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Berge des Wahnsinns: 2 Horrorgeschichten

Berge des Wahnsinns: 2 Horrorgeschichten

Titel: Berge des Wahnsinns: 2 Horrorgeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard P. Lovecraft
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Erzielung von Phosphoreszenz -, deren Art aus den Basreliefs nicht ersichtlich war. Im Meer bewegten sich die Wesen teils schwimmend fort mit Hilfe der seitlichen haarstemartigen Arme und teils schlängelnd mit Hilfe der unteren Reihe von Tentakeln, an denen die rudimentären Füße waren. Hin und wieder bewerkstelligten sie größere Sprünge durch den zusätzlichen Gebrauch eines oder mehrerer Paare ihrer fächerartigen, zusammenfaltbaren Schwingen. An Land benützten sie für kleine Strecken die rudimentären Füße, doch gelegentlich stiegen sie mit Hilfe der Schwingen in große Höhen auf oder überwanden fliegend große Entfernungen. Die vielen dünnen Tentakeln, in die die haarsternartigen Arme sich verästelten, waren unendlich fein gebaut, flexibel und kräftig und wiesen eine hervorragende Koordination von Muskeln und Nerven auf wodurch äußerste Geschicklichkeit und Gewandtheit bei allen künstlerischen und sonstigen manuellen Betätigungen sichergestellt wurden.

    Die Widerstandsfähigkeit der Wesen war beinahe unglaublich. Selbst der furchtbare Druck auf dem tiefsten Meeresgrund konnte ihnen offenbar nichts anhaben. Nur sehr wenige von ihnen schienen jemals zu sterben, es sei denn durch Gewalt, und ihre Begräbnisstätten waren sehr begrenzt. Die Tatsache, daß sie über ihren aufrecht stehenden begrabenen Toten fünfeckige, mit Inschriften versehene Hügel errichteten, weckte in Danforth und mir Assoziationen, die eine neue Erholungspause notwendig machten. Die Wesen vermehrten sich durch Sporenbildung wie die pflanzlichen Pteridophyten, was Lake schon vermutet hatte -, aber dank ihrer erstaunlichen Zähigkeit und Langlebigkeit und dem daraus resultierenden geringen Nachwuchsbedarf förderten sie nicht die Entwicklung neuer Prothallien, außer wenn sie neue Gebiete zu besiedeln hatten. Die Jungen erreichten schnell das Reifestadium und genossen eine Erziehung, die offenbar alles übertraf, was wir uns vorstellen können. Das intellektuelle und ästhetische Leben war hoch entwickelt und führte zu einem sehr dauerhaften Kodex von Sitten und Gebräuchen, die ich in meiner demnächst erscheinenden Monographie näher beschreiben werde. Diese variierten etwas, je nachdem, ob es sich um Meeresoder Landbewohner handelte, glichen sich aber in den Grundlagen und wesentlichen Merkmalen.
    Obwohl sie wie die Pflanzen in der Lage waren, sich von anorganischen Substanzen zu ernähren, zogen sie organische und insbesondere tierische Nahrung bei weitem vor. Unter Wasser aßen sie Meerestiere ungekocht, aber an Land kochten sie ihre Nahrungsmittel. Sie jagten Wild und züchteten Viehherden und schlachteten die Tiere mit seltsamen Waffen, deren kuriose Spuren unsere Expedition an einigen fossilen Knochen entdeckt hatte. Sie waren erstaunlich resistent gegen alle normalen Temperaturen und konnten in ihrem Naturzustand in bis zum Gefrierpunkt unterkühltem Wasser leben. Als jedoch die große Kälteperiode des Pleistozäns begann vor nahezu einer Million Jahren -, mußten die Landbewohner zu besonderen Maßnahmen Zuflucht nehmen, unter anderem zu künstlicher Heizung, bis schließlich die Kälte sie offenbar doch ins Meer zurücktrieb. Für ihre prähistorischen Flüge durch das All, so wollte es die Legende, hatten sie bestimmte Chemikalien absorbiert und sich so praktisch unabhängig vom Essen, Atmen und von Temperaturverhältnissen gemacht, aber zu der Zeit, als die große Kälte kam, hatten sie diese Fertigkeit bereits verlernt. Ohnehin hätten sie diesen künstlichen Zustand nicht bis in alle Ewigkeit verlängern können, ohne Schaden zu nehmen. Da sie ungeschlechtlich und halb pflanzlich waren, gab es bei den Alten Wesen keine biologische Grundlage für ein Stadium der Familie wie im Leben der Säugetiere; sie schienen vielmehr große Haushalte zu bilden, deren Zusammensetzung sich nach Kriterien rationeller Raumausnutzung und wie wir aus den abgebildeten Beschäftigungen der in Wohngemeinschaft lebenden Individuen schlössen kongenialer geistiger Veranlagung richtete. Die Wohnungen wurden so eingerichtet, daß sich alles in der Mitte der riesigen Räume konzentrierte, um die Wände für die Dekorationen freizuhalten. Die Beleuchtung erfolgte bei den Landbewohnern durch eine Vorrichtung von vermutlich elektrochemischer Art. Unter Wasser wie auch zu Lande benützten sie sonderbare Tische, Stühle und Sofas, die zylindrischen Gehäusen glichen denn sie ruhten und schliefen in aufrechter Stellung mit eingezogenen

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