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Berger, Fabian

Berger, Fabian

Titel: Berger, Fabian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiefschlaf
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lösen. Dann kam sie wieder zu sich. Sie öffnete die Augen und starrte ihn verwirrt an. »Was ist passiert?
    »Sie hatten einen Anfall!«, erklärte er ihr und stützte ihren Oberkörper.
    Vorsichtig tastete sie sich mit der Hand über Mund und Nase und begutachtete ihre rot verfärbten Finger. Sie seufzte erschöpft auf. »Nicht schon wieder.«
    »Was soll das heißen? Nicht schon wieder?«
    Benommen bemühte sie sich um eine aufrechte Sitzposition.
    Lorenz wiederholte seine Frage. »Haben Sie solche Anfälle häufiger?«
    Clara nickte kraftlos.

-58-
    V ollmer hatte bereits die Hälfte des Weges zum Präsidium zurückgelegt. Wenn er nicht den Anschluss verlieren wollte, blieb ihm nichts anderes übrig, als Lorenz auf Schritt und Tritt zu folgen. Sein Handy klingelte und er nahm den Anruf über die Freisprechanlage entgegen.
    »Hier ist Tim ...«
    Vollmer unterbrach ihn sogleich. »Gut, dass du anrufst. Ich hatte heute ein unangenehmes Gespräch mit der Polizei. Die haben mich mächtig in die Zange genommen und verlangen nun von mir, dass ich deine Identität preisgebe. Die gehen davon aus, dass deine Informationen über die Morde nur vom Täter selbst oder aus deren eigenen Reihen stammen können.«
    »Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich den Namen meines Kontaktmannes ausplaudere!«
    »Du hast mich nicht richtig verstanden.« Er legte so viel Überzeugung in seine Worte, wie er nur konnte. »Wenn wir denen nicht den Namen liefern, stehen wir beide bald unter Mordverdacht! Willst du das?«
    Tim schwieg. Offenbar versuchte er die Konsequenzen einzuschätzen. Selbstsicher ignorierte er jedoch die Drohung. »Wie wollen die mich denn finden? Die kennen ja nicht einmal meinen Namen. Und du auch nicht!«
    Vollmer wusste, dass sein Informant recht hatte. Er war ein Phantom. Womöglich war Tim nicht einmal sein richtiger Name. Die Nummer seines Anschlusses hatte er bei jedem seiner Anrufe unterdrückt. Lediglich Vollmer selbst stand in der direkten Schusslinie der Polizei. Er musste Tim einschüchtern, ihn verunsichern.
    »Soll das ein Scherz sein? Gerade du müsstest doch wissen, welche technischen Möglichkeiten die Polizei hat. Für die ist das überhaupt kein Problem dein Handy zu orten, und über deine SIM-Karte bekommen die auch heraus, wo du gerade steckst. Das kannst du mit Sicherheit nicht verhindern, indem du deine Nummer unterdrückst. So naiv bist du doch nicht. Wahrscheinlich hören die gerade unser Gespräch mit und haben schon den Anruf über deinen Anbieter zurückverfolgt.«
    Tim knickte schneller ein, als Vollmer erwartet hatte. »Ich hatte schon die ganze Zeit so ein mieses Gefühl bei der Sache. Was machen wir denn jetzt?«
    »Das ist leicht. Nenn mir einfach den Namen deiner Kontaktperson und wir sind aus dem Schneider.«
    »Aber das kann ich nicht!«, schrie Tim ihn an. In seiner Stimme schwang Verzweiflung mit.
    »Was soll das heißen, du kannst nicht?«
    »Wie soll ich es sagen? Eigentlich habe ich keinen direkten Kontakt zu diesem Informanten.«
    Vollmer hatte keinen blassen Schimmer, worauf Tim hinaus wollte.
    »Na ja, ehrlich gesagt waren die Mails nicht an mich persönlich gerichtet«, fuhr der Informant fort.
    »Tut mir leid, aber ich verstehe kein Wort. Rede endlich Klartext mit mir!« Seine Geduld war am Ende.
    »Herrgott noch mal! Ich habe mich bei den Bullen reingehackt! Dieser Hauptkommissar hat ein paar dieser Mails erhalten. Da waren die Adressen auf einer Karte verzeichnet und die hab ich dir dann einfach weitergeleitet. Hast du’s jetzt endlich kapiert?«
    Vollmer war für den Moment sprachlos. »Du hast was ? Bist du denn vollkommen übergeschnappt? Wie soll ich das der Polizei denn jetzt erklären?«
    »Woher soll ich das denn wissen? Lass dir was einfallen! Ich habe übrigens mal versucht herauszufinden, wer hinter den E-Mails steckt.«
    »Und?«
    »Nichts! Der Typ ist geschickt, man kann ihm nicht einfach so auf die Spur kommen. Dafür sind die Informationen aber einiges wert.«
    Vollmer bereute bereits die hohe Summe, die er Tim für den letzten Hinweis überwiesen hatte. Sekundenlang schwiegen beide. Vollmer überlegte. Sollte etwa doch der Täter selbst die Informationen bereitgestellt haben?
    Tim fuhr fort. »Er hat übrigens eine weitere Nachricht geschickt!«
    »Wie bitte?«
    »Ja, gerade eben. Deshalb rufe ich dich ja an.«
    »Was hat er geschrieben?«
    »Weißhausstraße 20. Sonst nichts.«

-59-
    H annah kam in den Konferenzraum gestürmt. »Ich muss dir was

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