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Berlin-Krimi 03 - Notlandung

Titel: Berlin-Krimi 03 - Notlandung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritjof Karnani
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weiß nicht, was es ist. Um mich rum passieren Katastrophen, und ich verstehe nichts, absolut nichts. Ich denke immer, das alles ist nur ein Albtraum, und ich hoffe, ich wache gleich auf. Aber es ist real. Verfluchte Scheiße!«
    Sie saßen eine Weile schweigend nebeneinander.
    »Lennard, ich fliege nach Hause. Ich habe mir vorhin schon einen Platz reserviert. Die Polizei hat nichts dagegen. Ich habe versprochen, sofort wieder herzukommen, wenn sie mich benötigen.«
    »Eine gute Idee, wann fliegst du?«
    »Gleich morgen.«
    »Ich komme mit.«
    Beryl sah ihn fragend an, er konnte ihr Gesicht deutlich im Mondlicht erkennen.
    »Ich wollte sowieso mal wieder nach Berlin. Und morgen ist genauso gut wie jeder andere Tag. Außerdem lasse ich dich jetzt ungern allein. Du musst dir keine Gedanken machen, ich gehe dir in Berlin nicht auf den Wecker. Ich wäre nur gerne bei dir, bis du bei deinen Leuten in Berlin bist.«
    Beryl zögerte einen Moment, dann griff sie nach ihrem Handy und reservierte für ihn einen Platz auf dem gleichen Flug.
    »Ich bin müde, Lennard. Die Spritze von vorhin macht mich immer noch so schläfrig, aber ich kann nicht einschlafen. Mir geht so viel durch den Kopf. Ich kann jetzt nicht zurück in meine Wohnung, kann ich bei dir schlafen?«
    »Natürlich bleibst du die Nacht bei mir.«

    Beryl schlief in seinem Bett, während er es sich in dem Sessel gegenüber bequem machte. Er hatte, von Beryl unbemerkt, seine Pistole geholt und unter ein Sesselkissen geschoben. Irgendetwas ging hier vor, etwas Gefährliches, und Beryl war mittendrin. Er würde sie morgen erst mal sicher nach Berlin bringen, dann würde man weitersehen.

12

    Beryl und Lennard rannten die Strecke von der Sicherheitskontrolle bis zum Gate. Völlig außer Atem stiegen sie als Letzte in das Flugzeug, das sie nach Berlin bringen sollte.
    »Hallo Beryl, ich wusste gar nicht, dass du heute mit uns fliegst! War jedenfalls höchste Zeit! Wir müssen uns etwas beeilen, unser Slot läuft in wenigen Minuten ab«, begrüßte sie die Stewardess an der Tür.
    »Schön dich zu sehen, Angela. Dann setzen wir uns mal schnell hin, wir können später ja noch etwas quatschen.«
    Lennard und Beryl hatten ihre Sitze in der letzten Reihe, sie mussten durch die Kabine bis ganz nach hinten laufen. Die meisten der Passagiere sahen sie alles andere als freundlich an. Lennard warf einen Blick in die Gepäckfächer über ihren Sitzen, aber die waren bereits überfüllt. Er überlegte kurz, ob er ihre Sachen einfach mit Gewalt in die Fächer zwängen sollte. Als er die Gesichter der Mitreisenden sah, verzichtete er lieber darauf. Stattdessen schoben sie ihre Taschen unter den Vordersitz. Als die beiden endlich saßen und die Sicherheitsgurte festmachten, wurde die Maschine auch schon nach hinten gerollt.
    »Puh, erst mal Luft holen«, sagte Lennard, der noch mit dem Gurt kämpfte. »Warum haben die uns alle so unfreundlich angesehen, Beryl?«
    »Keine Ahnung, wahrscheinlich geben sie uns die Schuld für die Verspätung. Dabei sind wir bestimmt nicht der Grund, die wären auch ohne uns losgeflogen. Wir können für die Verspätung wirklich dankbar sein, sonst hätten wir es nicht mehr geschafft. Warum hast du eigentlich keinen Wecker gestellt, Lennard?«
    »Aufstehtechnisch war alles o. k. Das Problem war, dass du fast eine Stunde im Bad gebraucht hast. Ich dachte, das ginge etwas schneller, so wie bei mir: Ich habe keine 20 Minuten benötigt, um mich fertig zu machen.«
    »Höre ich da einen gewissen Vorwurf in deiner Stimme? Das brauche ich jetzt irgendwie überhaupt nicht. Sieh dir mal unsere Mitreisenden an. Wenn ich vorwurfsvolle Gesichter sehen will, brauche ich mich nur umzusehen. Anscheinend hat es mit dem Slot noch geklappt. Wenn wir den verpasst hätten, wären wir wahrscheinlich auf der Flugzeugtoilette gelyncht worden, egal, ob wir etwas dafür können oder nicht.«
    »Nur so interessehalber, was ist dieser Slot? Ich weiß natürlich, dass du das mit Absicht machst, immer mit diesen Fachbegriffen rumzuschmeißen, damit ich mir blöd vorkomme und nachfragen muss.«
    »Ich glaube es nicht, Lennard. Bist du immer so drauf, wenn es morgens mal ein wenig hektisch zugeht, du Mimose? Nun, nur so nebenbei, man muss jeden Flug bei der Flugsicherung anmelden, die weisen einem dann ein bestimmtes Zeitfenster zu, innerhalb dessen man starten muss. Das Ganze ist ein ziemlich komplizierter Prozess bei der Flugsicherung. Damit soll verhindert werden, dass sich die

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