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Beraten, Trainieren, Coachen

Beraten, Trainieren, Coachen

Titel: Beraten, Trainieren, Coachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tomas Saller , Lars Foerster
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man bewusst darauf hinarbeiten und auch in dem Moment, in dem sich eine gute Möglichkeit ergibt, beherzt zupacken und seine Chance nutzen, sich für das Lieblingsthema zu empfehlen!
    Für einige Trainingsthemen, wie zum Beispiel „Große Organisationseinheiten führen“, ist es ohnehin hilfreich, wenn man etwas mehr Lebens-, Berufs- und Trainingserfahrung mitbringt. Die Zeit arbeitet also durchaus für Sie! Auf Dauer werden Sie als Trainer nur erfolgreich und zufrieden sein, wenn Sie die Themen bedienen, die Ihnen wirklich liegen und in denen Sie somit eine besondere Relevanz für die Teilnehmer herstellen können. Für halbherzige Sachen ist das Angebot an guten Trainern einfach zu groß und zu gut.
    Welche Trainerkompetenzen benötigen Sie?
    Gleichgültig welche der oben beschriebenen Trainingsthemen Sie als Trainer anbieten möchten, in jedem Fall benötigen Sie neben dem inhaltlichen Fachwissen ein ausgewogenes Set an speziellen Kompetenzen, um Ihre Inhalte professionell zu vermitteln.
    Ihre Kompetenzen erlauben es Ihnen als Trainer erst,
eine lernförderliche Atmosphäre im Training herzustellen,
eine gewisse Stimmung in der Trainingsgruppe aufzubauen und
Gruppendynamiken in die beabsichtigte Richtung zu lenken.
    Über die letzten Jahre durften wir viele angehende Trainer ausbilden und sie bei ihren ersten Schritten als Trainer im Rahmen von Trainer-Coachings und -Supervisionen begleiten. Dabei ließ sich beobachten, dass die erforderliche Kombination von Kompetenzen im Detail nicht festgelegt ist. Umso wichtiger erscheint es, eigene Kompetenzen zu reflektieren und dahingehend zu hinterfragen, ob diese die gewünschten Resultate in einem Training unterstützen oder behindern. Wir nutzen häufig Kompetenzmodelle in Auswahlprozessen für interne Führungskräftetrainer, die im Anschluss dann an Train-the-Trainer-Programmen teilnehmen. In diesen Programmen arbeiten wir regelmäßig mit dem Weiterbildungsdidaktiker Prof. Klaus Wolf Döring der Technischen Universität Berlin zusammen. Seine Kompetenzcluster für Trainer (Döring, 2008), haben wir ebenfalls in unser Kompetenzmodell einfließen lassen.
    Abb.: Trainerkompetenzen
    Fähigkeiten und Fertigkeiten
    Wir unterscheiden zwischen Fähigkeiten im Außenkreis und Fertigkeiten in den inneren weißen und schwarzen Bereichen (siehe Abbildung).
    Die Fähigkeiten sind Ihre persönlichen inneren Voraussetzungen für die professionelle Trainerarbeit und nur begrenzt erlernbar. Für die Teilnehmer eines Trainings sind sie nicht direkt beobachtbar, machen jedoch an verschiedenen Stellen Ihres Trainings einen deutlichen Unterschied hinsichtlich Trainingsqualität und -erfolg.
Analysevermögen
Empathie und soziale Wahrnehmung
Grundhaltung als Trainer
    Diese Fähigkeiten sind außerdem notwendige Voraussetzungen für einige der Fertigkeiten im Innenkreis. So werden Sie ohne Empathie und eine gute soziale Wahrnehmung als Trainer große Schwierigkeiten damit haben, eine Gruppe erfolgreich zu integrieren und zu organisieren.
    Die Fertigkeiten beschreiben Ihr im Training direkt beobachtbares Trainerverhalten. Hierzu gehören für uns
Kommunikationsverhalten und Didaktik
Beziehungsaufbau und Motivation
Durchsetzung und Konfliktlösung
Gruppenintegration und -organisation
Fach- und Transferwissen
    Was verbirgt sich nun konkret hinter diesen Dimensionen? Auf den folgenden Seiten werden diese acht Fähigkeiten und Fertigkeiten im Einzelnen beschrieben.
    Fähigkeit 1: Analysevermögen
    Unter Analysevermögen eines Trainers verstehen wir seine kognitiven Fähigkeiten hinsichtlich der Verarbeitung von Informationen, des Schlussfolgerns und des Problemlösens. Dies wirkt entscheidend zum Beispiel auf Qualität, Effektivität und Effizienz in der Konzeption Ihrer Veranstaltungen.
    Beispiel: Analysevermögen bei komplexen Trainingsmodulen
    Stellen Sie sich vor, dass Sie zwei oder drei mehrmodulige Trainingsprogramme für verschiedene Kunden parallel konzipieren und durchführen, die zwar inhaltlich im Groben viele Ähnlichkeiten, im Detail aber große Unterschiede aufweisen bezüglich konkreter Anforderungen und Wünsche seitens Ihres Auftraggebers (Unternehmenskultur, Branche, Entwicklungsstand und -ziel der Teilnehmer etc.). Hier hilft es ungemein, wenn Sie die Themen trotz der hohen Komplexität im Kopf sauber auseinandersortieren und jeweils bedarfsgerecht umsetzen können. Selbstverständlich benötigen Sie diese Fähigkeit aber auch im Rahmen eines einzelnen Trainingsprozesses.

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