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Bernie und Chet

Titel: Bernie und Chet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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Zulieferern?«
    »W as soll mit ihnen sein?«
    »O der Ihren Vertragspartnern, Ihren Arbeitern – haben Sie mit denen irgendwelche Probleme?«
    »I ch habe nichts als Probleme mit ihnen. Das ist es, worum sich dieses Geschäft dreht.«
    »W ie schlimm können diese Probleme denn werden?«
    »N icht so schlimm wie eine Entführung, falls Sie darauf hinauswollen. Wir streiten uns, wir einigen uns, wir bauen weiter.«
    Bernie sah sich wieder um. »U nd heute?«
    »H eute?«
    »I ch sehe niemanden – ist das ein normaler Arbeitstag?«
    Keefer antwortete nicht gleich. Er zündete sich noch eine Zigarette an, stieß Rauch aus. Der arme Bernie bekam wieder diesen sehnsüchtigen Blick. »J a, ein normaler Arbeitstag mit einer längeren Pause, mehr nicht.«
    »U nd wie läuft es mit dem Bauvorhaben, mit Puma Homes insgesamt?«
    Keefers Stimme, die ohnehin schon scharf war, nahm noch an Schärfe zu. »P innacle Peak Homes an den Puma Wells«, sagte er, »l äuft ausgezeichnet.«
    »S ind Sie der alleinige Eigentümer?«
    »D as bin ich.«
    »W ie regeln Sie die Finanzierung?«
    Zuckungen unter dem Tisch.
    »Ü ber verschiedene angesehene Banken aus dem Valley. Auch die greifen nicht auf Entführung zurück, um ihre Außenstände einzutreiben, wenn es denn welche gäbe, und es gibt keine.«
    »I ch gehe mal nicht davon aus, dass Madison in irgendeiner Verbindung zu dem Unternehmen steht.«
    »D as ist richtig.«
    »F ährt irgendeiner der Leute – ein Konkurrent, Zulieferer, Banker, Arbeiter – einen BMW , womöglich einen blauen?«
    »E in Dutzend vermutlich – was soll die Frage?« Unter dem Tisch: immer noch Zuckungen, vielleicht sogar noch stärker.
    »A ch, nichts«, sagte Bernie. Er holte tief Luft, atmete langsam aus. Das bedeutete, dass wir bald etwas anderes tun würden. »I ch möchte so bald wie möglich Madisons Zimmer sehen.«
    »V on welchem Zimmer sprechen Sie?«
    »V on dem in Ihrem Haus.«
    »W arum?«
    »W eil das zu den Hausaufgaben eines Privatdetektivs gehört.«
    Die Beine unter dem Tisch hörten auf zu zucken. »I ch fahre mit«, sagte er. »W ir treffen uns in einer Viertelstunde am Büro.«
    Bernie und ich gingen zu Fuß über den Fairway zurück. Spaziergänge mit Bernie waren das Schönste. Aus reinem Jux umkreiste ich ihn ein paarmal, weil ich auf eine kleine Jagd hoffte, aber er schien es nicht zu bemerken.
    »K eefer ist schlau«, sagte er. »Z iemlich schlau.«
    Ach ja? Davon hatte ich gar nichts gemerkt.
    Einige Arbeiter tauchten auf, mit Schubkarren, Schaufeln, Rechen, Hacken und anderen Werkzeugen, die ich nicht kannte. Beim Näherkommen begrüßte Bernie sie und sagte: »P ause vorbei?«
    Einer der Männer lachte. »S i, eine dreitägige Pause.«
    »W arum so lang?«
    Der Mann hob die Hand und rieb Zeigefinger und Daumen aneinander. Was bedeutete diese Geste? Ein Golfball prallte von einem Baum ab und landete gleich bei uns in der Nähe. Ich schlenderte darauf zu.

Kapitel 15
    D er Hund kommt mit rein?«
    Wir standen vor Damon Keefers Haus, ein Riesending mit einer Mauer drum herum und einer Metallskulptur davor, eine komische Skulptur, groß und glänzend, aber die Form erinnerte mich an einen Hydranten. Ich spürte Augen auf mir ruhen; sonst wäre ich gleich hinüber und hätte meine Marke gesetzt.
    »E r heißt Chet«, sagte Bernie. »E r ist spezialisiert auf Vermisstenfälle.«
    Keefer sah zu mir herunter und rümpfte die Nase – ich brauche das nicht, ich rieche auch so gut. »B ezieht sich das auf seinen Geruchssinn?«
    »U nter anderem«, sagte Bernie.
    Keefer starrte mich an. War ihm eigentlich klar, was für ein guter Springer ich war, dass ich im nächsten Moment schon mit gebleckten Zähnen auf Augenhöhe mit ihm sein konnte? »I n Ordnung«, sagte er.
    Wir gingen hinein. Überraschung: ein Riesenhaus mit Riesenzimmern und glänzendem Fliesenboden, aber nur ein Möbelstück, eine Ledercouch. Und mitten auf dieser Couch saß ein Kater, was ich Ihnen auch mit geschlossenen Augen hätte sagen können. Ein Kater, der wie Keefer roch, nur viel stärker. Er sah mich natürlich sofort, und sein Fell sträubte sich; dann gab er ein Geräusch von sich, das wie das Gebrüll eines Berglöwen klang, nur viel, viel leiser. Mehr sind Katzen nicht – Minilöwen. Ich bin keine Miniaturausgabe von irgendwas, das kann ich Ihnen sagen.
    »H e«, sagte Keefer. »I st was mit Ihrem Hund?«
    »W arum? Was soll mit ihm sein?«, fragte Bernie.
    »D a fragen Sie noch? Sehen Sie ihn sich doch an –

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