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Berlin Wolfsburg (German Edition)

Berlin Wolfsburg (German Edition)

Titel: Berlin Wolfsburg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Kuck
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Hannelore die Aufnahmen vorlegte.
    »Nein. Aber ich kenne ihn von seiner Homepage.«
    Die Aufnahme von Bihl sagte ihr auch nichts, doch als sie das Foto
von Volker Dorn in die Hände nahm, weiteten sich ihre Pupillen.
    »Kennst du den Mann?«
    Hannelore Maurer sah an ihr vorbei und blickte dann erneut auf das
Bild. »Nein. Ich dachte erst, aber … nein. Eine Verwechslung. Ich kenne ihn
auch nicht.«
    Annegret war davon überzeugt, dass sie log.
    »Ich muss dich bitten, die Stadt nicht zu verlassen«, meinte sie
schließlich. »Ich werde mich darum kümmern, dass du Polizeischutz bekommst und
dein Sohn auch. Vielleicht lässt die Lady sich ja noch mal blicken.«
    Als Hannelore einige Minuten später ihr Büro verließ, wusste
Annegret Kuhl, dass sie gerade eine Entscheidung getroffen hatte, die sie ihre
Karriere kosten konnte. Es bestand durchaus Flucht- und Verdunklungsgefahr,
dessen war sie sich bewusst. Andererseits war es möglich, dass die unbekannte
Verfolgerin erneut die Nähe zu Maurer suchte und ihnen ins Netz ging.
    Staatsanwältin Kuhl überließ sich für Momente ihren Grübeleien, dann
setzte sie sich an ihren PC , um sich die Filme
anzusehen, die ihr das BKA zur Verfügung gestellt
hatte.
    Ein Gebäude fliegt in die Luft: Getöse,
Feuer, Schreie, Menschen rennen in Panik davon, liegen verletzt am Boden,
winden sich vor Schmerz. Blut, Tote, Sirenen … Ein Zug entgleist, panisch
umherirrende Kinder schreien nach ihren Eltern … Dunkel maskierte Männer
stürmen ein Hotel und schießen auf alles, was sich ihnen in den Weg stellt.
    Dann erklingt eine Stimme aus dem Hintergrund:
»Diese und ähnliche Anschläge sind Alltag in vielen Ländern und Städten
geworden, auf allen Kontinenten. Selbstmordattentäter verbreiten Angst und
Schrecken: Sie töten aus genau diesem Grund. Das Leben ist ihnen nicht heilig.
Der Tod ist ihre Botschaft. Islamistische Extremisten führen einen selbst
ausgerufenen Heiligen Krieg, in dem alle vernichtet werden, die sie nicht auf
ihrer Seite wähnen – zum Beispiel Christen. Juden. Oder Atheisten oder
Buddhisten … Sie und ich. Unsere Kinder, unsere Familie, Freunde … Allesamt
unschuldig.
    Wollen wir das länger hinnehmen? Wollen wir
dauerhaft mit dem Risiko leben, dass wir im nächsten Flugzeug, mit dem wir in
den Urlaub fliegen, von einer Bombe zerfetzt werden könnten? Wollen wir unsere
Kinder nur unter Angst ein Konzert besuchen lassen, weil nicht ausgeschlossen
werden kann, dass ein Anschlag verübt wird? Oder wollen wir uns an den
alltäglichen Terror gewöhnen? Ihn unser Leben bestimmen lassen und immer mehr
abstumpfen. Ist das die Zukunft unserer multikulturellen Gesellschaft?
    Viele Politiker wollen uns weismachen, dass eine
moderne Gesellschaft immer bereit sein muss, den Dialog zu suchen – mit allen
Kulturen, Religionen, Anschauungen. Ein schönes Vorhaben, ein wahrhaft
humanistischer Gedanke, aber nicht praktikabel, solange es bei einem
einseitigen Versuch bleibt. Wir können noch so tolerant und aufgeschlossen
sein, noch so gastfreundlich und neugierig – einer hochgehenden Bombe kann man
keine Argumente entgegensetzen. Sie beendet alles.
    Der Islam ist keine friedliche Religion. Er ist
es noch nie gewesen. Wer anderes behauptet, lügt oder lässt sich blenden, denn
wer zu Allah betet, unterwirft sich seinen Forderungen, auch und gerade den
kriegerischen.
    Seit geraumer Zeit gibt es in einigen Ländern
vermehrt aktive und noch verdeckte Bestrebungen, sich gegen den Terror zur Wehr
zu setzen, Zeichen zu setzen: Die Zeit der Worte ist vorbei. Die der Toleranz
auch. Unsere Gesellschaft ist keine islamistische. Wir lassen uns nicht länger
bedrohen und zu Opfern machen. Wir wollen keine Moscheen. Wir wollen keine
Nachbarn, die zu Freitagsgebeten gehen und sich klammheimlich oder offen
freuen, wenn wieder eine Bombe amerikanische Mitbürger getötet hat. Oder
britische, deutsche. Juden, Christen. Unsere Nachbarn. Kinder. Wir wollen keine
Muslime unter uns, egal, wo sie herkommen, auch oder sogar erst recht keine,
die sich bis zu einem hohen Grad anzupassen und uns damit zu täuschen vermögen,
aber letztlich immer das bleiben, was sie sind: Allahtreue, vor denen wir uns
hüten müssen.
    Wir haben uns diesen Bestrebungen angeschlossen
und die Riege gegründet. Wir verteidigen unser Land und unsere Werte, und wir
suchen stets Mitstreiter, die wie wir denken und fühlen und zu handeln bereit
sind und der Riege angehören wollen. Wir diskutieren nicht. Wir agieren.

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