Beraten, Trainieren, Coachen
Menschen aus? (Dieser Aspekt wird häufig vernachlässigt, die gegenwärtigen, materiellen Lebensbedingungen prägen die Menschen zum Teil stärker als jahrtausendealte Traditionen.)
Gemeinsamkeiten der Kulturen herausarbeiten
Eine wesentliche Frage, die in interkulturellen Trainings häufig vernachlässigt wird, ist die Suche nach den Gemeinsamkeiten der Kulturen. Trainer konzentrieren sich häufig zu stark darauf, Unterschiede herauszuarbeiten. Das Bewusstsein über die Unterschiede stärkt unsere Sensibilität, während das Bewusstsein über die Gemeinsamkeiten uns Sicherheit gibt. Beide Elemente sollten daher berücksichtigt werden. Schließlich wollen wir nicht den Eindruck erwecken, als wären die Menschen aus anderen Kulturen Außerirdische, bei denen wir nur alles falsch machen können. Die menschlichen Gemeinsamkeiten überwiegen, diese machen erst einen erfolgreichen Umgang möglich.
Tipps für den Umgang mit chinesischen Trainingsteilnehmern
Im Umgang mit chinesischen Teilnehmern sind die folgenden vier Punkte besonders hilfreich:
Eine längere Mittagspause einbauen
In China ist der Mittagsschlaf weitverbreitet, das Mittagstief ist dementsprechend stärker ausgeprägt.
Für genug heißes Wasser sorgen
Insbesondere ältere Chinesen trinken hauptsächlich Tee, der Verbrauch an Kaltgetränken ist dementsprechend niedriger als bei deutschen Teilnehmern.
Ein paar chinesische Redewendungen einbauen oder ein paar Brocken Chinesisch sprechen
Das lockert die Stimmung auf und zeigt, dass Sie sich für die chinesische Kultur interessieren.
Eine starke persönliche Bindung zu den Teilnehmern herstellen
Für chinesische Teilnehmer ist es besonders wichtig, nicht nur den Trainer kennenzulernen, sondern auch die Person hinter der professionellen Fassade.
Von der Pünktlichkeit als neue kulturelle Erfahrung
Eine letzte persönliche Erfahrung: In der Vergangenheit ist es durchaus vorgekommen, dass mein Training selbst zu einer interkulturellen Erfahrung für mich wurde, z. B. weil die Teilnehmer aus anderen Kulturkreisen kommen, mit denen ich noch keine Erfahrungen hatte. Was machen Sie, wenn die Teilnehmer beispielsweise nicht pünktlich zur Sitzung erscheinen oder während des Trainings auf den Bildschirm ihres Laptops starren? Ich stelle dann die Seminarregeln, die wir zuvor aufgestellt haben (beispielsweise Pünktlichkeit und Aufmerksamkeit) einfach als eine neue kulturelle Erfahrung vor, bei deren Einhaltung die Teilnehmenden ihre Komfortzone verlassen müssen. Stellen Sie diese Regeln also nicht als Einschränkungen dar, sondern als eine wertvolle Erfahrung, von der die Teilnehmer profitieren können.
Berufsfeld: Coaching
Der Begriff Coaching erfreut sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit, und das nicht nur in der Wirtschaft. Folglich ist er hundertfach belegt. Er wird in der Regel wenig trennscharf und mit einer gehörigen Portion Phantasie für eine Vielzahl unterschiedlichster Tätigkeiten und Serviceangebote verwendet. Von A wie „Abi-Coaching“ – also den Nachhilfeunterricht für Abiturienten – über D wie „Diät-Coaching“ und G wie „Garten-Coaching“ bis Z wie „Zufriedenheits-Coaching“ wird heute alles und jeder gecoacht.
Seit vielen Jahren wird der Begriff Coaching zudem auf eine bestimmte Form der Führung angewandt, die meist einen unterstützenden, fördernden und partnerschaftlichen Führungsstil beschreiben soll. Derlei begriffliche Vielfalt kann bereichernd sein, führt aber, wenn es um das Berufsfeld Coaching geht, schnell zu einer babylonischen Sprachverwirrung. Wir möchten Ihnen daher in diesem Kapitel unser Verständnis von Coaching vorstellen.
Was Sie in Kapitel 4 lernen
Zunächst erhalten Sie einen detaillierten Überblick zu den einzelnen Teilkapiteln aus Kapitel 4. So haben Sie die Möglichkeit, gezielt diejenigen Themen auszuwählen, die Sie besonders interessieren.
In Kapitel 4.1 finden Sie zunächst einige Kriterien, die ein Coaching erfüllen sollte, um diesen Namen auch zu verdienen. Wir stellen Ihnen hier typische Anlässe und Themen von Coachings vor und beschreiben einen idealtypischen Coaching-Verlauf.
Im folgenden Kapitel 4.2 vertiefen wir mit dem Thema „Auftragsklärung“ einen der ersten und aus unserer Sicht zentralen Schritte eines Coaching-Prozesses. Wenn Sie als Coach gemeinsam mit Auftraggeber und Coachee zum Zeitpunkt der Auftragsklärung nachlässig sind, stehen die Chancen nicht schlecht, dass sich dieses Versäumnis an späterer Stelle
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