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Bernie und Chet

Titel: Bernie und Chet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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Küchentheke nicht so einfach war. Ich nahm sie vorsichtig wieder runter. Bernie bedachte mich mit einem freundlichen Tätscheln, zumindest dachte ich das, bis ich merkte, dass er mich fest am Halsband gepackt hatte.
    »E ins noch«, sagte er. »W ie kam Damon darauf, dass ich bei einem Unfall ums Leben gekommen sei?«
    »E r hat mir erzählt, er hätte es gehört«, sagte Cynthia.
    »W o?«
    »D as hat er nicht gesagt.«
    »T un Sie mir einen Gefallen«, sagte Bernie. »L assen Sie ihn in dem Glauben, dass es stimmt.«
    »Z u spät«, sagte Cynthia. »I ch habe ihm schon von Ihrem Anruf erzählt. War das falsch?«
    »N ein«, sagte Bernie.
    »A ber warum wollen Sie nicht, dass Damon es weiß? Was geht hier eigentlich vor sich?«
    »D as erkläre ich Ihnen später«, sagte Bernie. »I ch muss los.«
    »I ch verstehe das nicht«, sagte Cynthia.
    Ich verstand es genauso wenig, aber es beunruhigte mich auch nicht weiter. Ich war an Bernie und seine Art gewöhnt.
    »W as ist denn mit dir passiert?«, fragte Rick Torres.
    »S tumpfe Rasierklinge«, sagte Bernie.
    »A ha«, sagte Rick.
    Wir standen auf dem Parkplatz von Donut Heaven, polizeistilmäßig, Fahrertür an Fahrertür. Bernie biss in einen Doughnut mit Schokoglasur; Rick und ich hielten uns an Doughnuts mit einer hübschen Schicht Puderzucker.
    »H ast du das Band gehört?«, fragte Bernie.
    »J a.«
    »Z iemlich schlau von Cynthia, dass sie daran gedacht hat, den Anruf aufzunehmen.«
    »W orauf willst du hinaus?«, fragte Rick.
    »A uf nichts. Ich finde das nur sehr geistesgegenwärtig von ihr, das ist alles.«
    »W orauf willst du hinaus?«
    »A uf nichts.«
    »H ey, Chet«, sagte Rick und sah an Bernie vorbei. »I ch hab hier noch einen extra Doughnut für dich, mein Großer.«
    Ja, bitte. In letzter Zeit schienen keine regelmäßigen Mahlzeiten mehr stattzufinden, und ich war am Verhungern.
    »L eere Kalorien«, sagte Bernie und hob die Hand. Der Extra-Doughnut blieb im Streifenwagen. Bernie rührte seinen Kaffee mit dem Finger um. »D as Band«, sagte er.
    »K am mir koscher vor«, sagte Rick.
    Koscher: Das Wort kannte ich; es hatte etwas mit Hühnchen zu tun, genauer gesagt mit dem besten Hühnchen, das ich jemals gefressen hatte, bei der Feier nach der letzten Observation für die Teitelbaum-Scheidung. Ich war gespannt, was Hühnchen mit dem Fall zu tun hatten.
    »D as Mädchen ist einfach nur ausgerissen, um über ein paar Dinge nachzudenken?«, sagte Bernie.
    »D as passiert doch dauernd.«
    »B ei Mädchen wie ihr?«
    »W er weiß schon, wie sie wirklich ist?«, sagte Rick.
    Hey, ich wusste es: Sie war toll.
    »J edenfalls kriegen wir ein Foto, auf dem sie allein aus irgendeinem Kino in Las Vegas kommt«, fuhr Rick fort, »d ann dieser Anruf. Außerdem – keine Lösegeldforderung, das ist für mich entscheidend. Also – da du nicht mehr an dem Fall dran bist, wenn ich es richtig verstanden habe, und man nie was von ehrenamtlicher Arbeit auf dem Privatschnüfflersektor gehört hat, bevor du auf der Bildfläche erschienen bist – warum warten wir nicht einfach ab, ob sie in den nächsten Tagen wieder auftaucht?«
    »W as ist mit dir?«, fragte Bernie. »B ist du auch nicht mehr an dem Fall dran?«
    »E s gibt keinen Fall, Bernie. Das versuche ich dir die ganze Zeit zu erklären.«
    Bernies Stimme wurde schärfer. »H ast du wenigstens den Anruf zurückverfolgen lassen?«
    »L ass bitte deine schlechte Laune nicht an mir aus«, sagte Rick.
    Bernie schwieg.
    »J a«, fuhr Rick fort, »w ir haben ihn zurückverfolgt oder zumindest haben wir es versucht. Aber er kam von einem Münztelefon, das überall stehen könnte.«
    »W as sagt dir das?«, fragte Bernie.
    »D as sagt mir, dass das Mädchen ein Münztelefon benutzt hat.«
    »W o findet man denn heutzutage noch ein Münztelefon?«, fragte Bernie.
    Rick streckte den Finger aus. Auf der anderen Seite des Donut-Heaven-Parkplatzes stand ein Münztelefon.
    »I ch meine«, sagte Bernie, »w arum sollte sie sich die Mühe machen, eins zu suchen, wenn sie sowieso vorhat, nach Hause zu kommen?«
    »D a, du machst es schon wieder.«
    »W as?«
    »Z u viel in alles reininterpretieren.«
    »T u ich nicht.«
    »D och, tust du, dauernd. Es passt eben nicht immer alles zusammen. Es gibt Zufälle, Ungereimtheiten, Kleinigkeiten, die nicht ins Bild passen.«
    »N ur weil wir nicht schlau genug sind, sie passend zu machen.«
    So ging es noch eine Zeit lang weiter. Ich wurde schläfrig.
    »W ie wär ’ s denn mit dieser

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