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Beruehre meine Seele

Beruehre meine Seele

Titel: Beruehre meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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deine Mom und deine Schwestern dazu kriegen, dass sie heute Nacht außer Haus sind. Und wir müssen uns beeilen.“
    „Hey, Kaylee!“ Mrs Marshall steckte den Kopf zur Badezimmertür hinaus, als ich Emma den Korridor entlang zu ihrem Zimmer folgte. „Was habt ihr Mädchen denn heute noch vor?“
    „Ich schlafe bei Kaylee.“ Emma zog ihren Schlafsack vom Schrank in der Diele.
    „Mitten in der Woche, wenn morgen Schule ist?“ Mrs Marshall runzelte die Stirn. Die Lippenkonturen hatte sie bereits betont, aber den Lippenstift noch nicht aufgetragen. „Das glaube ich eher nicht …“
    „Wir müssen für die Matheklausur pauken.“ Ich lehnte mich an den Türrahmen, sodass ich sie beide sehen konnte. „Ich verspreche hoch und heilig, dass wir auch genug Schlaf abbekommen.“ Lügen, lauter Lügen. Wann genau war mein Leben eigentlich zu einer nicht enden wollenden Folge von Katastrophen geworden, nur zusammengehalten von Lügen?
    „Mr Cavanaugh hat nichts dagegen, Mom.“ In ihrem Zimmer zog Emma Sachen zum Mitnehmen aus den Schubladen, als hätte ihre Mutter bereits ihre Erlaubnis gegeben. „Er ist auch den ganzen Abend zu Hause – also die Garantie, dass alles im Rahmen bleibt.“
    Genau. Die Garantie, dass Emma am Leben blieb und ihr Uterus leer. Ihre Mom müsste uns eigentlich danken.
    „Außerdem gehst du doch heute mit Sean aus, oder?“ Em zog den Reißverschluss ihrer Tasche zu. „Dann kannst du heute Nacht bei ihm bleiben.“
    „Emma!“ Mrs Marshall steckte wieder den Kopf zur Tür heraus, dieses Mal hatte sie einen Lockenstab um eine Strähne gewickelt.
    „Komm schon, Mom, ich bin siebzehn. Ich weiß, was abläuft, wenn das Licht ausgeht. Dann brauchst du auch nicht mitten in der Nacht nach Hause zu fahren und dich ins Haus zu schleichen.“
    Ems Mom zog den Lockenstab heraus und legte ihn ab. „Also gut, du schläfst heute Nacht bei Kaylee. Aber ob ich bei Sean bleibe oder nicht, geht dich überhaupt nichts an, junges Fräulein.“
    Em grinste. „Registriert. Cara bleibt heute im Verbindungshaus, oder?“
    Mrs Marshall sah sie verständnislos an. „Wie immer, seit zwei Jahren. Warum?“
    „Nur so.“ Wir wollten einfach sicher sein. „Und Traci?“
    „Neuer Freund!“, rief Ems neunzehn Jahre alte Schwester vom anderen Ende des Gangs. „In einer Viertelstunde holt er mich ab. Wage es ja nicht, an meinen Kleiderschrank zu gehen!“
    „Würde mir im Traum nicht einfallen …“, log Em und griff um ihre Mutter herum nach ihrer Schminktasche. Wie die drei mit nur einem Badezimmer auskamen, war mir absolut schleierhaft.
    Fünf Minuten später saßen wir in Emmas Auto und fuhren zurück zu mir nach Hause. Es würde wohl das letzte Mal sein, dass Emma bei mir übernachtete.

20. KAPITEL
    Da wir unseren Plan, den Inkubus auszuschalten, nun endgültig gestrichen hatten und es noch eine Weile dauern würde, bis mein Vater zurückkam, beschlossen wir, meinen letzten Abend auf dieser Welt mit Junkfood und einem Alien -Marathon zu verbringen. Em und ich hielten beim Supermarkt an und kauften Kekse und so viel Eiscreme, wie in unsere kleine Gefriertruhe zu Hause passte. Todd bekam den Auftrag, für die Pizza zu sorgen.
    Ich holte gerade die erste fertige Tüte Popcorn aus der Mikrowelle, als es an der Haustür klingelte. Zwei Mal, und dann ein drittes Mal, bevor ich es überhaupt zur Tür schaffen konnte.
    Durch den Spion sah ich meine Cousine, die mit in die Hüften gestemmten Händen böse auf die Haustür starrte. Ihr neues Auto parkte auf der Auffahrt hinter meinem Wagen und schimmerte im Licht der Straßenlaterne. Die blinkende Warnung, dass Sophie kürzlich als Autofahrer auf die Welt losgelassen worden war – eine erschreckende Aussicht für die Menschheit.
    Ich verkniff mir das frustrierte Stöhnen und zog die Tür auf. „Was machst du denn hier?“
    „Familienessen, oder etwa nicht?“ Sophie schob sich an mir vorbei ins Wohnzimmer, wo sie erst Emma, dann das auf dem Wohnzimmertisch ausgebreitete Junkfood angewidert betrachtete. „Ich esse weder Kohlenhydrate noch Zucker. Ich kann also nur hoffen, dass ihr etwas Besseres als das dahabt.“
    „Sophie, das Essen ist abgesagt. Und selbst wenn … es war vor über zwei Stunden angesetzt.“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Glaub mir, ich will noch weniger hier sein, als du mich hier haben willst.“ So ganz nahm ich ihr das allerdings nicht ab. „Mein Dad hat gemeint, dass ich es für den Rest meines Lebens bereuen werde, wenn ich den

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