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Berger, Fabian

Berger, Fabian

Titel: Berger, Fabian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiefschlaf
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Telefonate könnten aufgezeichnet werden. Wie beschränkt sind Sie eigentlich?« Sein Wutausbruch schien dem Professor die Sprache verschlagen zu haben.
    »Ich würde Sie nicht anrufen, wenn es nicht wichtig wäre«, meldete sich Braun verunsichert. »Glauben Sie mir.«
    Imhoff verdrehte die Augen. »Und, was ist Ihrer Meinung nach so wichtig?«
    »Ich habe den Fehler gefunden!«, stieß Braun aus.
    »Sagen Sie das noch mal!«
    »Ich kenne jetzt die Ursache für das Problem!«, fuhr Braun fort und setzte bereits an, seine Erkenntnisse mitzuteilen.
    Imhoff unterbrach ihn. »Sind Sie wahnsinnig? Nicht am Telefon! Wo sind Sie jetzt?«
    »Im Büro.«
    »Warten Sie dort! Ich komme sofort zu Ihnen.« Imhoff legte auf und wandte sich an seinen Leibwächter. »Fahren Sie mich sofort ins Institut!«
    »Und was ist mit den Probanden?«
    »Die müssen erst mal warten!«

-77-
    M it einem kräftigen Stoß setzte Hannah die Tür in Bewegung. In der anderen Hand hielt sie den Krückstock fest umklammert. Bei jedem einzelnen ihrer Schritte über den langen Flur des Kriminalkommissariats verspürte sie einen stechenden Schmerz in ihrem Unterschenkel. Als Saarfeld ihr entgegen kam, hatte sie keine Möglichkeit mehr, kehrt zu machen, um der Zurechtweisung, die nun sicher folgen würde, auszuweichen.
    »Was machen Sie denn schon wieder hier? Sie gehören ins Krankenhaus!«
    Hannah konnte nicht heraushören, ob Besorgnis oder Empörung in seiner Stimme lag. »Die Ärzte haben gesagt, dass mir nichts fehlt, wenn man davon einmal absieht.« Sie klopfte mit der Krücke gegen den Gips. »Es geht mir gut.«
    Der Polizeichef betrachtete ihr mit Schrammen übersätes Gesicht. »Wollen Sie mir ernsthaft weismachen, dass die Ärzte Sie trotz Ihrer Blessuren entlassen haben?«
    Sie schaute beschämt zu Boden. »Nicht direkt. Ich habe darauf bestanden.«
    »Sind Sie noch ganz bei Trost? Sie sind doch noch gar nicht einsatzfähig. Was glauben Sie, was Sie hier tun könnten?« Er schüttelte verständnislos den Kopf. »Sie sind genauso stur wie Ihr Vater! Aber das werde ich nicht tolerieren. Sie werden jetzt auf der Stelle nach Hause fahren, sonst vergesse ich mich!« Ohne ein weiteres Wort marschierte er in sein Büro und warf die Tür hinter sich zu.
    Die Standpauke ihres Chefs hatte Wirkung gezeigt. Hannah war eingeschüchtert. Unentschlossen, was sie nun tun sollte, stand sie in dem weitläufigen Korridor und blickte sich um. Sie wusste, dass es falsch gewesen war, das Krankenhaus auf eigenen Wunsch zu verlassen. Doch sie fühlte sich verantwortlich. Sie konnte nicht tatenlos im Bett liegen, solange der Mörder immer noch frei herumlief. Andererseits konnte sie sich auch nicht gegen Saarfelds Willen stellen. Während sie nachdenklich zu ihrem Büro schritt, kam ihr ein Kollege entgegen. Er schien so sehr in seine Unterlagen vertieft zu sein, dass er ihr Gipsbein gar nicht bemerkte. Allein die Kratzer in ihrem Gesicht waren ihm nicht entgangen.
    »Das sieht ja schlimm aus.«
    »Ach, halb so wild. Und? Gibt’s was Neues?«
    »Ich habe nach möglichen Angehörigen von Konrad Deichmann, dem letzten Opfer, recherchiert. So wie es aussieht, ist er nicht verheiratet und hat keine Kinder. Seine Eltern sind nicht aufzufinden. Er hat jedoch eine Schwester. Sie wohnt in Brühl.« Er reichte ihr einen Zettel mit der Adresse.
    Hannah nahm ihn entgegen und überflog ihn. Sie warf einen flüchtigen Blick zu Saarfelds Büro und wandte sich wieder ihrem Kollegen zu. »Ist schon jemand zu ihr unterwegs?«
    »Bisher nicht. Ich wollte gerade zu deinem Vater. Aber er scheint nicht da zu sein.«
    Sie überlegte kurz. »Ich übernehme das. Aber ich brauche jemanden, der mich fährt. Hast du gerade Zeit?«
    Der Beamte sah sie verwirrt an. »Warum soll ich dich fahren?«
    Sie deutete auf ihren Gips und schmunzelte. »Deswegen. Oder willst du die traurige Botschaft übermitteln?«
    »Nein, natürlich nicht. Aber dein Vater könnte doch ...«
    Hannah fiel ihm ins Wort. »Der hat schon genug am Hals. Also, was ist jetzt?«
    »In Ordnung.«

-78-
    V ollmer zoomte das Foto noch näher heran. Bis ein Mann, dessen Blick nicht minder skrupellos wirkte, als der des Täters, in den Mittelpunkt rückte. »Dr. Thomas Imhoff, Geschäftsführer von HARDCOMP Deutschland. Es sieht ganz so aus, als sei unser Delinquent für den Personenschutz Imhoffs zuständig. Jedenfalls ist er ihm kein einziges Mal während der Pressekonferenz von der Seite gewichen. Verstehen Sie, was ich damit

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