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Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Titel: Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marnie Schaefers
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misstrauisch allem Fremden gegenüber, weshalb es von äußerster Priorität war, so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf sich zu lenken.
    So sehr es Vlain auch wurmte, musste er sich eingestehen, dass es das denkbar Schlechteste wäre, sollte man ihn und den Bettler für die flüchtigen Hauptverdächtigen für den Mord an Willem Irrwig halten. Hatte er zunächst angenommen, diese Dorftrottel – denn das waren sie in seinen Augen ohne Zweifel – gäben einen Dreck darum, was sich außerhalb ihrer Grenzen ereignete, so wurde er baldigst enttäuscht, als die ersten Gesprächsfetzen über eine Schöpferin an seine Ohren drangen.
    »Sie sind abergläubisch es Volk«, hatte Jayden ihm erklärt, der wohl schon einmal Gast der Bergmenschen Zagrin-Dons gewesen war. Genaueres hatte er darüber nicht preisgeben wollen, aber Vlain hatte sich damit zufrieden gegeben.
    Wichtig war hingegen dies: Mit Jaydens Hilfe war es Vlain gelungen, einen recht passablen Bettler abzugeben und vorerst nicht aufzufallen. Wenn es ihm auch schwer fiel, sich mit diesen heimatlosen, heruntergekommenen, aus den Schatten gekrochenen Geschöpfen auf eine Ebene zu begeben, so wusste er doch, dass dies notwendig war, wenn wir in Erfahrung bringen wollten, wo sich das befand, wonach wir suchten.
    Das Heilmittel.
    Erlösung.
    Joseph Sullivan zu Folge hätten wir die letzte Etappe unserer Reise erreicht – und das war auf den ersten Blick ein erfreulicher Gedanke, für den er dieses Ungemach gerne auf sich nahm. Sobald Crevi, Yve, Ennyd und ich zu ihnen gestoßen wären, würden wir den letzten Anweisungen des ehemaligen Schöpfers Folge leisten, hoffend, erfolgreicher zurückzukehren, als er.
    Bis dahin musste er sich wohl oder übel bedeckt halten, was es ihm erschwerte, nach Anzeichen von Liwy Ausschau zu halten.
    Und genau dort lag der Haken!
    So schön und perfekt es auch im Brief des ehemaligen Schöpfers geklungen haben mochte, wir standen nach wie vor, vor einer Schwierigkeit: Die Dämonin war im Besitz einer der Perlen, die angeblich vonnöten waren, um einen Zugriff auf das Heilmittel zu erlangen.
    Vlain hätte unsere Dummheit stundenlang verfluchen können. Im Anbetracht unseres überstürzten Aufbruchs aus Gynster Marbelle war uns diese Tatsache wohl tatsächlich entfallen.
    Meister der Planung , verspottete er zutiefst verärgert und aufgewühlt über diese Unachtsamkeit, den Dieb. Wahrlich zu köstlich!
    Vlain konnte nicht sagen warum, aber ein unbestimmtes Gefühl ließ ihn Tag und Nacht an die Dämonin und ihre hinterlistigen Pläne denken, die er nicht länger zu durchschauen vermochte. Daran verzweifeln.
    Was zum Teufel hat sie vor? Und bezüglich der fehlenden Perle: Was will sie erreichen? Wir sind machtlos ohne die letzte Perle und sie ist es ohne die übrigen drei und die Schöpferin.
    Er konnte nicht glauben, dass dies bereits alles gewesen war. Es ärgerte ihn zutiefst, nicht zu wissen, welche Lügengespinste Liwy Yve und mir am Tage vor Irrwigs Entführung in den Kopf gesetzt hatte.
    Doch bisher hatte er seit dieser kurzen Begegnung nichts mehr von der Schlange gehört. 
    » Du zitterst schlimmer als Espenlaub, Mann«, holte ihn Jayden in die kalte Wirklichkeit zurück.
    Vlain blinzelte, wobei er sich hastig mit dem Ärmel über die laufende Nase wischte und wenig erfolgreich versuchte, das Aufeinanderklappern seiner Zähne zu unterbinden.
    »Ich hab mich nur eben gefragt, ob Dämonen eigentlich erfrieren können.«
    Er brauchte ein wenig länger, bis er verstand, worauf der Bettler hinauswollte, dann grinste er ehrlich erheitert . »Ehrlich gesagt, habe ich mir darüber noch nie meine Gedanken gemacht.«
    Die Stimmung zwischen ihnen schien zu seiner Erleichterung wieder aufzutauen.
    »Ich könnte mir vorstellen, dass ihr nur in eine Art Kältestarre fallt und, sobald es wieder wärmer wird, wieder lebendig werdet. Wie wäre das? Ich stelle mir das unheimlich unterhaltsam vor, wenn ich genauer darüber nachdenke.«
    Ein paar Sekunden war Vlain sich nicht sicher, ob Jayden es ernst meinte oder ihm nur eins auswischen wollte. Doch als er zu lachen begann, fiel er etwas zögerlich mit ein.
    »Du hättest dein Gesicht sehen sollen. Wirklich. Zu komisch. – Ich für meinen Teil finde, dass der Begriff der Unsterblichkeit genauer definiert werden sollte. Woher willst du sonst wissen, ob du wirklich unsterblich bist, oder durch ganz nichtige Dinge umkommen kannst? Was ist beispielsweise mit Gift? Oder…viel einfacher, könnt ihr

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