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Beseelt

Beseelt

Titel: Beseelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
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– und davor, Erfolg zu haben.“
    Überraschenderweise nickte er langsam.
    „Es ist das Seelenreich. Du willst da nicht hin. Ich verstehe das, und es tut mir leid, dass ich dich bitten muss, das für mich zu tun. Wenn es eine andere Möglichkeit gäbe …“
    „Nein“, sagte sie schnell. „Es ist nicht die Reise in die Anderswelt, die mich stört. Ich habe mehr Angst vor dem, was ich dort drüben entdecken werde.“ Die letzten Worte waren nur ein Flüstern.
    Cuchulainn wurde blass, doch er hielt ihrem Blick stand. „Du weißt, was du entdecken wirst. Da bin nur ich, Brighid. Zersplittert oder nicht, körperlos oder nicht – ich bin es nur.“
    „Das hier verändert mich“, sagte sie. „Ich kann es bereits fühlen.“
    „Ich weiß … ich …“ Er biss die Zähne zusammen. „Vergib mir, dass ich dich darum bitte.“
    Sie schaute in seine Augen und schämte sich auf einmal. Cuchulainn flehte um sein Leben. Sie musste ihre kindischen Ängste beiseitelassen und diese Aufgabe erledigen. In ihren Adern floss das Blut einer mächtigen Schamanin, und zwar schon ihr ganzes Leben lang. Das Einzige, was sie tun musste, war, dieses Erbe anzunehmen und es zu ihrem Vorteil zu nutzen.
    „Da gibt es nichts zu vergeben. Ich bin ein Dummkopf. Lass es uns hinter uns bringen.“ Sie schaute sich im Raum um. „Leg noch etwas Feuerholz nach, aber ich denke, die Kerzen sollten wir ausblasen.“
    Cuchulainn eilte von einem Kerzenhalter zum nächsten, dann kehrte er an die Feuerstelle zurück und legte Holz auf. Er stocherte und pustete so lange in die Flammen, bis sie wieder fröhlich tanzten, stand auf und rieb seine Hände aneinander.
    „Was jetzt?“
    Brighid hätte ihn am liebsten angeschrien. Sie wusste genauso wenig, was zu tun war, wie er, aber ein Blick in seine Augen ließ sie ruhig werden. Er brauchte sie. Sie wusste nicht, wieso, aber es war ihr bestimmt, ihm zu helfen. Sie seufzte.
    „Wir müssen uns hinlegen.“ Sie machte es sich erneut auf ihrem Lager bequem und nahm fast die gleiche Position ein, die sie innegehabt hatte, als Cu in ihr Zimmer gestürmt war. Er stand immer noch vor dem Feuer. „Cu, du musst nicht mit in die Anderswelt reisen, aber du musst entspannt sein und bereit, deine verlorene Seele in Empfang zu nehmen. Ich denke, das dürfte dir leichter fallen, wenn du dich hinlegst.“
    „Wohin?“
    Sie verdrehte die Augen und zeigte auf den freien Platz neben sich. „Ich werde ein Stück deiner Seele zurückholen. Du willst mir ja wohl nicht sagen, dass du Angst hast, neben mir zu liegen.“
    „Ich habe keine Angst. Ich bin nur …“ Er strich sich fahrig durchs Haar. „Bei der Göttin, ich bin nervös. Ich weiß nicht, was ich tun soll!“
    „Versuch’s mal mit Hinlegen.“
    Er nickte, trat an die andere Seite der daunengefüllten Matratze, legte sich hin, verschränkte die Arme und löste sie wieder.
    „Ich weiß nicht, wohin mit den Händen“, sagte er, ohne sie anzuschauen.
    „Mir ist es egal, was du mit ihnen machst, solange du sie stillhältst.“
    „Tut mir leid.“
    Sie drehte den Kopf auf die Seite, sodass sie ihn anschauen konnte. „Also, ich werde Folgendes tun: Ich versuche, mich zu entspannen und mich an den gleichen Ort zurückzuziehen, an dem ich mich auf die Jagd vorbereite. Dann werde ich tiefer hineingehen in … nun ja, wo die Spur mich eben hinführt.“
    Seine Augenbrauen schossen nach oben.
    „Ich kann es nur mit einer Jagd vergleichen“, sagte sie verzweifelt.
    Er hob die Hände, als wolle er einen Angriff abwehren, legte sie aber gleich wieder dicht an seine Seiten. „Wie auch immer du es tun willst, ich bin einverstanden“, sagte er vorsichtig.
    „Oh, hör auf.“ Sie war genervt.
    „Womit?“
    Brighid stützte sich auf einem Ellbogen ab und nickte in Richtung seiner steifen Arme und seines reglosen Körpers. „Du tust so, als hättest du noch nie zuvor mit einer Frau im Bett gelegen.“
    Diesmal schoss nur eine seiner Augenbrauen in die Höhe, und um seine Mundwinkel zuckte es, als versuche er, ein Lächeln zu unterdrücken.
    „Ach,
so
willst du mich also entspannen?“
    Sie sah ihn finster an. „Natürlich nicht.“ Sie würde nicht darüber nachdenken, was für Gefühle es bei ihr auslöste, ihn so dicht bei sich zu haben. Sie würde nicht daran denken und es auf gar keinen Fall erwähnen. Sie legte sich zurück in die Kissen. „Wenigstens klingst du jetzt wieder mehr nach dir.“
    „Du bist ganz schön gerissen, Jägerin.“
    „Schließ einfach

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