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Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Titel: Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marnie Schaefers
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Ausschau nach den beiden Männern zu halten. Da er diesen Wesenszug aber längst hinter sich gelassen hatte, durchfuhr ihn allenfalls ein leichter Kitzel an Aufregung. Er hatte gelernt die Gefahr zu lieben.
    Er öffnete die Tür . »Ladys first.«
    » Wohin gehen wir?«
    Vlain ließ ihre Frage unbeantwortet und scheuchte sie hinaus.
    Draußen griff er erneut nach ihrer Hand. »Kommen Sie.« Ohne eine Erklärung zerrte er sie mit sich. Crevi versuchte, sich von ihm zu lösen, doch sein Griff war eisernhart.
    Er eilte mit ihr die Straße entlang, wich den entgegen kommenden Menschen aus und scherte sich nicht darum, dass die Frau sich störrisch gab. 
    Sie hielten an einer Kreuzung und warteten, dass eine Kutsche vorüber fuhr. Dann überquerten sie die Straße und liefen die Arkaden hinunter, die sich die Hauptverkehrsstraße entlang schlängelten.
    » Wo wohnen Sie?«.
    Er lockerte seinen Griff.
    »Das geht Sie nichts an!« Crevi riss sich von ihm los.
    » Sie haben mein Angebot angenommen, Ihnen zu helfen.«
    » Was ist das für ein Spiel, das Sie da treiben?«
    » Ein Spiel mit Sicherheit nicht.« Vlain zog eine Augenbraue hoch. »Wären Sie lieber tot?«
    » Wer sind Sie?«
    » Ich bin Vlain.« Er lächelte unschuldig.
    Das machte sie nur noch wütender . »Was zum Teufel wollen Sie?«
    » Jetzt kommt der Teufel ins Spiel, was?«
    » Sie sind doch verrückt!« Sie drehte sich einmal im Kreis. Es waren kaum Menschen zugegen. Eine alte Dame in einem beigefarbenen Anorak. Ein Junge und ein Mädchen, die mit ihren Süßigkeiten schleunigst an ihnen vorüber huschten. Er konnte förmlich hören, wie sie im Stillen mit sich kämpfte, ob es sich lohnte, eine Szene zu machen.
    » Ich gehe!«, sagte Crevi und wirbelte herum. Er packte sie bevor sie auch nur einen Schritt tun konnte.
    » Lassen Sie mich auf der Stelle los! Ich warne Sie, ich werde um Hilfe rufen.«
    Bedauernd schaute Vlain sich um . »Ich erinnere Sie nur ungern daran, aber…die Mörder warten nur auf Sie.«
    » Und was tun Sie?«
    Vlain musste zugeben, dass er nicht genau wusste, was sie damit meinte. Also entgegnete er : »Na ja, umbringen tue ich Sie jedenfalls nicht.«
    » Wer sagt mir, dass Sie das nicht doch vorhaben?«
    » Ich will lediglich, zu Ihnen nach Hause fahren, damit Sie sich für die Reise vorbereiten können.«
    » Reise?« Crevi war stehen geblieben. Sie hatte es aufgegeben, sich zur Wehr zu setzen.
    » Haben Sie den Brief nicht gelesen?«
    » Sie lenken vom Thema ab!« Sie atmete jetzt schneller, während die Gewissheit in ihren Verstand vordrang. »Sie entführen mich! Ist Ihnen das bewusst?«
    » Natürlich. Aber ich würde die Bezeichnung selbstlose Rettung bevorzugen.«
    » Selbstlose Rettung…«, murmelte sie. »Sie sind völlig wahnsinnig.«
    » In meinen Augen sind eher Sie es, die wahnsinnig ist. Es geht um Ihr Leben, nicht um meines.«
    » Um mein Leben, ja? Sie wollen mich doch für Ihre eigenen Zwecke kidnappen. Habe ich nicht recht?«
    » Ich fürchte, da muss ich Ihnen widersprechen. Die Zeit eilt allerdings zu sehr, als dass ich es Ihnen in Ruhe erklären könnte. – Wie gesagt, haben Sie den Brief denn nicht gelesen?«
    » Welchen Brief, denn bitte?«
    » Den Brief Ihres Vaters«, Vlain schaute ihr in die Augen, so dass sie zusammen zuckte.
    » Nein.«
    » Was nein?«
    » Er liegt ungeöffnet auf meinem Schreibtisch.«
    Er stieß einen Seufzer aus. »Das hätte ich mir denken können.«
    » Die Todesnacht meines Vaters war die schlimmste meines Lebens. Und Sie maßen sich an…«
    » Wir brauchen den Brief und ein wenig Proviant.«
    » Ich werde nirgendwo mit Ihnen hingehen!«, stellte sie sich quer.
    » Das müssen Sie auch gar nicht. Ich möchte, dass Sie mich zu Ihrem Heim führen. Das ist ein beträchtlicher Unterschied. Außerdem werden wir eine Kutsche nehmen und nicht gehen.«
    » Sie sind ein richtiges…«
    » Na!«, er hob einen Finger. »Einer Frau wie Ihnen stehen Beleidigungen nicht. Wenn Sie aber wollen, denke ich mir das Ende selbst, dann brauchen Sie es nicht auszusprechen.«
    Einen Moment starrte Crevi ihn an. Dann biss sie die Zähne aufeinander und spie aus: »Ich werde kein einziges Wort mehr an Sie verschwenden.«
    » Keine schlechte Entscheidung. Dann bleibt mir Ihr Gezänke wenigstens erspart.«
    Vlain merkte, dass sie noch etwas sagen wollte, doch an ihr Gelübde gebunden, verkniff sie es sich.
    » Ich werde jetzt eine Kutsche anhalten. Und Sie werden dem Fahrer Ihre Adresse nennen, haben wir

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