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Bernie und Chet

Titel: Bernie und Chet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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mit dem was nicht stimmt.« Da gab ich ihm voll und ganz recht – er stank nach diesem schrecklichen Kater, Prince; wunderte mich nur, dass Bernie das mitbekommen hatte, da Gerüche eher in mein Ressort fielen, wobei sich unsere Aufgaben gelegentlich überlappten – nur fehlte mir im Moment die Energie, ihm Beifall zu wedeln. »M uster, Muster – zuerst wurde sie vor dem Golden Palm gesehen, dann der Anruf. Beides getürkt natürlich, und nicht nur das, Maddy versuchte sogar, uns Hinweise zu geben – ein tolles Mädchen! Sie stehen offenbar unter Druck. Und den scheinen wir auszuüben, alter Junge, was heißt, dass wir ihnen allmählich auf die Pelle rücken und unser Handeln ihres beeinflusst. Wie bei der Heisenberg ’ schen Unschärferelation, Chet – allein durch die Durchführung eines Versuchs beeinflusst man die Ergebnisse, sodass man sich ihrer nie sicher sein kann – fast ironisch, was? –, selbst wenn … oder war das Max Planck?« Er brummelte weiter vor sich hin. Manchmal machte ich mir Sorgen, dass Bernie ein bisschen zu viel von allem wissen könnte. Wenn er sich an das Wesentliche halten würde, zum Beispiel unsere Finanzen und diese Nimm-zwei-zahl-eins-Coupons von Max ’ Sparerib-Paradies, würden wir besser dastehen.
    Klapper, klapper. »G ulagow. Haben wir auch einen Vornamen? Da ist einer – Dimitri. Und Jewgenij … Anton … Ruslan … wenn einer von denen mit Rasputin Environmental zu tun hat, dann hätten wir eine Verbindung zu der Inszenierung vor dem Golden Palm, und dann …«
    Es klingelte. Bernie stand auf, um zur Tür zu gehen. Ich stand auch auf, hatte den Nebel im Nu abgeschüttelt – alles, was mit der Tür in Verbindung stand, war ein Sicherheitsproblem und gehörte damit in mein Ressort. Wir machten auf und: Überraschung! Es war Janie. Janie war meine Friseurin, die beste Friseurin im ganzen Valley. Sie hatte ein tolles Geschäft mit einem tollen Business-Plan: Janie ’ s Hundesalon – Wir holen Ihren Liebling ab und bringen ihn zurück. Und da stand auch schon direkt vor dem Haus Janies Transporter, ein silberner Transporter, der im Sonnenschein glänzte.
    »A lles bereit zur Abfahrt?«, fragte Janie. Sie war eine starke Frau mit einem breiten Gesicht, großen Händen und schmutzigen Fingernägeln. Ich liebte Janie.
    »H aben wir für heute einen Termin?«, fragte Bernie.
    Janie zog ein Gerät mit einem winzigen Bildschirm aus ihrer Gürteltasche und hielt es Bernie hin.
    »D en habe ich wohl vergessen«, sagte Bernie.
    »I ch kann auch wiederkommen.« – Aber warum denn? Nun, da sie schon mal da war, konnte sie mich doch gleich mitnehmen.
    »N ein«, sagte Bernie. »O ffenbar will er gern.«
    Ich ließ mich wieder auf alle viere nieder.
    »I ch bringe ihn in zwei Stunden zurück«, sagte Janie. Erstaunlich, meinen Sie? Eben hatte ich noch an den Hundesalon gedacht, und schon war ich tatsächlich auf dem Weg dorthin, aber im Grunde war das gar nicht erstaunlich – so etwas passierte mir ständig. »C het, beruhig dich, mein Großer«, sagte Janie auf dem Weg zum Transporter. Sie war fast so groß wie Bernie, und ich musste ziemlich hoch springen, um ihr das Gesicht lecken zu können, aber ich schaffte es, kein Problem. Sie lachte genau wie Charlie, ein hohes kleines Lachen, was bei einer Frau ihrer Größe ein bisschen seltsam war. Aber ich fand es toll. Was für ein Leben! Ich konnte es kaum abwarten, bis sie die Zahnbürste auspacken würde.
    Janie hatte ein hübsches Geschäft in einer Ladenzeile ganz in der Nähe. Zuerst ging es in den Wannenraum, der praktisch ganz von einer großen Stahlwanne mit schaumigem Wasser eingenommen wurde. Janie schrubbte und schrubbte. Ich presste mich gegen die Bürste – ich wollte, ich könnte Ihnen beschreiben, wie gut sich das anfühlte.
    »W o hast du dich denn herumgetrieben, Chet?«, fragte Janie. »T rägst ja die ganze Wüste mit dir rum.«
    Ich dachte an Mr Gulagows Ranch und daran, wie ich durch diese schreckliche alte Mine gekrochen war; aber nur kurz – ich wollte mir meinen Besuch bei Janie nicht verderben.
    Wir gingen zur Dusche, eine kleinere Stahlwanne, wo der ganze Schaum abgewaschen wurde. Janie sprang gerade noch rechtzeitig zurück, sodass sie kaum nass wurde, als ich mich schüttelte – wir kannten uns ziemlich gut. Ich sprang von allein aus der kleinen Wanne, trabte in den Trockenraum, rollte mich auf den Rücken.
    Janie lachte erneut. »D u kennst das Prozedere mittlerweile aus dem Effeff, was,

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