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Beruehre meine Seele

Beruehre meine Seele

Titel: Beruehre meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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wie eine gelangweilte Hausfrau, der in ihrem schönen, ordentlichen Zuhause die Decke auf den Kopf fiel. „Hier war schon ewig nichts mehr los. Total tote Hose, seit wir die Hellions aus der Stadt gejagt haben.“
    „Okay, erstens, wir haben sie nicht aus der Stadt gejagt.“ Ich zog den Reißverschluss meines Rucksacks zu und schwang ihn über meine Schulter. „ Du hättest Emma und mich um ein Haar an diese Typen verkauft, schon vergessen?“
    Sabine rollte mit den Augen. „Wie oft soll ich mich noch dafür entschuldigen?“
    „Und zweitens sind sie nicht wirklich weg, sie sitzen bloß in der Unterwelt fest. Weshalb du unter keinen Umständen mit jemandem, der schläft, auf die andere Seite wechseln solltest.“
    Sie grinste. „Meine Güte, wie lange kannst du wegen so was nachtragend sein?“
    „Noch vier Tage. Dann sei dir verziehen. Und es gibt sogar Bonuspunkte, wenn du heute rausfindest, was Beck für einer ist. Mir läuft irgendwie die Zeit davon, weißt du.“
    „Ich habe schon alles genau geplant, wie ich ihm auf den Zahn fühlen kann.“
    „Wer will wem auf den Zahn fühlen?“, fragte Nash und schlang von hinten den Arm um meine Schultern.
    „Beck.“ Sabines Grinsen wurde breiter. „Kaylee will wissen, zu welcher Spezies er gehört, also gehe ich verdeckt ermitteln. Mal sehen, wie weit ich gehen muss.“
    „Das war nur ein Scherz von ihr“, beeilte ich mich zu erklären. Dann stellte ich meinen Rucksack zurück auf den Boden, sodass ich dichter an Nash heranrücken konnte.
    „War es nicht“, sagte er wissend.
    Ich sah Sabine an, doch die hob nur gleichgültig die Schultern. „Bei solchen Dingen spielt man am besten nach Gefühl. Ich dachte mir, ich fange mit einer leichten Leseschwäche an und gehe dann zu allgemeiner Beschränktheit über. Er wird schnell merken, dass ich mehr Hilfe brauche, als er mir im normalen Unterricht geben kann, und bietet mir deshalb an, nach Schulschluss doch mal bei ihm vorbeizuschauen. Wir setzen uns zusammen, er erklärt mir alles geduldig, ich sehe ihm voller Bewunderung verträumt in die Augen, nehme jede Gelegenheit wahr, ihn anzufassen, und lasse ihn dadurch wissen, dass ich – tragischerweise – zu haben bin.“
    Nash atmete aus, langsam und tief. Als versuchte er, seine Geduld zu behalten, die ihm immer wieder zu entgleiten drohte. „Sabine, du kannst dich nicht an einen Lehrer ranmachen.“ Er klang frustriert, aber nicht wirklich überrascht.
    Sie runzelte die Stirn. „Aber klar kann ich. Das Tabu, das du im Kopf hast, gilt nur für den umgekehrten Fall. Der wahrscheinlich auch eintreten wird, wenn ich es richtig anpacke.“
    „Das ist nicht nur tabu, sondern strafbar. Verführung Minderjähriger.“ Es war nie die Rede davon gewesen, sämtliche Grenzen zu überschreiten und Regeln zu brechen.
    „Wenn er mich anmacht“, beharrte Sabine, und als keiner von uns einlenkte, stemmte sie beide Hände in die Hüften, dort, wo wie immer ein Streifen nackter Haut zwischen Oberteil und tief geschnittener Hose hervorschaute. „Hört zu, wenn er ein guter Junge ist, wird er den Köder nicht schlucken. Tut er es aber, hat er die Strafe verdient, die man ihm vielleicht dafür aufbrummen wird. Egal, ob er ein Mensch oder was anderes ist. Richtig? Zu deinem Glück bin ich bereit, mich für den guten Zweck zu opfern. Aber nur, weil er scharf ist. Wenn es um Coach Rundell ginge, müsstest du dir einen Wurm für deinen Haken suchen.“
    Nash stöhnte, und als ich mich in seiner Umarmung ein wenig drehte, um ihn anzusehen, warf er mir einen fragenden Blick zu. „Ich habe sie nur gebeten rauszufinden, was Beck ist, das schwöre ich dir“, beteuerte ich. „Sie improvisiert.“
    „Ich weiß.“ Er zog mich enger an sich und wandte sich dann wieder Sabine zu. „Das ist eine ganz schlechte Idee, Sabine. Was, wenn er gefährlich ist? Er ist offensichtlich nicht daran interessiert, dass seine Identität aufgedeckt wird …“
    „ Ich bin gefährlich.“ Sie zog herausfordernd die Augenbrauen hoch. „Außerdem, wenn er brav bei seinen Matheaufgaben bleibt und die Finger von meiner Anatomie lässt, gibt es nichts aufzudecken. Er muss nicht mal erfahren, warum ich wirklich bei ihm war und was ich über ihn weiß.“
    Die Falten auf Nashs Stirn wurden tiefer, und ich erkannte sofort den mir so vertrauten Strudel, der sich in seinen Augen langsam um sich selbst drehte. Er machte sich Sorgen um Sabine. „Du hast wirklich ein erstaunliches Talent, meilenweit übers

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