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Bereue - Psychothriller (German Edition)

Bereue - Psychothriller (German Edition)

Titel: Bereue - Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Fink
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und viel erlebt. Die Falten neben dem Mund hatten sich tief in die Haut eingegraben, die Wangen hingen lefzenartig herunter. Der Schnurrbart betonte die Abwärtsbewegung. Hatte er niemandem der ihm sagte, dass dieser Schnauzer unmöglich aussah? Wohl nicht. Es hieß doch, dass Polizistenehen die höchste Scheidungsrate hatten.
    Berglehner stellte seine Tasse ab. “Wo wohnen Sie jetzt?”
    “Auf dem Parkplatz vom Möbelhaus Gruber.”
    “Oh.” Mit hochgezogenen Augenbrauen nahm der Kommissar einen Schluck Kaffee. “Herr Biller. Unsere Experten konnten feststellen, dass Benzin als Brandbeschleuniger verwendet wurde. Der Brandherd war im Wohnzimmer. Es wird ein Gutachten geben, aber die Ermittlungen werden sich noch einige Wochen hinziehen.”
    Die Tasse mit den Händen umschlossen, nickte Ben. Das wusste er doch alles. “Und?”
    Was haben Sie am Sonntag ab, sagen wir, sechzehn Uhr gemacht?”
    Fieberhaft überlegte Ben. Es kam auf jedes Wort an. Da war dieser mysteriöse Zeuge, der ihn Sonntagabend mit zwei Benzinkanistern gesehen haben wollte. “Von drei Uhr bis etwa halb fünf war ich bei meinen Eltern. Danach wollte ich Geld abheben, aber dieser verfluchte Automat hat meine Karte eingezogen. Anschließend bin ich nach Hause gefahren.” Was hatte er dann gemacht? Er rieb sich die Augen. “Unterwegs habe ich an einer Tankstelle eine Tiefkühlpizza und einen Sixpack Bier gekauft. Das war so um fünf.” Von dem trostlosen Abend mit halbkalter Pizza, Bier und Zigaretten erzählte er vorerst nichts.
    “Welche Tankstelle war das?”
    “Die Aral am Mittleren Ring.”
    “Haben Sie den Beleg?”
    Er hatte bar bezahlt, den Kassenbon zerknüllt und weggeworfen. Wie hätte er wissen können, dass er wichtig sein würde. “Nein.” Wütend knallte er die Tasse auf den Tisch. Kaffee schwappte auf seine Hand. “Glauben sie im Ernst, ich kaufe zwei Kanister Benzin, um mein Haus anzuzünden? Für wie bescheuert halten Sie mich!”
    Der Schnauzer im Gesicht des Kommissars begab sich auf Wanderschaft. “Sind Sie dann direkt nach Hause gefahren?”
    Wo hätte er sonst hin sollen. “Ich habe mich mit einem Bier auf die Terrasse gesetzt und nachgedacht. Irgendwann habe ich die Pizza gegessen. Nach zwei weiteren Bieren bin ich ins Bett gegangen.”
    “Alleine?”
    “Alleine”, seufzte er.
    “Und am Montag?”
    “Wann ist das Feuer ausgebrochen?” Er hatte für den ganzen Tag ein Alibi. Erst in der Arbeit, dann bei der Bank. Dazwischen war er allerdings über eine Stunde ziellos in der Stadt herumgefahren.
    “Um drei Uhr ging der Notruf ein.”
    “Dann muss Ihnen doch klar sein, dass ich es nicht gewesen sein kann!” Ben sprang auf. “Um diese Zeit war ich beim Filialleiter meiner Bank. Er kann Ihnen das bestätigen. Er heißt Neumeier oder so.”
    “Setzen Sie sich.” Mit stechendem Blick wartete der Kommissar, bis Ben auf den Stuhl zurückgesunken war. “Es wird vermutet, dass ein Zeitzünder verwendet wurde. Die weiteren Ermittlungen werden das bestätigen. Sie können also bereits morgens den Zünder aktiviert haben.”
    Mit der Faust schlug Ben auf den Schreibtisch, dass die Tasse hüpfte. “Ich habe kein Benzin gekauft! Und ich habe verdammt noch mal mein Haus nicht angezündet!”
    Beschwichtigend hob Berglehner die Hände. “Es gibt einen Zeugen aus Ihrer Nachbarschaft, der uns glaubhaft versichert hat, dass Sie das Benzin in Ihr Haus geschafft haben. Wir haben keinen Grund, an seiner Aussage zu zweifeln.”
    Bens Zeigerfinger schoss in die Luft. “Fragen Sie diesen Zeugen, wer ihn dafür bezahlt hat. Dann haben Sie Ihren Täter! Tun Sie endlich Ihre Arbeit!”
    “Jaja, der Verrückte, der Ihr Leben zerstört.” Der Kommissar stand auf und schenkte sich Kaffee nach. “Herr Biller, Sie sind sich offenbar Ihrer Lage nicht bewusst. Ich kann Sie jederzeit wegen Flucht- und Verdunklungsgefahr festnehmen.”
    Ben schob seine Tasse von sich und stand auf. “Dann verhaften Sie mich jetzt oder ich gehe.”
    Der Kommissar lehnte sich zurück und zupfte an seinem Schnauzer. “Wir brauchen Namen und Anschrift Ihrer Eltern und die Filiale Ihrer Bank.”
    Die Fäuste in die Hosentaschen gerammt trat Ben gegen den Schreibtisch. “Sie wollen doch nicht allen Ernstes meine Eltern befragen!”
    Der Schnauzer zuckte.
     
    Kurz nach zwölf betrat Ben das Café Alternativ . Die schreiend bunten Möbel brannten in seinen Augen. Blinzelnd sah er sich um. Es war nicht viel los, an einem Tisch links hockten vier

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