Berlin - ein Heimatbuch
großzügig gewährten finanziellen Unterstützung des französischen Staates abhängig, in Paris. Marlene Dietrichs Sekretärin und Freundin Norma Bosquet erklärte, dass sich die Schauspielerin wahrscheinlich mit einer Überdosis Schlaftabletten das Leben genommen habe, nachdem sie zwei Tage zuvor einen zweiten Schlaganfall erlitten hatte. Marlene Dietrich wurde nach einer großen Trauerfeier in Paris in Berlin mit hoher Anteilnahme der Bevölkerung auf dem III. Städtischen Friedhof Stubenrauchstraße in einem schlichten Grab nahe der Grabstätte ihrer Mutter beigesetzt. Es gehört zu den Ehrengräbern des Landes Berlin.
1997 erhielt der zentrale Platz zwischen den neu erbauten Potsdamer-Platz-Arkaden, dem Hotel Grand Hyatt und dem Musicaltheater/Kasino den Namen Marlene-Dietrich-Platz. Die Widmung lautet: »Berliner Weltstar des Films und des Chansons. Einsatz für Freiheit und Demokratie, für Berlin und Deutschland«. Am 16. Mai 2002 erhielt Marlene Dietrich die Ehrenbürgerschaft Berlins und am 12. Februar 2010 als Erste einen Stern auf dem Boulevard der Stars in Berlin.
In der Deutschen Kinemathek kann man sich in einer ständigen Ausstellung über Leben und Werk von Marlene Dietrich informieren. Hier werden die bedeutendsten Stücke aus ihrem Nachlass präsentiert.
Deutsche Kinemathek
Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin-Tiergarten, www.deutsche-kinemathek.de , www.marlenedietrich.org
Hildegard Knef
Hildegard Knef (geboren 1925 in Ulm, gestorben 2002 in Berlin) war noch kein Jahr alt, als ihre Mutter mit ihr nach Berlin zog. Noch vor Ende des Zweiten Weltkrieges trat sie erstmals in Filmen auf, darunter »Unter den Brücken« (1944) und »Fahrt ins Glück« (1945). Ihr Part im ersten deutschen Nachkriegsfilm »Die Mörder sind unter uns« brachte Hildegard Knef den internationalen Durchbruch. Sie wurde zum großen Nachkriegsstar. Auch kulturell nicht interessierten Menschen wurde sie 1950 bekannt, und zwar durch eine sekundenkurze Nacktszene in dem Film »Die Sünderin«, gegen den die katholische Kirche Sturm lief. Wie Marlene Dietrich zog es Hildegard Knef ebenfalls in die USA. Bereits 1951 wurden ihre Hand- und Fußabdrücke vor Hollywoods legendärem Premierenkino Grauman’s Chinese Theatre im Zement verewigt. 1955 gab sie ihr Broadway-Debüt im Musical »Silk Stockings«. Bis heute ist sie die einzige Deutsche, der es gelungen ist, eine Hauptrolle am Broadway zu bekommen. 1957 kehrte Hildegard Knef nach Deutschland zurück und begann eine äußerst erfolgreiche Karriere als Chansonsängerin und -autorin. Ihr rauchiges Timbre, die präzise, zuweilen schnoddrige, aber dennoch gefühlvolle Art des Vortrags und die von Klugheit und Ironie geprägten eigenen Texte wurden hoch gelobt und erreichten dauerhaften Kultstatus. Zu ihren größten Hits gehören »Für mich soll’s rote Rosen regnen«, »Berlin, dein Gesicht hat Sommersprossen«, »Heimweh nach dem Kurfürstendamm«, »Das ist Berlin« und »Ich hab noch einen Koffer in Berlin«.
1970 veröffentlichte die Knef ihre Autobiografie »Der geschenkte Gaul«, die nicht nur Deutschlands Bestseller des Jahres, sondern mit seiner Übersetzung in 17 Sprachen gleichzeitig das international erfolgreichste Buch eines deutschen Autors seit 1945 wurde.
Von 1982 bis 1989 lebte Hildegard Knef, inzwischen an Krebs erkrankt, noch einmal in den USA, kehrte dann aber wieder nach Deutschland zurück. Sie erhielt zahlreiche Ehrungen und Anerkennungen für ihr Lebenswerk, spielte kleine Nebenrollen im Fernsehen und besuchte viele Fernseh- und Talkshows.
Zwei Wochen nach ihrem letzten öffentlichen Auftritt starb sie in der Nacht auf den 1. Februar 2002 an einer akuten Lungenentzündung. Am 7. Februar 2002 fand die Trauerfeier in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und die Beisetzung auf dem Waldfriedhof Zehlendorf in einem Ehrengrab der Stadt Berlin statt.
2007 bekam der westliche Vorplatz des Fernbahnhofs Berlin-Südkreuz den Namen Hildegard-Knef-Platz . 2010 erhielt Hildegard Knef einen Stern auf dem Boulevard der Stars am Potsdamer Platz.
Die Kinder vom Kottbusser Tor
Je näher wir dem Kottbusser Tor kommen, desto illustrer wird das reisende Volk. Neben verhüllten türkischen Frauen samt Kindern und Kegeln, Studenten mit ihren den Waggon verstopfenden Fahrrädern, einer Gruppe Punks samt obligatorischem Hunde-Anhang steigt auch der unvermeidliche »Straßenfeger«-Verkäufer zu und bietet sein Obdachlosenmagazin feil.
Im Gegensatz zu den abgerissenen
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