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Berlin-Krimi 03 - Notlandung

Titel: Berlin-Krimi 03 - Notlandung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritjof Karnani
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Cockpit.
    Michael Freitag, der Kapitän, war bewusstlos und saß zusammengesunken in seinem Sitz. André Borchert, der Erste Offizier, war ebenfalls bewusstlos. Beide Männer hatten die Sauerstoffmasken aufgesetzt. Beryl registrierte, dass sie sich auf die Sauerstoffversorgung im Cockpit offensichtlich nicht verlassen konnte.
    »Ich muss in den Sitz, schnell.«
    Angela nickte. »Lass uns André nehmen, der ist leichter.«
    Beryl sah Angela fragend an. Sie hatte keine Ahnung, wie sie die Männer im engen Cockpit aus ihren Sitzen bekommen sollten. Angela war Krankenschwester gewesen, bevor sie bei Filomena Air angefangen hatte, sie wusste, wie man Menschen im Bett aufsetzen konnte, auch wenn sie schwerer waren als man selbst. Sie nahm einen tiefen Zug aus der Sauerstoffflasche, die sie sich immer noch mit Beryl teilte, dann schob sie André ihre Arme unter seinen Achseln durch, griff seinen Unterarm und versuchte, ihn so aus dem Sitz zu ziehen. Der fehlende Sauerstoff machte sich bemerkbar, und sie bekam ihn einfach nicht hoch. Beryl setzte ihr die Maske von hinten auf, Angela holte noch einmal tief Luft, und mit letzter Kraft zog sie den Kopiloten aus dem Sitz. Dann wurde ihr schwarz vor Augen.
    Beryl drückte ihr die Sauerstoffmaske auf den Mund und kniff ihr in die Wange.
    »Kommst du allein nach hinten? Ich muss mich um den Flieger kümmern!«
    Angela war noch benommen, aber sie nickte und krabbelte auf allen vieren zurück in die Kabine und zu den rettenden Sauerstoffmasken.
    Beryl hatte die transportable Sauerstoffmaske wieder aufgesetzt, war über den jungen Mann geklettert und hatte sich in den rechten Pilotensitz gesetzt. Genau in dem Moment, als sie im Sitz Platz nahm, wurde sie völlig ruhig und fühlte sich sicher. Sie wusste, was zu tun war.
    Während sie noch die Instrumente ansah und interpretierte, drückte sie den Sendeknopf am Yoke.

    »Mayday, mayday, mayday, Filomena 1863, emergency descent« , und sie fügte noch ein »standby« hinzu.
    Sie hatte jetzt alle Hände voll zu tun und brauchte im Augenblick keine Nachfragen. Nach wenigen Sekunden kam die knappe Antwort der Flugsicherung.
    »Filomena 1863, emergency descent, call 121,5.«
    »121,5, Filomena 1863.« Beryl wechselte, wie gewünscht, auf die internationale Notruffrequenz.
    Die Maschine musste runter, so schnell wie möglich. Beryl wusste nicht, ob der Luftraum unter ihr frei war, und sie hatte auch keine Zeit, bei der Flugsicherung nachzufragen. Daher zog sie die Maschine beim Runtergehen ein wenig nach links, um vom Airway weg zukommen und mögliche Kollisionen zu vermeiden.

    Zum selben Zeitpunkt drückte der spanische Controller der Flugaufsicht am Boden auf den Alarmknopf neben seinem Radarschirm, nur einen Moment später stand der diensthabende Supervisor neben ihm.
    »Was ist los?«
    »Hier«, er deutete auf den Radarschirm vor ihm, »Filomena 1863 hat eben Mayday gesendet. Sie haben wohl Probleme mit dem Druck, haben einen Emergency Descent angekündigt. Und wie man sieht, haben sie bereits damit begonnen.«
    Neben dem Leuchtpunkt waren auf dem Radarschirm die Flugnummer und die Höhe eingeblendet. Die Höhe nahm jetzt tatsächlich rapide ab.
    »Unter ihnen ist alles frei, wenn der Kabinendruck alles an Problemen ist, die sie haben, sollten wir sie heil runterholen können. Allerdings gibt es da noch etwas Merkwürdiges.«
    »Wir sind nicht beim Ratespiel, sag mir, was los ist!«, sagte der Supervisor gereizt.
    »Der Notruf kam von einer Frau, es war definitiv eine Frau!«
    »Und?«
    »Es sind eigentlich zwei Männer im Cockpit!«
    »Wie bitte?«
    »Mehr weiß ich auch nicht!«
    »Wir müssen unbedingt rauskriegen, was da los ist, und vor allem, wer da im Cockpit ist.«
    »Okay, Chef, sobald die mit dem Sinkflug fertig sind, frage ich nach. Ich denke, die haben gerade alle Hände voll zu tun, egal, wer die Maschine jetzt fliegt.«
    »Behalte sie im Auge, ich bin gleich wieder da.«
    Der Supervisor ging an seinen Arbeitsplatz in der Mitte des riesigen Controllerraums und griff nach dem Telefonhörer.
    »Hoffentlich ist das ein blinder Alarm«, dachte er. »Zumindest sind sie jetzt noch über dem Mittelmeer, es wird eine Weile dauern, bis sie zu einer Bedrohung werden könnten. Für Situationen wie diese gab es erst seit Kurzem ein vorgeschriebenes Verfahren, das er mit seinem Telefonanruf in Gang setzte. Er wurde automatisch mit einem Lagezentrum der spanischen Luftwaffe verbunden. Kurz darauf wurde ein Kampfjet der Luftwaffe, der

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