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Beruehre meine Seele

Beruehre meine Seele

Titel: Beruehre meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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Überraschung. Die sich jedoch schnell wandelte. „Dein bevorstehendes Auslaufdatum wäre wohl tatsächlich ein Problem, wenn du mein Kind austragen solltest. Aber das hatte ich auch gar nicht für dich geplant. Mein mir angeborener Charme wirkt wesentlich besser auf Menschenfrauen. Der Nachteil ist dabei jedoch, dass Menschen nur selten ein Inkubus-Baby austragen können, und sie können sie nie mit einer Seele versorgen.“
    Ich bemühte mich verzweifelt, mir meine wieder aufflammende Angst nicht anmerken zu lassen. „Muss ja echt blöd sein für Sie.“
    Er nickte ernsthaft. „So kann man es auch sagen. Entweder, ich pflanze mich mit Menschen fort und suche woanders nach einer Seele, oder aber ich zwinge mich jemandem auf, der die passende Seele bereits besitzt. Da ich persönlich Gewalt als ersten Schritt zu einem neuen Leben wirklich ablehne, habe ich sowieso keine Verwendung für deinen Körper. Ich hätte dich so oder so für deine Seele töten müssen.“ Er zuckte mit den Schultern, ganz offensichtlich sehr zufrieden mit dem Blatt, das ihm das Schicksal auf die Hand gegeben hatte. „Immerhin brauchst du dich jetzt nicht länger zu fragen, wie du sterben wirst.“

21. KAPITEL
    Die Panik in meiner Brust schwoll an, machte mich benommen und drückte zu, sodass ich kaum noch atmen konnte. Ich schaltete auch nicht schnell genug, um zu verarbeiten, was er gesagt hatte. Mir war nur klar, dass er mich töten würde, um an meine Seele zu kommen.
    „Nein.“ Ich rutschte von der Anrichte und stellte entsetzt fest, dass meine Beine mich nicht tragen wollten. Der Schock ließ meine Knie zittern. „Ich werde nicht ohne Seele sterben.“
    „Du wirst tot sein, was macht das da schon für einen Unterschied? Es ist ja nicht so, als würdest du für die Ewigkeit im Fegefeuer feststecken. Du gibst meinem Sohn Leben. Könnte doch schlimmer sein, oder?“
    „Nein. Könnte es nicht.“ Mochte vielleicht verrückt klingen, aber ich wollte wirklich nicht als Sprössling eines Lustdämons wiedergeboren werden. „Sie brauchen mich nicht.“ Langsam arbeitete ich mich an der Anrichte entlang, zählte still die Schubladen ab, um zur letzten zu gelangen. „Ich bin nämlich nicht das einzige nicht-menschliche Mädchen hier in der Stadt, wissen Sie? Ich bin nicht einmal der einzige Nicht-Mensch in der Schule. Die Seele muss doch nicht unbedingt von einem Mädchen kommen, oder?“
    Nein, ich verschacherte hier weder Sabine noch Nash. Aber wenn ich Beck wenigstens lange genug loswerden konnte, um Em und Sophie in Sicherheit zu bringen, dann konnte ich Todd anrufen, und er würde Sabine und Nash aus der Schusslinie holen. Wir könnten mit meinem Dad zusammenstoßen und wären dann zumindest zahlenmäßig überlegen. Oder so ähnlich.
    „Aber natürlich weiß ich das.“ Beck zog überlegen die Augenbrauen hoch. „Diese Stadt scheint sich zu einem Sammelbecken nicht-menschlicher Aktivitäten entwickelt zu haben. Aber weder deine Mara-Freundin … Sabine ist doch eine Mara, richtig?“, fragte er, und ich konnte nur nicken. „Sie ist clever, aber ein wenig zu übereifrig. Ich hätte ihr Geheimnis nie herausgefunden, hätte sie nicht versucht, meine Ängste zu lesen. Aber was ich sagen wollte … weder sie noch dein Freund sind dafür geeignet. Wegen des Dissimulatus habe ich noch nicht herausfinden können, was Nash ist, aber ich kann sehen, dass er nicht rein ist. Genauso wenig wie Sabine. Mit ihnen wird es nicht funktionieren.“
    „Rein?“ Mehr bekam ich nicht heraus, trotz des Schwalls an Fragen, die wie Funken einer erlöschenden Flamme aus meinen überlasteten Synapsen sprühten.
    „Ah, den Teil der Hausaufgabe hast du also vergessen.“ Beck trat noch näher und blockierte so meinen Fluchtweg. „Die Seele für das Baby muss rein sein. Unberührt, da sie direkt von der Quelle kommt, ohne die Reinigung, Sterilisation … wie auch immer die zuständige Behörde das nennt, was sie mit den Seelen anstellen. Reine Seelen sind mit jeder neuen Generation immer schwieriger zu finden.“
    „Tatsächlich?“ Idiotische Frage. Aber er sollte weiterreden.
    „Nash und Sabine sind zu oft um die Häuser gezogen, das erkenne ich trotz ihres mentalen Schildes. Und die Seele deines Freundes ist noch von etwas anderem beschädigt. Etwas Düsterem, das er zu verbergen sucht.“
    Frost-Sucht. Wenn das mal kein riesiger schwarzer Fleck auf einer reinen Seele war.
    „Und wie jeder Räuber trinkt Miss Campbell vom Lebensbrunnen. Selbst wenn

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