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Beraten, Trainieren, Coachen

Beraten, Trainieren, Coachen

Titel: Beraten, Trainieren, Coachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tomas Saller , Lars Foerster
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dar. Sie beeinflussen maßgeblich, inwiefern das Gelernte in der Praxis zugelassen und idealerweise aktiv eingefordert wird. Kurze, gut strukturierte Transfergespräche können ein zielführendes und pragmatisches Instrument sein, wenn die Führungskräfte entsprechend für ihre eigene entscheidende Rolle sensibilisiert sind. Ziel eines solchen Transfergesprächs ist
die Klärung gegenseitiger Erwartungen,
die Festlegung unterstützender Verhaltensweisen seitens der Führungskraft sowie
ein gemeinsames Nachhalten in der Praxis.
    Tatsächlich haben Teilnehmer unserer Trainings schon Folgendes berichtet: „Mein Vorgesetzter wollte mit mir nicht über das Training sprechen. Dafür soll ich jetzt einen Aufsatz über die Inhalte schreiben.“ Dies kann natürlich nicht die ideale Methode der Transferhilfe sein!
Beziehen Sie die Geschäftsführung ein
    Vor allem bei mehrmoduligen Programmen sollte die oberste Führungsebene „Gesicht zeigen“. Im Rahmen von Einladungsschreiben oder Kamingesprächen kann deutlich kommuniziert werden, dass das Programm gewünscht ist und aufmerksam verfolgt wird. Außerdem ist es gerade für untere Ebenen interessant zu sehen, dass auf höheren Ebenen häufig mit ähnlichen Problemen gekämpft wird.
Fragen Sie nach Transfermöglichkeiten
    Fragen Sie Ihre Teilnehmer nach jedem Themenabschnitt in Ihrem Training, was die behandelten Inhalte mit ihrem Alltag zu tun haben. Forcieren Sie somit die Übertragung auf den Alltag. Ihre Teilnehmer werden es Ihnen spätestens dann danken, wenn sie zurück an ihrem Arbeitsplatz sind und Gelerntes umsetzen wollen.
Halten Sie Transfermöglichkeiten fest
    Fixieren Sie die erarbeiteten Transfermöglichkeiten schriftlich, z. B. auf einem im Raum ausgehängten Flipchart, sodass sie im Training mehr Gewicht bekommen und später in einem Fotoprotokoll präsent sind.
    Beispiel: Transfermöglichkeiten schriftlich fixieren
    Sie haben die Veränderungskurve (VK) gerade mit Ihren Teilnehmern erarbeitet und halten nun z. B. die folgenden Transfermöglichkeiten fest, die Sie aus der Diskussion herausmoderieren:
VK dient dazu, selbst erlebte Phasen in Veränderungen besser zu verstehen
VK unterstützt bei der Begleitung von Mitarbeitern in Veränderungsprozessen
VK erklärt, warum sich höhere Führungskräfte scheinbar nicht um Veränderungen kümmern (sie haben die Kurve schon durchlaufen)

    Ausführliche Informationen zur Veränderungskurve finden Sie in Sattler et. al. (2011).
    Optimalerweise sollten Sie natürlich auch festhalten, was bei der Anwendung einer Methode oder Theorie in der Praxis zu beachten ist. In unserem Beispiel könnte dies sein:
Veränderungswiderstände sind ein natürlicher Bestandteil der Kurve.
Geben Sie Ihren Mitarbeitern vor allem in den ersten vier Phasen der Kurve Zeit, die Veränderung zu verarbeiten.
Lassen Sie in der Phase des Ausprobierens auch Fehler zu.

    Wenn Sie solche anwendungsrelevanten Aspekte gedanklich durchgespielt haben, wird dies Ihren Teilnehmern helfen, Modelle und Theorien in der Praxis gewinnbringend umsetzen zu können.
Analysieren Sie Unterschiede zwischen altem und neuem Verhalten
    Diskutieren Sie die Frage, welche Elemente einer Theorie oder eines Modells bzw. welches Verhalten im Alltag einen Mehrwert bietet. Trauen Sie sich, diese Frage zu diskutieren, denn dies ist der Qualitätsmaßstab für Ihr Training. Vermutlich hätten Sie Ihr Training anders konzipiert, wenn Sie davon ausgegangen wären, dass Sie mit dem aktuellen Konzept keinen Mehrwert bieten könnten. Im Zusammenhang mit dem Beispiel der Veränderungskurve könnten Sie die Frage stellen: „Welche der diskutierten Aspekte aus der Veränderungskurve bieten aus Ihrer Sicht den größten Mehrwert in der Praxis?“
Gestalten Sie Übungen praxisnah
    Gestalten Sie Übungen, die Sie einsetzen, Simulationen, Rollenspiele etc. möglichst realistisch. Versuchen Sie also, die Arbeitsrealität Ihrer Teilnehmer abzubilden. Neue Verhaltensweisen werden so direkt in alte Denkstrukturen eingearbeitet. Je besser Ihnen dies gelingt, umso wahrscheinlicher ist es, dass Ihre Teilnehmer auch in der Praxis versuchen werden, neue Verhaltensweisen umzusetzen.
Nutzen Sie Praxisberatungen
    Arbeiten Sie mit tatsächlichen Fällen Ihrer Teilnehmer. Hierzu können Sie z. B. kollegiale Fallberatungen nutzen. Kollegiale Fallberatungen können Sie sowohl zu allgemeinen Frage- und Problemstellungen durchführen als auch auf bestimmte Themen anwenden und den Praxisbezug so

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