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Besatzungszone Erde - dystopischer Roman (German Edition)

Besatzungszone Erde - dystopischer Roman (German Edition)

Titel: Besatzungszone Erde - dystopischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Franosch
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Mühe machen sollte, seinen Vater um eine frühere Wiederherstellung seiner vollen Bürgerrechte zu bitten, entschied sich aber dafür, dass er Otto auch am nächsten Tag früh erreichen könnte, da er ja einige Zeit vor Nathan im Büro auftauchen würde. Nathan spürte eine Art von Befreiung, denn er hatte wieder etwas zu tun und damit einen Sinn in seinem Leben gefunden. Das hatte bei ihm den Effekt, dass ihn die Müdigkeit der letzten schlaflosen Nächte einfach so umhaute. Er hatte es noch nicht einmal geschafft, sich umzuziehen, bevor ihm die Augen zufielen.
     
    Ein summendes Geräusch, das ihn die letzten Tage verschonte, weckte ihn am nächsten Morgen. Es stammte von seinem UZUT. Das bedeutete, sein Vater hatte seinen Hausarrest aufgehoben und er galt damit wieder als Arbeitsfähig. Der UZUT sorgte voll automatisch dafür, dass sein Träger, unter Berücksichtigung der Entfernung zur Arbeitsstelle, zur richtigen Uhrzeit geweckt wurde. Nathan freute sich zum ersten mal über diesen Automatismus, weil er vermutlich sonst auch noch das Treffen mit Marlon verschlafen hätte. Innerlich entschuldigte er sich für die zahlreichen Schimpfkanonaden, gegen diesen automatischen Weckruf. Dennoch erachtete er es als eher unwahrscheinlich, dass er je zur Fangemeinde dieser Bevormundung gehören sollte. Wenigstens stand es ihm, anders als den Bronzenen frei, um welche Zeit er im Bett zu liegen hatte. Der UZUT kontrollierte die Nachtruhezeiten der Bronzenen, genauso wie er ihren Tagesablauf diktierte. Während der Umstellung auf das neue Stundensystem, wurden alle alten Uhren, auf Befehl der Quawa vernichtet. Es sollte einen geraden Schnitt, ohne Umstellungszeit geben. Die Menschen sollten nicht die Möglichkeit zu schummeln haben und eine inoffizielle Zeitmessung weiter benützen. Ab da an, stand den Bronzenen nur noch der UZUT, als einziges Zeitmessinstrument allein zur Verfügung. Er signalisierte ihnen den Zeitpunkt zum Essen, zum Arbeiten und zum Schlafen. Zusätzlich meldete er, wenn sich sein Träger nicht an die Anweisung hielt. Durch das Signal, das er ausstrahlte konnte der Hauptrechner jede Abweichung von erlaubtem Aufenthaltsort erfassen und weitere Schritte einleiten. So organisierte der UZUT das Leben der Bronzenen und in diesem Fall half er auch Nathan, mit seinen Organisationsproblemen fertig zu werden. Nathan unterbrach das Wecksignal und versuchte wieder seinen Assistenten über den UZUT zu erreichen. Diesmal funktionierte es. Nathan erreichte Otto Schmidt. Er berührte einen Spiegel, der seinen Assistenten Otto Schmidt, lebensgroß vor ihn erscheinen ließ. Sein Assistent Otto saß schon im Büro an seinem Arbeitsplatz und sah wie immer perfekt gestylt aus. Otto hatte nach hinten gegelte braune Haare und ein jungenhaftes Gesicht, von dem man nicht wusste, ob er es immer so optimal rasierte oder ob ihm einfach noch kein Haar im Gesicht wuchs.
       »Hallo Nathan, ich habe die Nachricht erhalten, dass du heute wieder kommst. Wie geht es dir wegen Shakima?« Nathan traf diese Frage schwer. Er sah sich darin bestätigt, wieso er Otto anrief. »Hör mal her. Ich erzähle es dir später, aber nur dir. Ich habe weder die Lust, noch die Kraft, mit jedem Deppen über meine physische Verfassung zu sprechen. Also schicke eine Nachricht, an alle Mitarbeiter meines Ministeriums über den UZUT, dass jeder der mich auf etwas nicht geschäftliches Anspricht, einem neuen Job in den Mienen erhalten wird.« Otto Schmidt nickte und signalisierte seinem Chef, dass er sich darauf verlassen könnte, von niemandem belästigt zu werden.
       »Dann wäre da noch etwas. Berufe ein Meeting um Punkt 5 mit allen Abteilungsleitern, die an der Zusammenfassung der jüngsten Geschichte arbeiten. Und wenn ich sage Punkt 5, meine ich damit, dass die alle um spätestens 4 Uhr 95 im Raum zu seien haben. Ich habe heute noch etwas wichtiges vor. Dafür brauche ich deine Hilfe.«
       »Um was geht es Nathan?«, wollte Otto wissen.
       »Es ist kompliziert. Ich erkläre es dir später. Also nehme dir Zeit für ein längeres Gespräch. Sagen wir um 4 Uhr 50?« Otto Schmidt griff an seinen UZUT, um sich die Uhrzeit ansagen zu lassen und sagte: »Ja natürlich, ich bin da, wenn du bis dahin hier bist.« Nathan musste erst einmal Duschen und sich wieder in einen zivilisierten Menschen verwandeln, also verabschiedete er sich und ging in Richtung Bad.
                  Die Verwandlung gelang ihm relativ schnell und so konnte er sich

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