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Bereue - Psychothriller (German Edition)

Bereue - Psychothriller (German Edition)

Titel: Bereue - Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Fink
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hohle Hand.
    “Was wollt ihr, verdammt?”, schrie er sie an, den Rücken gegen das kalte Metall des Wagens gepresst. Er wollte nicht sterben, nicht mehr.
    Der Kerl rechts tippte mit dem Baseballschläger auf den Boden. Das war das Angriffssignal.
    Der Typ links ballte die Fäuste und holte aus.
    Die Arme gehoben wehrte Ben die ersten Schläge ab. Die beiden anderen standen tatenlos daneben.
    Mit aller Kraft rammte Ben dem Kerl eine Faust in den Magen und traf. Der Typ klappte zusammen und taumelte zurück.
    Ein kleiner Sieg. Ein sinnloser Sieg. Im Augenwinkel sah er den Baseballschläger auf sich zu sausen. Ehe er reagieren konnte, knallte das Holz gegen seinen Schädel.
    Der Schmerz explodierte wie ein Feuerwerk in seinem Kopf. Seine Beine gaben nach, der Boden kam viel zu schnell auf ihn zu. Mit einer Hand fing er den Aufprall ab.
    Das Bild vor ihm teilte sich, verschwamm. Etwas Warmes lief ihm über das Gesicht in die Augen.
    Auf dem Rücken liegend starrte er zu den drei Gestalten hinauf.
    “Gibt’s ihm!”, knarzte eine Stimme.
    Ben sah den Kerl in der Mitte mit dem Fuß ausholen. Das Messer blitzte im Schein der Laternen. Er versuchte, sich auf die Seite zu rollen. Der Tritt traf ihn in die Rippen. Aufstöhnend zog er seine Beine an. “Bitte!”, keuchte er. Warum brachten sie ihn nicht endlich um, schlitzten ihm die Kehle auf wie einem Schlachtvieh. Aber so einfach machten sie ihm das Sterben nicht.
    Mit jedem keuchenden Atemzug schossen stechende Schmerzen durch seine Brust und seine Seite. Er wischte sich das Blut aus den Augen und blinzelte zu seinen Peinigern auf. Der Baseballschläger raste auf seinen Kopf zu. Er hob den Arm. Das Holz krachte auf den U nterarmknochen. Er schrie, auch wenn er nicht schreien wollte, ihnen den Triumph nicht gönnen wollte. Mit letzter Kraft krümmte er sich zusammen. Sie schlugen und traten auf ihn ein, wieder und wieder. In immer heftigeren Wellen jagte der Schmerz durch seinen Körper. Warum konnte er nicht ohnmächtig werden, sterben.
    Schlagartig war es vorbei. Wind raschelte im Laub der umstehenden Bäume. Sonst bewegte sich nichts.
    “Scheiße. Mir tut der Fuß weh”, knurrte einer. Jemand packte ihn und drehte ihn auf den Rücken. Kalter Stahl glitt über sein Gesicht. Das Messer. Kurz spürte er die Schneide an seinem Hals.
    “Du weißt, was du zu tun hast”, zischte ihm jemand ins Gesicht.
    Keuchend starrte er zu den Männern hoch. Der mit dem Baseballschläger spuckte aus. Knapp neben Bens Gesicht klatschte die Spucke auf den Boden. “Weg jetzt”, befahl er. Die Springerstiefel entfernten sich aus seinem Gesichtsfeld. Autotüren knallten, ein Motor wurde angelassen, Reifen quietschten.
    Stille breitete sich aus. Da war nur noch das Summen in seinem Kopf wie von einer Hochspannungsleitung. Minutenlang blieb er auf der Seite liegen, die Beine angezogen und versuchte so tief zu atmen, dass er genug Luft bekam und so flach, dass die Schmerzen erträglich blieben. Mit dem Ärmel wischte er sich über das Gesicht. Er lebte. Aber die Botschaft war unmissverständlich gewesen.
    Die Zähne zusammengebissen stemmte er sich hoch. Sein Arm knickte ein, er schrie auf.
    Ungezählte Minuten später hatte er sich auf den Fahrersitz gequält. Er verriegelte den Wagen von innen und lehnte sich zurück. Im Licht der Straßenlaternen sah er im Rückspiegel eine blutverschmierte Visage, die linke Seite verschwollen und verfärbt. “Scheiße. Gottverdammte Scheiße”, keuchte er und kramte im Handschuhfach nach Taschentüchern. Luckys Foto schob er zur Seite. Seine Finger hinterließen rote Streifen darauf.
    Der Druck in seiner Brust wurde schier unerträglich. Endlich fand er ein Päckchen Taschentücher. Er wischte sich das Blut aus dem Gesicht, doch die Platzwunde über seinem linken Auge hörte nicht auf, zu bluten. Er brauchte Hilfe. Seine Hände zitterten unkontrolliert, als er den Wagen startete.
    Wenn er ins Krankenhaus fuhr, würden sie Fragen stellen, die Polizei holen. Die würden ihn mit ihrem falschen Mitleid belächeln. ‘Ja, drei maskierte Männer. Sie können keinen näher beschreiben. Das Auto haben Sie nicht gesehen. Die finden wir ohne Probleme.’ Nein, das kam nicht infrage. Aber wohin sonst?
    Annelie. Sie war doch Ärztin. Sie konnte ihm helfen. Wenn sie wollte. Endlich würde sie ihm glauben, dass jemand ihn fertigmachte. Nicht einmal sie konnte annehmen, dass er einen Schlägertrupp auf sich selbst angesetzt hatte.
    Ein Taschentuch an die Stirn

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