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Beruehre meine Seele

Beruehre meine Seele

Titel: Beruehre meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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er möchte, dass wir noch Zeit miteinander verbringen.“
    „Da muss ich mich doch fragen, ob ich seine Intelligenz nicht vielleicht überschätzt habe.“
    Ich hielt ihm einen Teller hin, und als ich aus dem Kühlschrank die Getränkedosen holte, hörte ich Sophie im Wohnzimmer zischeln: „Aber woher kommt er? Und wieso kriegt Kaylee die ganzen heißen Typen ab?“
    Todd verschwand aus der Küche, bevor ich ihn aufhalten konnte, und tauchte hinter Sophies Rücken wieder auf. „Weil sie nett ist. Vielleicht solltest du es auch mal damit versuchen“, flüsterte er direkt an ihrem Ohr.
    Sophie wäre vor Schreck fast in Ohnmacht gefallen, und ich konnte nicht anders, ich brach in lautes Lachen aus. Was natürlich die strenge Miene, mit der ich Todd eigentlich ansehen wollte, ruinierte.
    „Wie bist du da so schnell hingekommen?“, fragte sie wütend.
    Er zuckte nur mit den Achseln. „So wie immer.“
    „Ich habe dich nicht gesehen …“ Sie starrte in den Raum, auf den Weg, den er eigentlich hätte nehmen müssen, um hinter sie zu gelangen.
    „Vielleicht hast du ja Probleme mit der Wahrnehmung. Ich hab gehört, gegen so was soll es Pillen geben.“
    Em lachte, Sophie funkelte ihn wütend an, und ich … ich stellte amüsiert fest, dass es ihr, wohl zum ersten Mal in ihrem Leben, die Sprache verschlagen hatte.
    Emma schaltete den Fernseher ein, und Sophie zupfte die Oliven und Tomaten von ihrem Pizzastück, doch statt sich den Film anzusehen, beobachtete sie Todd und mich. Wir beide fühlten uns unwohl dabei. Er, weil es ungewohnt für ihn war, von Leuten gesehen zu werden, die er nicht mochte, und ich, weil ich sicher war, dass sie jetzt an Nash dachte und Vergleiche anstellte, was mein Schuldgefühl noch verstärkte.
    Vier Stunden später kämpfte Ripley auf dem Bildschirm noch immer auf dem Gefängnisplaneten gegen außerirdische Monster. Sophie schlief zusammengesunken in ihrem Sessel, und Emma, mit Styx auf dem Schoß, war in ein Junkfood-Koma gefallen. Ich beschloss, die beiden schlafen zu lassen und stattdessen die Quasi-Privatsphäre mit Todd zu nutzen.
    „Danke, dass du geblieben bist“, flüsterte ich ihm zu. „Ich kann mir keine schönere Art vorstellen, meinen letzten Abend zu verbringen.“ Sophie ausgenommen.
    „Definitiv besser, als sich mit einem dämonischen Mathelehrer herumzuschlagen, oder?“ Er legte die Hand auf meine und drückte meine Finger. „Oder Nash davon abzuhalten, neue Quellen ausfindig zu machen und seinen Vorrat aufzustocken.“
    „Ich wünschte, wir könnten etwas für ihn tun.“
    „Gäbe es etwas, würde ich es tun. Sabine meldet sich, wenn sie Hilfe braucht“, erwiderte er, und es erinnerte mich an etwas, das ich ihn schon länger hatte fragen wollen.
    „Hat sie dir eigentlich erzählt, dass ich sie am Sonntag angerufen habe?“ Ich setzte mich auf, damit ich ihm in die Augen sehen konnte. „Woraufhin sie dann gleich dich angerufen hat, damit du Nash und mich unterbrichst. Ich hatte sie um Rat wegen Sex gefragt …“
    In Todds Augen begann es amüsiert zu wirbeln, und am liebsten hätte ich mir vor Verlegenheit die Hände vors Gesicht geschlagen. „Hey, man muss sich nicht schämen, wenn man auf die Stimme der Erfahrung hört.“
    „Ooooh!“ Ich griff mir ein Kissen vom Sofa, erstickte damit meinen Aufschrei und wäre am liebsten im Boden versunken, bis Todd mir das Kissen vom Gesicht zog. Er lächelte noch immer.
    „Ich fand das süß.“ Er überlegte und formulierte es dann anders. „Nein, heute finde ich es süß, damals nicht unbedingt.“
    „Es ist nicht süß, sondern erniedrigend“, sagte ich energisch und überlegte ernsthaft, ob ich mir nicht das Plaid über den Kopf ziehen sollte.
    „Du bist süß, wenn du dich erniedrigt fühlst.“
    „Da bin ich aber froh, dass du so denkst.“ Ich strich mir mit den Fingern das Haar aus dem Gesicht. „Das scheint nämlich der Normalzustand bei mir zu sein.“
    „Immer noch besser als mein Normalzustand des Nicht-wirklich-Lebens, oder?“
    „Weiß nicht. Aus meiner Perspektive des ‚Bald tot, aber noch hier‘ hört sich das gar nicht so schlecht an.“
    „Glaub mir, das ist es aber“, sagte er, und sein scharfer Ton überraschte mich. „Der heutige Tag mit dir war unbeschreiblich, aber das war wohl die Ausnahme für die Ewigkeit. Mit dir in einer Gruppe allein zu sein ist eine Sache, aber für den Rest der Ewigkeit allein sein?“ Er schüttelte langsam den Kopf. „Das würdest du nicht wollen,

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