Bernie und Chet

Titel: Bernie und Chet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn

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verwickelt gewesen, inklusive einer mit mir an dem Abend, an dem wir Nixon zur Strecke gebracht hatten, aber jetzt, da er älter wurde, war er ein bisschen weniger kampfeslustig, und sein Kriegergesicht wurde langsam weiß.
    Nixon saß auf einem Stuhl vor der Werkstatt und sah zu, wie einer seiner Arbeiter mit einer Spraydose Flammen auf einen schwarzen Kotflügel sprühte. Die Luft roch durchdringend nach Farbe, süß und scharf zugleich. »H ey, Jungs, länger nicht gesehen«, sagte Nixon. »W o ist der Porsche?«
    Bernie schüttelte den Kopf.
    »H at wohl schließlich doch den Geist aufgegeben, hm?«, fragte Nixon und klang fröhlich dabei. Seine Augen standen selbst für einen Menschen ein bisschen zu nah zusammen, was mich immer ein bisschen durcheinanderbrachte.
    »S o in der Art«, sagte Bernie.
    Nixon spuckte auf die Erde. »I ch kann dir einen anderen besorgen, der noch fertiger ist.«
    »A ch, wirklich?«, fragte Bernie. »W ie viel?«
    »N och hab ich ihn nicht«, erwiderte Nixon. »I ch sage nur, dass die Möglichkeit besteht.«
    Oder etwas in der Art. Ich hörte nicht richtig zu, was daran lag, dass Nixon Kautabakkauer war, was seine Spucke ziemlich interessant machte. Ich lief zu der Stelle, wo sie gelandet war. Der Batzen roch wie Bernies Atem am Morgen, wenn er am Abend zuvor geraucht und seine Zähne noch nicht geputzt hatte, nur stärker und bitterer. Bei solchen Gelegenheiten machte ich normalerweise einen kurzen Geschmackstest. Dieses Mal nicht, nein danke.
    »N ehmen wir mal an«, sagte Bernie gerade, »j emand muss sich eine Stange Geld leihen.«
    »K eine Sorge – wir zwei, du und ich, wir haben doch eine gemeinsame Vergangenheit«, sagte Nixon und fing an zu lachen, ein bisschen zu lang und zu irre und zum Ende hin abgehackt, und dann kam ein weiterer Batzen und landete gleich neben mir. »K annst es wöchentlich, monatlich oder sonst wie abstottern.«
    »I ch spreche von ein paar Hunderttausend«, sagte Bernie. »V ielleicht sogar mehr.«
    »F ür einen dreißig Jahre alten Porsche?«
    »E s geht nicht um den Porsche.« Bernie zog sich einen umgedrehten Mülleimer heran und setzte sich; ich setzte mich auch. »E s geht um einen Bauunternehmer, dem die Banken mitten in einem Riesenprojekt den Geldhahn zugedreht haben und der auf keine andere Geldquelle zurückgreifen kann, zumindest nicht, dass ich wüsste.«
    »E s geht nicht um dich?«
    »S ehe ich vielleicht wie ein Bauunternehmer aus?«
    Nixons eng zusammenstehende Augen musterten Bernie. »A lso, wenn du dich ein bisschen schick machst, neuer Haarschnitt, neue Schuhe. Die Schuhe sagen alles, Bernie – dass du das immer noch nicht weißt, also wirklich.« Er öffnete eine flache Dose, steckte sich ein neues Stück Kautabak in den Mund. »D ieser Bauunternehmer braucht also einen kleinen Kredit.«
    »S o lautet jedenfalls meine Theorie«, sagte Bernie. »I ch würde gerne wissen, wer der Verleiher ist.«
    Der zweite Spuckebatzen war größer als der erste und roch noch stärker. Ich lief hin und senkte gerade den Kopf, um daran zu schnüffeln, als mich etwas von hinten anrempelte. Ich drehte mich um, und da stand Spike. Er rempelte mich noch mal an, weg von der Spucke, und schnüffelte selbst daran. Ich rempelte zurück, aber er bewegte sich kaum von der Stelle – Spike war schwer und nach wie vor sehr kräftig. Aber jetzt war ich bei dem Spuckebatzen an der Reihe, und deswegen rempelte ich ihn noch einmal, stärker dieses Mal. Spike sah mich an, fletschte die Zähne, alle ganz gelb und braun, und knurrte. Ich fletschte ebenfalls die Zähne und knurrte zurück.
    »H e, gebt endlich Ruhe«, sagte Nixon.
    Was war das denn? Spike gab tatsächlich Ruhe, nur weil Nixon es sagte? Spike drehte sich einmal im Kreis und legte sich in den Schatten von Nixons Abschleppwagen, sein weißes Gesicht leuchtete regelrecht hervor; aus irgendeinem Grund machte mich das traurig. Ich ging von der Spucke weg.
    »M ehr Orange an den Flammenspitzen«, sagte Nixon. »D ie Flammen müssen richtig lodern, Mann.« Der Lackierer nickte, versprühte mehr Orange. Nixon wandte sich an Bernie. »H at dein Bauunternehmer auch einen Namen?«
    »D amon Keefer.«
    »N ie gehört«, sagte Nixon. »U nd der steht mit ein paar Hundert Riesen bei einem Kredithai in der Kreide?«
    »D ie genaue Summe kenne ich nicht, aber etwas in der Art«, erwiderte Bernie.
    Nixon kratzte sich am Kopf. Meiner fing auch an zu jucken, und ich kratzte mich, zuerst mit der Vorderpfote, dann