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Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Titel: Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marnie Schaefers
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vor.
    » Und wer wollte das wissen?«, knurrte Vlain.
    Der Mann überging ihn . »Danke, meine Damen. Ich stehe auf ewig, in eurer Schuld. Ihr habt mir einen Weg eröffnet, wie ich zu einem normalen Leben zurückfinden kann. Wenn es irgendetwas gibt, dass ich für euch tun kann, um meine Dankbarkeit zu zeigen, sagt es nur.«
    Yve lächelte nur . »Bei mir ist es ähnlich. Daher hatte ich die Idee.« Sie streckte ihm die Hand entgegen, genau wie sie es auch bei Vlain getan hatte. »Ich bin Yvena Catah. Aber Yve genügt vollkommen.«
    Crevi schenkte Jayden ebenfalls ein Lächeln . »Und ich bin Crevi Sullivan. Es freut mich, dass wir dir helfen konnten.«
    Vlain biss die Zähne aufeinander, versuchte , sich zusammenzureißen.
    » Ihr seid zu gut zu mir. Bitte, sagt mir, womit ich euch helfen kann.«
    » Wir brauchen deine Hilfe nicht«, stellte Vlain kurzerhand richtig.
    » Meine Damen?«
    » Kennst du zufällig einen Ort, den man den Zirkel nennt?«, erkundigte sich Yve.
    Diese leichtsinnige Frau!
    »Zufällig schon. Er befindet sich im Untergrund. Direkt unter der Stadt. Wenn man die richtigen Leute kennt, ist es ganz einfach, ihn zu erreichen.«
    Das war doch wohl die Höhe! Der Mann durfte sich ihnen nicht anschließen, das musste Vlain unter allen Umständen verhindern. »Du lügst doch.« Etwas Besseres wollte ihm vorerst nicht einfallen.
    » Nein. Ich gehe dort ein und aus. Im Untergrund leben…etwas seltsame Leute. Aber mit meiner Hilfe könntet ihr hineingelangen.« Jayden sah in die Runde.
    » Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht«, stichelte Vlain. »Das Sprichwort kennst du doch sicher. »
    Crevi wandte sich Jayden zu . »Wenn du uns führen kannst, wäre das wirklich wunderbar.«
    Vlain verschränkte grimmig die Arme vor der Brust.
    »Gut. Wann wollt ihr aufbrechen?«
    Er warf Jayden einen stechenden Blick zu.
    »Am besten sofort.«
     
     
    Immer wieder versetzt es mich in Staunen, wenn Dinge eintreten, die ich nicht erwartet habe. Wenngleich mir die Gefühle, Gedanken und persönlichsten Geheimnisse eines jeden Menschen offen stehen, ist das Schicksal dennoch in der Lage mich zu überraschen. Ein Skogak unter der eigentlichen Stadt? Das erschien selbst mir zu abstrus.
    Die kleine Reisegruppe folgte dem Bettler schon seit mehr als einer halben Stunde durch die Straßen und langsam beschlich Crevi das Gefühl, dass dem Mann nicht zu trauen war.
    Er führte sie durch abgelegene Winkel und Gässchen, die mit Sicherheit nicht allgemein bekannt waren. Sie schlichen durch Hinterhöfe, stiegen über Zäune, liefen Treppen hinauf und hinunter. Es war ein einziger Irrgarten, aus dem sie niemals wieder allein zurückfinden würden. So viel stand fest. Fremde, andersartige Fassaden, wie Crevi sie noch nie gesehen hatte, säumten ihren Weg. Gebäude voller Vielfalt an Farbe und Form zogen an ihnen vorüber.
    Sie kam sich vor wie in einem fernen Schlaraffenland, das eine Unzahl an Geheimnissen barg, die nur darauf warteten, gelüftet zu werden.
    Dennoch konnte sie sich an den Eindrücken nicht erfreuen, denn das Ziel barg zuviel Ungewisses. Crevis Angst wuchs, je tiefer sie in das Labyrinth eindrangen.
    » Wie weit ist es noch?«, erkundigte Crevi sich bei ihrem Führer.
    » Wir erreichen in Kürze einen Eingang.« Jayden eilte ihnen mit wehendem Umhang vorweg, der um seinen dürren Leib schlotterte.
    Erneut verursachte ihr dieser Anblick ein ungutes Gefühl.
    Sie liefen über einen belebten Platz, eilten um eine Häuserzeile herum und hielten schließlich vor einem Antiquitätenladen.
    »Da wären wir.«
    Jayden öffnete die Tür und wartete, bis sie alle hindurch waren.
    Im Inneren roch es modrig nach vergilbten Seiten und Crevi musste an Wasserschäden in alten Wälzern denken. Irgendwo brannte ein Räucherstäbchen und machte das Atmen schwer.
    Der Bettler hielt zielstrebig auf einen dunkelroten Vorhang zu, der ins Innere des Lädchens führte.
    Hastig schlossen Yve, Vlain und sie sich ihm an.
    Dahinter lag ein langer dunkler Flur, dessen Ende man nur erahnen konnte. Augenblicklich schauderte Crevi, aber sie zwang sich, sich ihre Furcht nicht anmerken zu lassen. Sie war seit Jaydens Auftauchen misstrauischer geworden. Der Mann hätte ihr eine Warnung sein sollen. Hätte es sich tatsächlich um einen Diener des Feindes gehandelt – wer auch immer dazu zählen mochte – wäre sie ihm ohne nachzudenken in die Falle gegangen.
    Oder war sie gerade im Begriff, eben dies zu tun?
    Ihre Schritte hallten durch die

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