder spontan einen Persönlichkeitstest aus dem Hut zaubert, wird mit Sicherheit positives Feedback dafür ernten. Diese Flexibilität setzt jedoch Erfahrung und gut verankerte Kenntnisse verschiedener Inhalte und Themen voraus.
Gleichzeitig sollten Sie als Trainer den ursprünglichen Ablauf des Seminars bzw. dessen Ziele stets im Blick behalten. Flexibilität ist schön und gut, sie darf jedoch nicht dazu führen, dass Sie sich als Trainer komplett im Neuen verrennen. Am Ende des Tages sollten die ursprünglich geplanten Themen zumindest angesprochen worden sein.
Die Teilnehmer schätzen Flexibilität
In Abschlussfeedbacks wird übrigens Flexibilität besonders häufig von Teilnehmern hervorgehoben:
„Ich fand es besonders gut, dass Sie nicht nur an der Agenda gehangen sind, sondern sich auf die Wünsche der Teilnehmer eingestellt haben.“
„Sie haben über das gesprochen, was wirklich wichtig war, und das verkürzt, was wir schon wussten.“
Verbindung von Kopf und Herz
Nicht nur Veränderungsprozesse in Unternehmen beinhalten immer eine inhaltlich-strukturell-prozessuale und eine zwischenmenschliche, emotionale Seite. Das Gleiche gilt für nahezu jedes HR-Projekt, Coaching oder Training in einem Unternehmen. Erfahrungsgemäß bedienen die meisten HR-Experten und Führungskräfte dabei primär die eine oder die andere Seite der Medaille. Sie finden in Organisationen den hochintelligenten Analytiker ebenso wieden Typ „Mutter der Nation“. Um Mehrwert leisten zu können, brauchen Sie beide Seiten. So ergänzen Sie als guter Berater die Herzlichkeit des menschenfreundlichen Personalentwicklers mit Ihrer Analysefähigkeit und bestechender Argumentation. Und Sie machen den eher technokratischen Personalcontroller auf die menschlichen Auswirkungen der von ihm geplanten Entscheidungen aufmerksam.
Empathie
Als Coach, Trainer oder HR-Berater sollten Sie in der Lage sein, notwendige Perspektivwechsel vorzunehmen und sich in die Problem- und Gefühlslage Ihres Gegenübers zu versetzen. Dabei dürfen Sie jedoch nicht komplett „ins System fallen“. Es muss Ihnen gelingen, bei aller Empathie weiterhin zu abstrahieren, einen Schritt zurückzutreten und sich bewusst zu machen, dass es auch andere Lösungswege, Handlungsoptionen und Sichtweisen geben könnte.
Gutes Standing
Gutes Standing ist im Coaching, Training und in der HR-Beratung von großer Bedeutung. In den Augen manches Kunden vereint der ideale Berater die Belastungsfähigkeit und den Arbeitseifer eines Hochschulabsolventen mit der Seniorität und Erfahrung des Vorstandsvorsitzenden eines Großkonzerns. Immer mehr Kunden merken jedoch, dass sie diese Kombination nur relativ selten finden werden. Und so wichtig Ihr Arbeitseifer, ein frischer unverstellter Blick oder Ihre Anpassungsfähigkeit auch sind: In vielen Beratungssituationen bedarf es auch des „Standings“, als Berater einmal eine unschöne Wahrheit auszusprechen und zu dieser auch zu stehen.
Diese Fähigkeit hat nicht unbedingt mit dem Alter des Beraters zu tun. Selbstbewusstsein, Erfahrung und auch körperliches Erscheinungsbild sind jedoch Faktoren, die begünstigend wirken können. Achten Sie auf Ihr Standing und üben Sie, klare, aber wertschätzend-höfliche Ansagen zu machen. Hilfreich kann es hier auch sein, sich Rückmeldungen von Kollegen und Freunden geben zu lassen.
Strukturiertes Vorgehen
Diese Kompetenz ist insbesondere für Trainer und HR-Berater wichtig. Vergleichen wir die Tätigkeit doch einmal mit jener eines Steuerberaters: Wenn Sie einen Steuerberater suchen und zwei Kandidaten zum Kennenlerngespräch einladen, werden Sie sicher auf die Kompetenz „strukturiertes Vorgehen“ Wert legen: Kommt der Kandidat zum ersten Termin pünktlich? Verfügt er über ein Buch, in dem er den Auftrag notiert oder nur über eine Zettelsammlung? Ist er in der Lage, Ihnen freie Termine zu nennen oder diese aus seinem Kalender herauszusuchen? Ähnliche Gedanken haben Ihre Kunden, wenn sie einen Coach, Trainer oder HR-Berater suchen.
Organisationsgeschick und Strukturiertheit braucht der Berater nicht nur bei der Analyse von Kundenproblemen und der Entwicklung von Empfehlungen. Diese Kompetenzen sind auch von entscheidender Bedeutung für die eigene Organisation und somit für das eigene Wohlbefinden. Checklisten können dabei helfen, sich gerade am Anfang zu organisieren. Ohne ein Mindestmaß an eigener Strukturiertheit wird es jedoch auf Dauer nicht
Weitere Kostenlose Bücher