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Berger, Fabian

Berger, Fabian

Titel: Berger, Fabian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiefschlaf
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...«
    Schroff fiel ihm der Mann ins Wort. »Halten Sie mich nicht zum Narren, Braun! Wir haben keine Zeit mehr! Als wir das Projekt ins Leben gerufen haben, waren Sie davon überzeugt, dass Sie sich der Aufgabe gewachsen fühlen. Und jetzt wollen Sie allen Ernstes behaupten, dass Sie das Problem nicht in den Griff bekommen?« Der Mann schnaubte vor Wut. »Ich gebe Ihnen jetzt einen gut gemeinten Rat: Finden Sie den Fehler, und zwar schnell!«

-26-
    E in wildes Durcheinander von Stimmen und moderner Musik tönte aus den Lautsprechern. Jan Vollmer hatte sich vorgenommen, den Rest des Abends mit einer Flasche Bier gemütlich zu Hause auf seiner Couch zu verbringen. Das Fernsehprogramm hatte ihn dermaßen ermüdet, dass er schon mehrere Male eingenickt war. Als die TV-Reportage begann, die er unbedingt hatte sehen wollen, war er längst eingeschlafen. Er atmete tief und gleichmäßig. Seine Augenlider zuckten leicht.
    Das Telefon hatte bereits fünfmal geschellt, als sein Unterbewusstsein es endlich zu ihm durchdringen ließ. Vor Schreck entglitt ihm die Flasche und fiel zu Boden. Sie schlug auf den grauen Fliesen seines Wohnzimmers auf und zerplatzte. Das Bier ergoss sich vor seinen Füßen zu einer schäumenden Pfütze. Sein Blick pendelte zwischen Telefon und Rinnsal hin und her, bevor er sich dazu entschied, zuallererst den Anruf entgegenzunehmen. Vorsichtig schritt er auf Socken an den Scherben vorbei Richtung Telefon und trat dabei mit der Ferse an den Rand der Bierlache. Verärgert über die Berührung mit dem feuchten Nass tapste er nun auf Zehenspitzen ans andere Ende des Zimmers und nahm den Hörer ab.
    »Vollmer!«, meldete er sich knapp.
    »Störe ich gerade?« Tim hatte wohl gleich an Vollmers Stimme erkannt, dass sein Anruf ungelegen kam.
    »Ach, du bist es. Nein, sicher nicht«, entgegnete Vollmer. Tims Hinweise hatten sich schon sehr oft als wertvoll erwiesen und ihm manch interessante Story geliefert.
    Ohne Umschweife kam er auch dieses Mal zur Sache. »An deiner Stelle würde ich das Handy in den nächsten Tagen nicht mehr ausschalten!«
    »Wieso?«
    »Ich habe dir vor ein paar Minuten auf die Mailbox gesprochen!« Tim schien unter Zeitdruck zu stehen. »Ich muss jetzt Schluss machen. Hör die Nachricht einfach ab. Bis dann.« Er legte auf.
    Vollmer steckte das Telefon zurück in die Station und fischte das Handy zwischen Bonbonpapier und benutzten Taschentüchern aus seiner Jackentasche. Er gab seinen PIN-Code ein und wartete auf ein Netz. Auf dem Display erschien der Hinweis über die eingegangene Nachricht. Er wählte die Nummer seiner Mailbox und lauschte gebannt der Stimme. Kaum hatte er aufgelegt, warf er sich die Jacke über und lief aus der Wohnung.

-27-
    D er aufsteigende Dampf des kochenden Wassers rötete Lorenz’ Wangen. Er warf den Deckel des Kochtopfs beiseite und drehte den Temperaturregler des Herdes kleiner. Langsam aber sicher wurde ihm klar, dass er sich beim Timing etwas verkalkuliert hatte. Sein Versuch, eine anständige Mahlzeit pünktlich fertigzustellen, geriet außer Kontrolle. Mit einem scharfen Messer teilte er das sattrote Thunfischfilet in zwei gleiche Stücke. Dabei rutschte die Klinge ab und fuhr ihm in die Kuppe seines Zeigefingers. Ruckartig zog er die Hand zurück, bevor sich das Blut auf dem Fisch niederlassen konnte. Stattdessen tropfte es im Rhythmus seines Herzschlags auf den Küchenboden. Er hielt den Finger unter kaltes Wasser, zog ein Küchenkrepp von der Rolle und umwickelte die blutende Wunde. Dann durchquerte er die Küche auf der Suche nach einem Pflaster. Der immer noch aufsteigende Wasserdampf kondensierte an den Wandfliesen. Nachdem er endlich das Verbandmittel gefunden und seine Hand versorgt hatte, schüttete er die Kartoffeln in den Topf. Anschließend widmete er sich der Zubereitung des Salatdressings. Sein Augenmaß bestimmte dabei das Mischverhältnis aus Öl, Balsamico-Essig, Senf, Pfeffer und Salz. Nachdem er die Thunfischfilets in die mit Olivenöl getränkte Pfanne gelegt hatte, schritt er hinaus auf den Balkon und legte eine kurze Pause ein. Der Schmerz in seinem Finger pochte noch immer. Er ließ sich auf einem der beiden Stühle nieder, lehnte sich zurück und versuchte sich ein wenig zu entspannen. Für einen Moment schloss er die Augen, dann nickte er ein.

    Das schrille Geräusch der Türklingel holte ihn aus seinem Kurzschlaf. Mit einem Blick auf seine Armbanduhr wurde ihm bewusst, dass er seit einer Viertelstunde das Essen außer Acht

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