Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Berlin Gothic 6: Die versteckte Bedeutung (Thriller)

Berlin Gothic 6: Die versteckte Bedeutung (Thriller)

Titel: Berlin Gothic 6: Die versteckte Bedeutung (Thriller) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Winner
Vom Netzwerk:
sind so verlockend, dass, wenn man sie sieht, es einem regelrecht durch und durch geht … und einige von ihnen - manche sind wirklich darauf aus, jemanden kennenzulernen.“
    Seine Arme hatten sich ineinander verknotet. Warum warf sie ihn nicht endlich hinaus? Aber es war noch immer Max, der da vor ihr stand. Sie hatte bereits ein paar Tage und Nächte mit ihm verbracht. Er war anders als jeder andere Mann oder Junge, den sie jemals kennengelernt hatte. Sie wusste, dass sie ihn rauswerfen könnte, wenn sie unbedingt wollte. Und dann? Würde er wieder zu Lennart gehen? Oder in seine Wohnung? So wie er jetzt vor ihr stand, hatte sie ihn noch nie gesehen. Es war etwas vorgefallen.
    „Max, warum legst du dich nicht einfach in mein Bett und ruhst dich ein wenig aus.“
    Seine Augen bleiben an ihrem Gesicht hängen.
    „Ich leg mich zu dir, wenn du willst - und dann schläfst du.“
    Er lächelte. „Lass mich von Riga erzählen, Nina, ich bin gleich fertig.“ Er ließ ihr keine Zeit für eine Antwort. „Sie hieß Caitlin, hat sie gesagt, ich hab sie in einem Restaurant kennengelernt. Als ich sie sah, dachte ich … vielleicht ist sie einfach ein Mädchen, das Lust hat, einen Typen aus Deutschland kennenzulernen. Nicht irgendeinen, sondern vielleicht würde es ihr Spaß machen, mich kennenzulernen.“ Sein Blick wirkte kurz nach innen gekehrt. „Nach dem Essen sind wir in eine Bar ein paar Straßen weiter, da waren auch ein paar Freundinnen von ihr. Wir haben einen nach dem anderen getrunken und um uns herum war eine Bombenstimmung. Sie saß vor mir und lachte und ich dachte: Was bist du für eine Hübsche, Caitlin.“
    Das ist es, worüber er mit Lennart neulich gesprochen hat, schoss es Nina durch den Kopf.
    „Dann sind wir losgegangen.“
    „Hast du darüber mit Lennart neulich gesprochen?“
    Max schien so fixiert auf das zu sein, was er sagen wollte, dass er sie vollkommen überhörte. „Es war Sommer, Nina, und es war warm. Also habe ich vorgeschlagen, dass wir mit meinem Wagen noch einen kleinen Ausflug machen.“
    „Max, ich … “
    „Sie hat gelacht ‚ Yes? ‘, hat sie immer wieder gesagt, ‚ yes, okay, but where do you want to drive to ?‘ ‚ Let‘s see ‘, hab ich gesagt.“
    Wirf ihn raus!
    „Wir sind nicht lange gefahren, vielleicht dreißig Minuten. Erst habe ich mich über eine Schnellstraße stadtauswärts gehalten - später bin ich auf einen Feldweg eingebogen. Ich hatte gedacht, dass sie vielleicht Angst bekommt, aber wir haben uns gut verstanden. Sie war großartig, richtig wild, als würde ihr das alles ungeheuren Spaß machen.“
    Nina sah ihn an.
    „Dann habe ich den Wagen gestoppt und sie ausgezogen. Als sie nackt war, hab ich … “ Er holte Luft, gab sich einen Ruck. „Ich muss sie unglücklich gegriffen haben.“
    Warum hast du ihn nicht zum Schweigen gebracht!
    „Ich hatte getrunken, war aufgeregt … es war … wie ein Stöckchen. Ich wusste nicht, dass es so schnell gehen konnte - es hat geknirscht, weißt du - als würde jemand meinen Schädel aufschrauben. Es hat geknirscht - und plötzlich war der Widerstand - er gab nach - und dann hat sie angefangen zu schreien.“
    Nina sackte gegen die Wand. „Warum erzählst du mir das, Max?“
    „Es war ein Unfall … fast würde ich sagen, ich konnte nichts dafür. Aber dann - weißt du … ich wollte sie in ein Krankenhaus fahren.“
    Nina hatte den Blick auf den Boden geheftet.
    „Ich holpere also über den Feldweg … und denke: Du hast getrunken, ziemlich viel sogar. Betrunken im Auto zum Krankenhaus - weißt du, was das bedeutet? In Litauen? Nachdem du einem estnischen Mädchen den Arm gebrochen hast? Sie behalten dich da, Max, und stecken dich in Riga in den Knast.“
    Nina war zu Boden gesunken und sah ihre Knie vor den Augen, aber das Bild verschwamm.
    „Ich habe gehalten, noch dort auf dem Feldweg, mich über sie gebeugt, die Autotür beim Beifahrersitz aufgestoßen - und sie rausgetreten. Ich hab sie nicht gefragt, ob sie aussteigen will, ob ich sie irgendwohin fahren kann … Sie hat geschrien - ich hab die Tür aufgemacht - und sie rausgetreten. Da, wo wir standen, weit draußen vor der Stadt. Sie hat sich festgehalten, mir in die Augen gesehen, in ihrem Blick stand der Schmerz - da konnte ich sehen, wie sehr ihr Arm glühen musste. Es war Nacht und sie wusste, dass wir weit weg im Nirgendwo waren. Ich hab den Fuß genommen, ausgeholt und gegen sie getreten. Bis sie draußen war - dann bin ich losgerast.“
    Nina

Weitere Kostenlose Bücher