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Bernie und Chet

Titel: Bernie und Chet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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und bogen in die nächste Straße ein. An der Ecke stand ein großes Schild. »›W illkommen bei Pinnacle Peak Homes an den Puma Wells‹«, las Bernie. »› Die Nummer eins unter den geschlossenen Luxuswohnanlagen im North Valley ‹ .« Die Straße wand sich einen Canyon hoch. »I ch möchte nicht in einer geschlossenen Anstalt leben«, sagte Bernie, eine Bemerkung, deren Sinn völlig an mir vorbeiging. Wir folgten einem Laster, der eine gelbe Linie auf die Straßenmitte malte. Was für ein Anblick! Es fiel mir schwer, still zu sitzen, am liebsten wäre ich aus dem Auto gesprungen und hätte diese schimmernde gelbe Linie abgeleckt.
    »C het, sitz still.«
    Häuser flogen an uns vorbei, einige noch nicht fertig, kaum ein paar Meter Abstand dazwischen. In einem Garten lag eine große Palme neben einem Loch. »K omisch«, sagte Bernie. »E in Vormittag unter der Woche und kein Arbeiter weit und breit.« Wir hielten vor einem der fertiggestellten Häuser. Im Fenster hing ein Schild. »›M usterhaus und Büro‹«, las Bernie vor. Wir sprangen raus und gingen zur Tür. Bernie klopfte.
    »H erein«, rief eine Frau.
    Wir traten ein und standen in einem Raum mit einem kühlen Fliesenboden und einem Springbrunnen in der Mitte, aus dem Wasser in einen kleinen Pool plätscherte. Was hatte Bernie nur? Hier gab es doch Wasser in Hülle und Fülle.
    Neben dem Springbrunnen saß eine Frau an einem Schreibtisch und klapperte auf einer Tastatur.
    »D r. Avery?«, fragte sie und erhob sich. Sie war groß, so groß wie Bernie, die langen blonden Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden und winzige Ohren. Und sie war schön. Das erkannte ich daran, dass Bernie bei seinem nächsten Schritt ein klitzekleines bisschen stolperte. »I ch hatte Sie noch nicht so früh erwartet.«
    »W er ist Dr. Avery?«, fragte Bernie.
    Die Frau blinzelte. Bernie war gut darin, Leute zum Blinzeln zu bringen, habe ich das schon erwähnt? »S ie wollen sich nicht die Entwürfe zu Phase zwei der Red Rock Garden Casita ansehen?«, fragte sie.
    »K lar«, sagte Bernie. »D ie sehen wir uns gerne an. Aber zuerst will ich Mr Keefer sehen.«
    »E rwartet er Sie?«
    »K ann man so nicht sagen, Ms …«
    »L arapowa. Elena Larapowa, VP Marketing.«
    »… Ms Larapowa, aber ich bin überzeugt, dass er uns empfangen wird.«
    Ms Larapowas Augen wanderten zu mir. Sie gab ein freundliches Schnalzen von sich, das Geräusch gefiel mir. Ich wedelte als Antwort mit dem Schwanz. »M r Keefer hält sich im Moment auf der Baustelle auf.«
    »K önnten Sie ihn anrufen?«
    »V ielleicht. Wen darf ich melden?«
    Bernie gab ihr unsere Karte. Sie studierte sie, dann sah sie kurz wieder mich an, die Augen weit aufgerissen. »S timmt was nicht?«, fragte Bernie.
    »O nein, nein, Mr Little. Es ist nur – ich hatte noch nie persönlich mit einem Privatdetektiv zu tun.«
    Bernie lächelte. »W ir beißen nicht«, sagte er.
    Das sagst du, dachte ich.
    Ms Larapowa griff nach dem Telefon auf dem Schreibtisch. »H allo, Da… – Mr Keefer«, sagte sie. »H ier ist ein Bernie Little, der Sie sprechen möchte.« Sie hörte einen Moment zu und legte dann auf. »K ommen Sie bitte mit«, sagte sie.
    Wir gingen hinaus, stiegen in einen Golf-Cart, Ms Larapowa hinter dem Lenkrad, Bernie neben ihr, ich hinten. Ich war begeisterter Golf-Cart-Beifahrer.
    »D er Hund kommt mit?«, fragte sie.
    »H aben Sie etwas dagegen?«
    »N ein, wohlerzogene Heimtiere sind hier herzlich willkommen.«
    »D ann machen Sie bitte eine Ausnahme für Chet.«
    »I ch verstehe nicht …«
    »I n beiden Fällen – wohlerzogen und Heimtier.« Bernie lachte in sich hinein. Was redete er da nur?
    »K önnten Sie mir das erklären?«
    Die Frau sprach mir aus der Seele.
    »T ut mir leid«, erwiderte Bernie. »W ar ein Witz.«
    Ms Larapowa warf ihm von der Seite einen Blick zu, die Mundwinkel nach unten gezogen, ein Ausdruck, der oft auf dem Gesicht von Frauen erschien, wenn Bernie einen seiner Witze gemacht hatte. Sie rückte auf der Bank ein Stück von ihm weg und fuhr auf einen gepflasterten Weg.
    Dann rumpelten wir über einen Fairway und nahmen Kurs auf ein großes Gebäude. Ich sah niemanden Golf spielen, aber plötzlich sauste ein Golfball über einen Hügel, traf direkt neben uns auf dem Boden auf und sprang in die Luft. Ehe ich mich ’ s versah, hatte ich ihn mir im Sprung geschnappt. Dann blickte ich mich um und sah weit hinter uns einen zweiten Golf-Cart über den Hügel fahren. Ich legte mich auf den Rücksitz und

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