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Berlin-Krimi 03 - Notlandung

Titel: Berlin-Krimi 03 - Notlandung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritjof Karnani
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Flugzeuge später in der Luft stauen oder ein Flughafen von mehr Flugzeugen angeflogen wird, als er verkraften kann. Probleme bekommt man, wenn man den Abflug innerhalb des zugewiesenen Slots nicht schafft – dann muss man warten, bis man einen neuen zugewiesen bekommt. Und besonders im Sommer kann das dauern.«
    Kurz darauf waren sie auf der Startbahn, und das Flugzeug beschleunigte.
    »Ich bin immer noch hundemüde, die Rennerei am frühen Morgen hat mir den Rest gegeben. Ich werde versuchen, etwas zu schlafen.« Beryl machte die Augen zu.
    »Alles klar, wenn ich noch Fragen zum Ablauf des Fluges habe, kann ich dich ja wecken.«
    Beryl lachte.
    »Gibt es eine Steigerung von Morgenmuffel? Ach ja, richtig: Morgenmuffel, Morgenmuffeliger, Lennard.«
    Lennard beschloss, darauf nicht einzugehen, und sah stattdessen aus dem Fenster.
    »Wer weiß, was uns in Deutschland erwartet?«, dachte Beryl. Hier im Flugzeug, in der Luft, fühlte sie sich sicher und wohl. Sie wollte die Zeit nutzen, um etwas auszuspannen, und nach wenigen Sekunden war sie tatsächlich eingeschlafen.
    Kurz darauf wurde sie unsanft geweckt, Lennard schüttelte ihren Arm.
    »Wach auf, Beryl, wir haben ein Problem.«
    Beryl machte verwirrt die Augen auf.
    »Du hast mich jetzt hoffentlich nicht geweckt, um mich zu ärgern oder um einen blöden Spruch anzubringen?«, fragte sie.
    Aber sie war sofort hellwach, als sie sah, dass die Sauerstoffmasken in der Kabine herausgefallen waren. Tatsächlich fiel ihr das Atmen schwer, und in dem Moment machte Angela auch schon die Ansage.
    »Meine Damen und Herren, es besteht kein Grund zur Beunruhigung, wir haben lediglich ein Problem mit dem Druckausgleich. Bitte ziehen Sie die Sauerstoffmasken über das Gesicht und atmen Sie dann ruhig und entspannt weiter. Meine Kollegen und ich kommen jetzt durch die Kabine und helfen Ihnen, falls Sie Schwierigkeiten haben sollten.«
    Zwei Flugbegleiter gingen durch die Kabine, sie benutzten tragbare Sauerstoffflaschen.
    Beryl und Lennard hatten ihre Sauerstoffmasken bereits aufgesetzt.
    »Ich verstehe das nicht!« Beryls Stimme war trotz der Maske deutlich zu verstehen.
    Lennard sah sie fragend an. Beryl nahm kurz die Maske ab, beugte sich zu ihm hinüber und sagte leise in sein Ohr: »Wir steigen immer noch!«
    Lennard sah auf den Bildschirm. Tatsächlich zeigte die Flughöhe des Passagierinformationssystems die Zahl 34.000 Fuß, knapp 10.300 Meter an, und sie stieg langsam weiter.
    Beryl nahm einen tiefen Atemzug und beugte sich dann wieder zu Lennard.
    »Wenn es Probleme mit dem Druckausgleich gibt, ist das keine große Sache. Man bringt das Flugzeug möglichst schnell nach unten, in eine Höhe, in der man wieder ohne Probleme atmen kann. Aber wir steigen immer noch, das macht keinen Sinn.«
    Angela kam zu ihnen nach hinten, sie hatte eine mobile Sauerstoffflasche dabei. Sie beugte sich schwer atmend zu Beryl hinunter und flüsterte ihr ins Ohr: »Beryl, wir brauchen dich vorne.«
    Beryl drückte kurz Lennards Arm, stand sofort auf und lief hinter Angela nach vorn, wobei sie abwechselnd die Sauerstoffmaske griffen und tief einatmeten.
    Sie standen nun hinter dem zugezogenen Vorhang in der vorderen Küche und nahmen die hier vorhandenen Atemmasken der Flugbegleiter.
    »Wir haben versucht, den Kapitän zu sprechen, aber im Cockpit meldete sich niemand. Also sind wir rein.«
    Früher war es kein Problem gewesen, in das Cockpit eines Verkehrsflugzeugs zu kommen, meist hatte die Tür sogar offen gestanden. Aber nach den Ereignissen vom September 2001 ist es damit vorbei. Die Cockpittür ist nicht nur fest verschlossen, sondern auch eintritts- und schusssicher. Die Tür lässt sich normalerweise auch nur von innen öffnen. Für den Notfall gibt es jedoch die Möglichkeit, dass die Chefstewardess die Tür mit ihrer ID-Card, die für jeden Flug neu programmiert wird, öffnet. Die Karte muss dazu an ein Lesegerät neben dem Schloss gehalten werden, und zusammen mit einem Code, der ständig gewechselt wird, lässt sich die Cockpittür dann öffnen. Als sich niemand im Flightdeck gemeldet hatte, hatte Angela sich mit ihrer ID-Card Zugang verschafft und war fassungslos über das gewesen, was sie vorgefunden hatte. Das Erste, was ihr nach einer Schrecksekunde eingefallen war, war: »Beryl ist an Bord!«
    »Der Kapitän und der Erste Offizier sind ohnmächtig«, erklärte sie.
    Beryls Augen wurden groß.
    Angela nahm die transportable Sauerstoffflasche, und die Frauen gingen ins

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