Beschuetze mich - liebe mich
möchte, dass du Ruth Garvey morgen früh folgst. Wenn sie ihren Wagen wieder am Flughafen abstellt, warte dort, bis Jim dich ablöst.“
„Okay.“
„Dann möchte ich, dass du morgen für mich eine Telefonnummer überprüfst. Wenn du etwas herausfindest, ruf mich an. Wenn ich mich nicht melde, hinterlass eine Nachricht.“ Chaz gab ihm die Nummer.
„Das erledige ich gleich als Erstes.“
„Danke, Lon. Halt mich auf dem Laufenden.“
Chaz tauschte sämtliche Ausweise und Karten in seiner Brieftasche gegen falsche aus und buchte er einen Platz in der Frühmaschine nach Idaho Falls, dann schaltete er das Radio ein.
Laceys Sendung hatte bereits begonnen. Die nächsten drei Stunden hörte er mit einem Ohr zu, dachte über ihren Fall nach und machte sich Notizen. Als der Abspann begann, stieg er in den Wagen. Auf der Fahrt zu ihr hoffte er inständig, dass sein Verdacht nicht zutraf. Um es zu beweisen, würde er morgen früh nach Idaho fliegen.
Sein Instinkt hatte ihm von Anfang an gesagt, dass Lacey von einer Frau bedroht wurde. Inzwischen deuteten mehrere Indizien darauf hin. Aber niemals wäre er auf die Idee gekommen, dass es jemand aus ihrer Familie war. Noch dazu eine Person, die jederzeit Zugang zu Abby hatte.
Als er bei den SEALs ausgestiegen war, hatte er sich geschworen, nie wieder gegen einen weiblichen Feind zu kämpfen. Aber wie es aussah, holte die Vergangenheit ihn ein.
Sofort nach seiner Rückkehr aus Idaho Falls griff Chaz nach dem Handy und rief Adam an. Er erfuhr, dass Lacey gerade mit Abby ihre Wohnung verlassen hatte und Jim noch immer Ruths Wagen auf dem Parkplatz des Flughafens im Auge behielt.
Danach bat er Roman, Simon Evans, den Kriminaltechniker, der die Haare im Umschlag entdeckt hatte, so schnell wie möglich zu Laceys Wohnung zu schicken. Dort angekommen, wies er ihn an, im Bad und Gästezimmer, in dem Ruth geschlafen hatte, nach DNA-Spuren zu suchen. Simon brauchte nicht lange. Chaz dankte ihm und brachte ihn zum Wagen.
„Vor Montag kann ich dir kein Ergebnis durchgeben“, warnte der Techniker. „Du hast keine Ahnung, wie viel ich zu tun habe.“
„Kein Problem“, erwiderte Chaz.
Als Simon davonfuhr, machte er sich auf den Weg nach Hause. Am Montag würden er und Lacey aus Albuquerque zurück sein. Falls die Untersuchung im Labor ergab, dass die Haare aus ihrer Wohnung mit denen aus dem Umschlag identisch waren, war der Fall gelöst und Ruth der Stalker. Und dann stand Lacey und ihrer Familie der nächste Albtraum bevor.
Natürlich konnte er sich noch immer irren, aber der Ausflug nach Idaho hatte ihm genau die Hinweise geliefert, nach denen er suchte. In seinem Mietwagen hatte er sämtliche Luftfrachtfirmen in Idaho Falls abgeklappert.
Die letzte war Landis Air Cargo.
„Hi, ich bin Don Archer und gerade aus Portland hierher umgezogen“, sagte er zu dem Angestellten hinter dem Tresen. „Vor einer Weile habe ich zufällig eine Ihrer Pilotinnen kennengelernt. Sie hat mir einiges über Landis erzählt, und ich dachte mir, vielleicht kommen wir ins Geschäft. Ich verschicke Computerzubehör.“
„Freut mich zu hören. Wie heißt sie?“
„Ich erinnere mich nur noch an den Vornamen. Ruth Soundso.“
Der Mann schüttelte den Kopf. „Eine Ruth hat hier nie gearbeitet. Aber Bruce Larson, einer unser Piloten, lebt mit einer Frau namens Ruth zusammen.“
„Ist sie brünett?“
„Nein, blond.“
„Dann ist sie es nicht. Und wenn schon. Fliegen Sie auch nach Albuquerque? Das ist einer meiner neuen Märkte.“
Er nickte. „Das ist eine unserer ältesten Routen. Sehen Sie sich die Karte an der Wand an. Wir haben eine Menge Ziele.“
Chaz warf einen Blick darauf. Die Firma flog unter anderem nach Colorado, Wyoming, Nevada, Utah, Oregon und natürlich Idaho. Außer Oregon waren das die Bundesstaaten, aus denen die Anrufe und Drohbriefe stammten.
Sofort musste er an Laceys Frage denken. Wie kann der Stalker an so vielen Orten zugleich sein?
„Danke für die Auskunft. Ich melde mich.“
Danach fuhr er zu der Adresse, die Mrs Bateman ihm genannt hatte. Es handelte sich um ein Apartment in einem Haus mit acht Wohnungen. An einem der Briefkästen stand B. Larson.
Ruth hatte in Idaho nicht als Pilotin gearbeitet, sondern lediglich mit einem zusammengelebt. Ihre Familie hatte nichts davon gewusst.
Chaz stieg in den Mietwagen, rief Lon an und erfuhr, dass für Ruth in Idaho kein Telefonanschluss verzeichnet war. Die Nummer, die sie in der Anmeldung zum UFO-Kongress
Weitere Kostenlose Bücher