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Bergwasser: Ein Schweiz-Krimi (German Edition)

Bergwasser: Ein Schweiz-Krimi (German Edition)

Titel: Bergwasser: Ein Schweiz-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Altermatt
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Das macht alles nur noch schlimmer. Ich habe den Chef nach Elena gefragt, und er weiß auch nichts. Ich melde mich, sobald ich etwas herausgefunden habe. Gib Anya einen dicken Kuss von mir. Schön, dass es ihr wieder besser geht.
    J.

Maria zog einmal mehr die Augenbrauen hoch, als Julia am Morgen die Kantine betrat.
    »Was ist?«, fragte Julia und ließ einen Kaffee heraus.
    »Ich habe dich gewarnt«, antwortete Maria.
    Julia ging zum Zeitungsständer und holte die Südostschweiz . Über die Tote im Tunnel war nichts geschrieben. Sie blätterte weiter. Viel Brauchbares stand nicht im Blatt. Die Druckerschwärze kitzelte sie in der Nase. Sie musste niesen.
    »Viva!«, rief Maria hinter dem Büfett hervor.
    »Danke«, sagte Julia und griff in die Tasche ihrer Jeans. Doch anstatt eines Taschentuchs kam ein Zettel zum Vorschein.
    Sie fuhr mit dem Handrücken über die Nase. Dann faltete sie das Papier auf.
    DAS WAR EIN FEHLER
    stand da in derselben krakeligen Schrift, in der auch der erste Zettel verfasst worden war. Sie schaute zu Maria, doch die war mit dem Einräumen von Geschirr beschäftigt.
    Was war ein Fehler? Hatte sie gestern Nacht jemand mit Sandro beobachtet? Oder was meinte er damit? Und wer konnte unbemerkt in ihr Zimmer gehen? Vielleicht während sie duschte?
    Sie ging zu Maria und streckte ihr den Zettel hin. »Was soll das?«
    Maria las laut vor. »›Das war ein Fehler‹. – Keine Ahnung. Wo hast du das her?«
    »Hast du das geschrieben?«
    »Ich? Wieso sollte ich?«
    »Du scheinst ja offenbar über alles Bescheid zu wissen.«
    Maria lachte. »Nein, das weiß ich nicht. Ich kann nur eins und eins zusammenzählen.« Sie deutete auf Julias Hals.
    Julia schaute nach unten, sah aber nichts. »Was ist damit?«
    »Auf der Toilette gibt es einen Spiegel.«
    »Jetzt tu nicht so geheimnisvoll!«
    »Das musst du dir schon selber anschauen.«
    Julia ging zur Toilette und betrachtete sich im Spiegel. Auf ihrem Hals prangte ein Knutschfleck der größeren Sorte. Sie rieb darauf herum, doch wollte er nicht verschwinden.
    Als sie zurückkam, starrte Maria immer noch auf den Zettel in ihrer Hand. »Vielleicht ist damit etwas ganz anderes gemeint. Was weiß ich«, sagte sie und streckte Julia den Zettel hin. »Sicher nur ein Dummebubenstreich. Jemand wird euch beobachtet haben.« Sie nahm einen Lappen und begann, den Chromstahl zu polieren.
    »Das wird es wohl sein«, sagte Julia gereizt.
    »Was erwartest du denn?« Maria hielt mit dem Putzen inne und schaute auf. »Du reist ja sowieso ab. Eigentlich kann dir das alles egal sein.«
    »Da hast du recht«, sagte Julia. »Ich reise ab, und zwar je schneller, desto besser. Schließlich habe ich meinen Job erledigt.«
    Maria fuhr mit dem Lappen immer auf derselben Stelle herum, obwohl der Chromstahl bereits glänzte.
    »Da kommt Stettler«, sagte Julia. Sie ließ Maria stehen und ging mit dem Baustellenleiter in die Stüva.
    Er musterte ihren Hals, sagte aber nichts. »Wir haben ein Problem«, meinte er stattdessen, nachdem sie sich gesetzt hatten.
    » Marta ?«
    Stettler nickte. »Offenbar wurden die Räumer nicht gereinigt …«
    »Aber ich habe die Männer speziell angewiesen, die Räumer zu …«
    »… und der Maschinenfahrer ist mit voller Fahrt in den Berg gefahren. Mit dem Resultat, dass sich der Bohrkopf verklemmt hat.«
    »Das darf doch nicht wahr sein! Wer war auf der Maschine?«
    »Bondolfi.«
    »Sandro?«
    »Genau der.«
    »Und das können nicht die Maschineningenieure machen? Ich wollte eigentlich am Mittag abreisen.«
    »Ich weiß, dass Sie heute abreisen wollen, aber ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie einen Blick auf die Maschine werfen könnten.« Stettler schaute sie flehend an.
    ›Ein Blick‹ war gut. Das würde sicher mehrere Stunden dauern, wenn nicht Tage.
    »Okay, ich schau es mir an.«
          
    »Und wieso kommen die nicht selber her, wenn sie alles besser wissen?« Tresa knallte den Hörer auf, blickte zu Franco, der zusammenzuckte.
    »Was?«
    »Sind wir eigentlich die Laufburschen der Churer?« Sie ging zur Kaffeemaschine, das Mahlwerk heulte auf.
    »Wieso? Schicken die niemanden her?«, versuchte Franco die Maschine zu übertönen.
    »Eben nicht. Sie haben zu wenig Personal. Zurzeit. Sagen sie. Aber vielleicht in ein paar Tagen.« Tresa nahm eine Packung Milch aus dem Kühlschrank, füllte den Milchschäumer und stellte ihn an.
    »Hat die Rechtsmedizin wenigstens etwas herausgefunden?«
    »Ja, sie haben eine Computertomografie

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