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Bernie und Chet

Titel: Bernie und Chet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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lange an, dann richtete er sich auf. »F oster«, rief er. Foster kam, stellte die Rückenlehne von Albie Roses Liegestuhl hoch und kehrte auf seinen Posten bei dem Sprungbrett zurück. Der Alte wischte sich mit der Handkante den Schweiß von seiner schwabbeligen Brust. Er roch wie dieser alte Käse, den Bernie einmal mit nach Hause gebracht hatte. Eine Zeit lang roch ich nichts anderes als den Geruch von altem Käse, der in Wellen von Albie ausging. »W eiter«, sagte er.
    »N ehmen wir einmal an, jemand würde sich Geld von Ihnen leihen wollen, sagen wir mal fünfhunderttausend, nur um eine Zahl zu nennen – was würde als Nächstes passieren?«
    »I ch sage ja oder nein.«
    »A bhängig wovon?«
    »V erschieden.«
    »Z um Beispiel?«
    Albie zuckte die Achseln. »E r sieht mir nicht in die Augen oder sieht mir zu viel in die Augen. Eine Heulsuse – ich verleihe nichts an Heulsusen. Keine Krawatte.«
    »K eine Krawatte?«
    »W enn jemand Geld von mir will, muss er eine Krawatte tragen. Ich bin konservativ.«
    »W as ist mit dem Zweck des Kredits – spielt der eine Rolle?«
    »Z weck des Kredits?«
    »W ofür das Geld sein soll.«
    »Ü berleben«, sagte Albie. »S ie kommen, um zu überleben. Es ist immer dasselbe.«
    »N ehmen wir mal an, Sie erklären sich bereit, ihm die fünfhunderttausend zu geben«, sagte Bernie, »u nd er gerät mit der Rückzahlung in Verzug.«
    »D as wäre Stress«, sagte Albie. »D amit befasse ich mich nicht. Das fällt in Fosters Tätigkeitsbereich.«
    Foster stand reglos am Sprungbrett.
    »W ie geht er dabei vor?«, fragte Bernie.
    »F oster war einmal ein vielversprechender Baseball-Spieler«, sagte Albie. »W urde in der sechsten Runde von den Dodgers unter Vertrag genommen. Er hat immer noch seinen Schläger.«
    »E inen Louisville Slugger«, sagte Foster. Er sprach mit normaler Stimme, trotzdem war sie über den ganzen Pool hinweg zu hören.
    »S o einen hatte ich auch mal«, sagte Bernie. »I rgendwelcher Stress in der letzten Zeit?«
    »N ichts«, sagte Albie. »S chon seit Jahren nicht mehr. Ein Mann mit Fosters Begabung – das spricht sich schnell rum.«
    Foster verneigte sich. »D abei ist es eher die Philosophie, die für einen reibungslosen Ablauf sorgt, Boss«, sagte er. »W enn ich das so sagen darf.«
    »P hilosophie?«, sagte Bernie.
    »L ässt sich in vier Worten zusammenfassen«, erklärte Albie. »A usschließlich Leute mit Bargeldgeschäften.«
    »Z um Beispiel?«
    »Z ahnärzte«, sagte Albie. »I ch mag Zahnärzte. Sie verdienen gutes Geld, sehen sich ständig nach Investitionsmöglichkeiten um, suchen sich immer die falschen aus, gehen mit fliegenden Fahnen unter.«
    »W ie steht es mit Bauunternehmern?«, fragte Bernie.
    »V on denen halte ich mich fern.«
    »W arum?«
    »W ie gesagt – nur Leute, die mit Bargeld arbeiten. Bauunternehmer haben praktisch keinen Bargeldverkehr. Leute, die Luftschlösser bauen, klar, von denen hänge ich ab, aber was brauchen sie noch außer ihren großen, dummen Luftschlössern?«
    »B argeld«, sagte Bernie.
    »S chnell erfasst«, sagte Albie. »D iese Lektion war übrigens kostenlos.«
    Bernie nickte, was dieses Mal alles bedeuten konnte. Albies harte Augen waren die ganze Zeit auf ihn gerichtet.
    »I ch habe auch eine Frage«, sagte er. »W elcher Bauunternehmer bezahlt Sie?«
    »I ch arbeite für keinen Bauunternehmer«, sagte Bernie. »D er Fall hat nur mit einem zu tun.«
    »N ame?«
    »D amon Keefer – er hat ein großes Projekt oben an den Puma Wells laufen.«
    »P uma Wells«, sagte Albie. »M eine Frau – eine von ihnen, Tiffany könnte es gewesen sein, oder die andere Tiffany, die mit den Titten – ist vor langer Zeit dort oben geritten, meilenweit nichts als freie Natur. Denken Sie jemals über so was nach?«
    »J eden Tag«, sagte Bernie.
    Albie nickte. »Z u viele Luftschlösser, zu viele von diesen gottverdammten Träumern«, sagte er. »M it dem amerikanischen Traum läuft gehörig was schief. Aber was Ihren Bauunternehmer angeht – nie von ihm gehört.«
    Ganz unten auf dem Boden des Pools entdeckte ich einen leuchtenden Ring, Plastik oder Gummi, eines von diesen Pool-Spielzeugen. Ich mochte Pool-Spielzeuge. Habe ich schon erwähnt, dass ich ziemlich gut tauchen kann?
    »G ehen alle Ihre Kollegen so vor?«, fragte Bernie. »S o philosophisch, meine ich.«
    »W elche Kollegen?«
    »D ie Spirelli-Brüder. Marcellus Clay.«
    »D ie Spirelli-Brüder? Marcellus Clay? Jetzt beleidigen Sie mich aber.«
    »D as

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